'Was ich den Alten verdanke'. Friedrich Nietzsches Kritik des Abendlandes und der Versuch des Entwurfs einer Gegenzivilisation

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy
Cover of the book 'Was ich den Alten verdanke'. Friedrich Nietzsches Kritik des Abendlandes und der Versuch des Entwurfs einer Gegenzivilisation by Johanna Bialek, GRIN Verlag
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Author: Johanna Bialek ISBN: 9783668111325
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 16, 2015
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Johanna Bialek
ISBN: 9783668111325
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Publication: December 16, 2015
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 2,3, Technische Universität Dresden (Philosophie), Veranstaltung: Friedrich Nietzsches Götzendämmerung, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel dieser Hausarbeit ist es, die Forderung Nietzsches an die Philosophie in Zusammenhang mit modernen Erkenntnissen der Hirnforschung zu diskutieren. Affekte, Emotionen und Intuition spielen im menschlichen Handeln mehr als nur eine Nebenrolle beim Entscheidungsprozess, sie sind vielmehr zentraler Motivationsfaktor. So interpretiert auch die moderne Hirnforschung ihre neuesten Ergebnisse. Zudem kann die Rationalität die affektiv-emotionale Verhaltenssteuerung, welche doch die meisten aller Entscheidungen im Leben trifft, nur insofern beeinflussen, als sie eine Situation entsinnt die durch die Entscheidung eintreten könnte, welche ein anderes Gefühl negativ beeinflussen würde. Entschieden wird dann je nachdem in welcher Präferenz die Gefühle stehen. Die Entscheidung ist dann also rational, aber bezieht sich auf die Befriedigung emotionaler Bedürfnisse. In der Philosophie wird traditionell jener Teil von Denken bevorzugt, der rein über die Rationalität abläuft und eine Entscheidung gilt als umso wertvoller, desto mehr sie von Vernunft und Verstand logisch hergeleitet wurde. Dass nun die Hirnforschung zeigt, dass Gefühle und Affekte in den meisten Überlegungen im Leben eine entscheidende Rolle spielen unterstreicht die Forderung, die schon Friedrich Nietzsche an die Philosophie stellte: Das Ende des Ausschlusses der Leiblichkeit, des Gefühls, vom guten Leben, dem Hauptthema philosophischen Denkens. Die Philosophie Platos und in seiner Tradition das Christentum erreichten durch die Herabsetzung des Leiblichen zur Sünde eine Deformation der Menschheit die bis in die heutigen Arbeitsmoral wirkt. Die Menschen funktionieren nach Nietzsche wie Maschinen, d.h. jeder emotionale Impuls wird unterdrückt. Diese Deformation, die Dekadenz der Gesellschaft bildet Mittelpunkt Nietzsches Kritik an der Zivilisation des Abendlandes. Als Reaktion auf die von ihm erkannten Probleme, unternimmt Nietzsche den Versuch einer Gegenzivilisation. Mit der Umwertung aller Werte will er Gefühl und Vernunft wieder vereinen um dem Übermenschen ein gutes Leben in der von Nietzsche definierten Freiheit zur eigenen Natur zu ermöglichen.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 2,3, Technische Universität Dresden (Philosophie), Veranstaltung: Friedrich Nietzsches Götzendämmerung, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel dieser Hausarbeit ist es, die Forderung Nietzsches an die Philosophie in Zusammenhang mit modernen Erkenntnissen der Hirnforschung zu diskutieren. Affekte, Emotionen und Intuition spielen im menschlichen Handeln mehr als nur eine Nebenrolle beim Entscheidungsprozess, sie sind vielmehr zentraler Motivationsfaktor. So interpretiert auch die moderne Hirnforschung ihre neuesten Ergebnisse. Zudem kann die Rationalität die affektiv-emotionale Verhaltenssteuerung, welche doch die meisten aller Entscheidungen im Leben trifft, nur insofern beeinflussen, als sie eine Situation entsinnt die durch die Entscheidung eintreten könnte, welche ein anderes Gefühl negativ beeinflussen würde. Entschieden wird dann je nachdem in welcher Präferenz die Gefühle stehen. Die Entscheidung ist dann also rational, aber bezieht sich auf die Befriedigung emotionaler Bedürfnisse. In der Philosophie wird traditionell jener Teil von Denken bevorzugt, der rein über die Rationalität abläuft und eine Entscheidung gilt als umso wertvoller, desto mehr sie von Vernunft und Verstand logisch hergeleitet wurde. Dass nun die Hirnforschung zeigt, dass Gefühle und Affekte in den meisten Überlegungen im Leben eine entscheidende Rolle spielen unterstreicht die Forderung, die schon Friedrich Nietzsche an die Philosophie stellte: Das Ende des Ausschlusses der Leiblichkeit, des Gefühls, vom guten Leben, dem Hauptthema philosophischen Denkens. Die Philosophie Platos und in seiner Tradition das Christentum erreichten durch die Herabsetzung des Leiblichen zur Sünde eine Deformation der Menschheit die bis in die heutigen Arbeitsmoral wirkt. Die Menschen funktionieren nach Nietzsche wie Maschinen, d.h. jeder emotionale Impuls wird unterdrückt. Diese Deformation, die Dekadenz der Gesellschaft bildet Mittelpunkt Nietzsches Kritik an der Zivilisation des Abendlandes. Als Reaktion auf die von ihm erkannten Probleme, unternimmt Nietzsche den Versuch einer Gegenzivilisation. Mit der Umwertung aller Werte will er Gefühl und Vernunft wieder vereinen um dem Übermenschen ein gutes Leben in der von Nietzsche definierten Freiheit zur eigenen Natur zu ermöglichen.

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