Author: | Joseph von Lauff | ISBN: | 9783746098975 |
Publisher: | Books on Demand | Publication: | March 19, 2018 |
Imprint: | Language: | German |
Author: | Joseph von Lauff |
ISBN: | 9783746098975 |
Publisher: | Books on Demand |
Publication: | March 19, 2018 |
Imprint: | |
Language: | German |
... Pitt Pulcher war ein leidlich begüterter Mann, nicht reich, aber er hatte sein bequemes Auskommen. Sein Gewerbe betrieb er nur noch aus alter Gewohnheit, aus dem Gedanken und der Überzeugung heraus: Pitt Pulcher, nun höre mal zu. - Als Dreikäsehoher hast du die Spule gedreht, fünfzehnjährig hast du über den Büchern gesessen und hast die Lade gewuchtet und freutest dich, wenn das Schiffchen auf- und niederschlurrte. Als Webergeselle hast du gefreit, als Meister geheiratet; als solcher dein Weib, das dir zwei Kinder geboren, geehrt und ihr die Tage leicht gemacht, selbst in ihrem elenden Siechtum, aber es ist dir gut gegangen im Leben. Also betreibe dein Handwerk weiter, das bereits deine Altvorderen betrieben, und bleibe dabei, bis du wieder aus dem Leben hinaus mußt und dir zum letzten Male die Worte zuklingen, ganz sacht, ganz leise, wie hinter einer dicken, mit Sternen besetzten Gardine: »Im Hause meines himmlischen Vaters sind viele Wohnungen bereitet. Pitt Pulcher, ziehe die Schuhe aus und säume nicht länger. Auch deine Wohnung ist hergerichtet. Sie wartet.« Also blieb Pitt Pulcher in seinem Handwerk, schlicht und gerecht, mit Vergißmeinnichtaugen, mit glattrasiertem Gesicht und mit einem Gewissen, das niemals seine schneeweiße und frischgebügelte Weste abgelegt hatte. Sein geräumiges Haus mit den indigoblau gestrichenen Läden und den engbrüstigen Scheiben stieß an den Kirchplatz. ...
... Pitt Pulcher war ein leidlich begüterter Mann, nicht reich, aber er hatte sein bequemes Auskommen. Sein Gewerbe betrieb er nur noch aus alter Gewohnheit, aus dem Gedanken und der Überzeugung heraus: Pitt Pulcher, nun höre mal zu. - Als Dreikäsehoher hast du die Spule gedreht, fünfzehnjährig hast du über den Büchern gesessen und hast die Lade gewuchtet und freutest dich, wenn das Schiffchen auf- und niederschlurrte. Als Webergeselle hast du gefreit, als Meister geheiratet; als solcher dein Weib, das dir zwei Kinder geboren, geehrt und ihr die Tage leicht gemacht, selbst in ihrem elenden Siechtum, aber es ist dir gut gegangen im Leben. Also betreibe dein Handwerk weiter, das bereits deine Altvorderen betrieben, und bleibe dabei, bis du wieder aus dem Leben hinaus mußt und dir zum letzten Male die Worte zuklingen, ganz sacht, ganz leise, wie hinter einer dicken, mit Sternen besetzten Gardine: »Im Hause meines himmlischen Vaters sind viele Wohnungen bereitet. Pitt Pulcher, ziehe die Schuhe aus und säume nicht länger. Auch deine Wohnung ist hergerichtet. Sie wartet.« Also blieb Pitt Pulcher in seinem Handwerk, schlicht und gerecht, mit Vergißmeinnichtaugen, mit glattrasiertem Gesicht und mit einem Gewissen, das niemals seine schneeweiße und frischgebügelte Weste abgelegt hatte. Sein geräumiges Haus mit den indigoblau gestrichenen Läden und den engbrüstigen Scheiben stieß an den Kirchplatz. ...