Aggressive Männer und sanftmütige Frauen

Ein Konstrukt unserer Gesellschaft?

Nonfiction, Health & Well Being, Psychology, Physiological Psychology
Cover of the book Aggressive Männer und sanftmütige Frauen by Tobias Neuhaus, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Tobias Neuhaus ISBN: 9783640482061
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 27, 2009
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Tobias Neuhaus
ISBN: 9783640482061
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 27, 2009
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Psychologie - Biologische Psychologie, Note: 1,3, Universität Kassel, Veranstaltung: Soziale Strukturen und Prozesse aus sozialpsychologischer Perspektive, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Forschungen zu Sexualhormonen (Punkt 5.2) ließen erkennen, dass der Testosteronspiegel die Aggression beeinflusst und somit durch das Sexualhormon ein geschlechtsspezifischer Unterschied von aggressiven Verhaltensweisen gegeben ist. Allerdings ist nicht geklärt, ob eine Mitkorrelation vorhanden ist, oder Testosteron durch bestimmte Situationen ausgeschüttet wird. Vorab lässt sich daraus schlussfolgern, dass Männer durch die Ausschüttung des Sexualhormons Testosteron aggressiver sind als Frauen. Die Forschungen von ELEANOR MACCOBY und CAROL JACKLIN (1974) bestätigen dies, da Jungen wesentlich öfter zu direkten Aggressionen greifen, als Mädchen. Allerdings ist die Forschung zu geschlechtsdifferenzierten Aggressionensverhalten erheblich komplexer und das Bild vom aggressiven männlichen und sanftmütigen weiblichen Geschlecht, dass in der Forschungsliteratur Jahrzehnte lang vermittelt wurde, ist nicht mehr tragbar. Bei detaillierter Betrachtung der Aggressionsforschung ist zu erkennen, warum sich das Bild der sanftmütigen Frau und des aggressiven Mannes etabliert hat. Über einen langen Zeitraum hinweg lag der Fokus der Aggressionsforschung wie bei MACCOBY und JACKLIN (1974) auf direkten Aggressionen, da diese Aggressionsformen leichter zu messen sind. Aggressionsarten wie z.B. indirekte oder verschobene Aggressionen wurden deshalb in den Forschungen und Experimenten außen vor gelassen. Die physische und direkt verbale Aggression sind wie die Forschungen zeigen, typisch männlich, so dass sich durch den gesetzten Schwerpunkt der Aggressionsforschung ein falsches Bild von geschlechtsspezifischen Aggressionsverhalten entwickelt hat. Für die Darstellung von geschlechtsspezifischen Aggressionsverhalten sind insbesondere der Kontext, die Formen und Motive aggressiven Verhaltens, zu betonen. Im Folgenden werden deshalb Analysen, Studien und Aussagen geschildert, die sich mit der Thematik Geschlecht bzw. Gender und Aggression befassen. Die Studie 'Gender differences in aggressiveness in 11-to 12-year-old children' von LAGERSPETZ, BJÖRKQVIST und PELTONEN (1988) zeigt, dass Jungen und Mädchen, die sich im 11 Lebensjahr befinden, im gleichem Ausmaß auf direkt verbale Aggressionen zurückgreifen. Daraus resultiert, dass diese Aggressionsform zumindest für Kinder dieses Alters nicht typisch weiblich ist. [...]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Psychologie - Biologische Psychologie, Note: 1,3, Universität Kassel, Veranstaltung: Soziale Strukturen und Prozesse aus sozialpsychologischer Perspektive, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Forschungen zu Sexualhormonen (Punkt 5.2) ließen erkennen, dass der Testosteronspiegel die Aggression beeinflusst und somit durch das Sexualhormon ein geschlechtsspezifischer Unterschied von aggressiven Verhaltensweisen gegeben ist. Allerdings ist nicht geklärt, ob eine Mitkorrelation vorhanden ist, oder Testosteron durch bestimmte Situationen ausgeschüttet wird. Vorab lässt sich daraus schlussfolgern, dass Männer durch die Ausschüttung des Sexualhormons Testosteron aggressiver sind als Frauen. Die Forschungen von ELEANOR MACCOBY und CAROL JACKLIN (1974) bestätigen dies, da Jungen wesentlich öfter zu direkten Aggressionen greifen, als Mädchen. Allerdings ist die Forschung zu geschlechtsdifferenzierten Aggressionensverhalten erheblich komplexer und das Bild vom aggressiven männlichen und sanftmütigen weiblichen Geschlecht, dass in der Forschungsliteratur Jahrzehnte lang vermittelt wurde, ist nicht mehr tragbar. Bei detaillierter Betrachtung der Aggressionsforschung ist zu erkennen, warum sich das Bild der sanftmütigen Frau und des aggressiven Mannes etabliert hat. Über einen langen Zeitraum hinweg lag der Fokus der Aggressionsforschung wie bei MACCOBY und JACKLIN (1974) auf direkten Aggressionen, da diese Aggressionsformen leichter zu messen sind. Aggressionsarten wie z.B. indirekte oder verschobene Aggressionen wurden deshalb in den Forschungen und Experimenten außen vor gelassen. Die physische und direkt verbale Aggression sind wie die Forschungen zeigen, typisch männlich, so dass sich durch den gesetzten Schwerpunkt der Aggressionsforschung ein falsches Bild von geschlechtsspezifischen Aggressionsverhalten entwickelt hat. Für die Darstellung von geschlechtsspezifischen Aggressionsverhalten sind insbesondere der Kontext, die Formen und Motive aggressiven Verhaltens, zu betonen. Im Folgenden werden deshalb Analysen, Studien und Aussagen geschildert, die sich mit der Thematik Geschlecht bzw. Gender und Aggression befassen. Die Studie 'Gender differences in aggressiveness in 11-to 12-year-old children' von LAGERSPETZ, BJÖRKQVIST und PELTONEN (1988) zeigt, dass Jungen und Mädchen, die sich im 11 Lebensjahr befinden, im gleichem Ausmaß auf direkt verbale Aggressionen zurückgreifen. Daraus resultiert, dass diese Aggressionsform zumindest für Kinder dieses Alters nicht typisch weiblich ist. [...]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die deutsch napoleonischen Kriege und die Grande Armee während der Entstehungszeit der Eroica by Tobias Neuhaus
Cover of the book Rechtliche Dimensionen von Dolmetschereinsätzen by Tobias Neuhaus
Cover of the book Lektürewertung in Bezug auf die Lesesozialisation in der Hauptschule by Tobias Neuhaus
Cover of the book Essay über 'Wilhelm Reich: Die Massenpsychologie des Faschismus' by Tobias Neuhaus
Cover of the book Die Anforderungsanalyse als Voraussetzung einer zielgerichteten Personalentwicklung by Tobias Neuhaus
Cover of the book Logistik als Instrument der Distributionspolitik by Tobias Neuhaus
Cover of the book Volksparteien in der Krise? Zur Reform- und Strategiefähigkeit der SPD am Beginn des 21. Jahrhunderts by Tobias Neuhaus
Cover of the book Die Thermohaline Zirkulation by Tobias Neuhaus
Cover of the book Die Heilung von Form- und Verfahrensfehlern § 45 VwVfG by Tobias Neuhaus
Cover of the book Die Rolle traditioneller Autoritäten als stabilisierender Faktor beim Staatsaufbau by Tobias Neuhaus
Cover of the book Wie kann Deutschland seine Polizei vor Angriffen von Störern wirksam(er) schützen? Möglichkeiten, Grenzen und Forderungen by Tobias Neuhaus
Cover of the book Die Schuld an der Krise - Das wirtschaftspolitische Engagement der IWF vor und während der Schuldenkrise der 1980er Jahre und seine Auswirkungen by Tobias Neuhaus
Cover of the book Social Commerce. Das Geschäft mit der Freundschaft by Tobias Neuhaus
Cover of the book Babyklappe und anonyme Geburt by Tobias Neuhaus
Cover of the book Unterrichtsentwurf für die Grundschule in Kunst und Deutsch by Tobias Neuhaus
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy