Definition eines soziologischen Schlüsselbegriffes: Schicht

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Demography
Cover of the book Definition eines soziologischen Schlüsselbegriffes: Schicht by Thomas Schröder, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Thomas Schröder ISBN: 9783638120029
Publisher: GRIN Verlag Publication: April 10, 2002
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Thomas Schröder
ISBN: 9783638120029
Publisher: GRIN Verlag
Publication: April 10, 2002
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Note: 1,0, Universität Konstanz (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Einführung in die Soziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine nach Barley (1978, S.65) unverwechselbare 'Allgemeinerscheinung' der sozialen Organisation ist die soziale Schichtung. Darunter wird allgemein eine Struktur verstanden, die die Rangunterschiede einer Gesellschaft festlegt. Gesellschaften unterscheiden sich zum Teil erheblich hinsichtlich ihrer Haltung gegenüber solchen Rangunterschieden. Generell lassen sich zwei Formen im gesellschaftlichen Umgang hiermit und somit zwei unterschiedliche Typen von Gesellschaft unterscheiden: (1.) Gesellschaften die es nicht ermöglichen, die soziale Schicht zu wechseln, wie z.B. die indische Kastengesellschaft oder Feudalgesellschaften; diese Gesellschaftsform wird als 'geschlossen' (ebenda, S.65) bezeichnet. Dem gegenüber steht (2.) die 'offene' Form von Gesellschaft, in der zumindest theoretisch jedes Mitglied jede gesellschaftliche Ebene erreichen kann, sofern die Leistungsanforderungen erfüllt werden. Die Soziologie hat zur Analyse sozialer Ungleichheit zwei Konzepte entwickelt: - Das Klassen-Konzept nach Karl Marx identifiziert Klassen- bzw. Soziallagen durch die Zugehörigkeit zur Klasse der Kapitalbesitzer oder zur Klasse der Arbeiter. - Das später entwickelte Schichtungsmodell nach Theodor Geiger unterscheidet sich im Wesentlichen durch eine stärkere Ausdifferenzierung gesellschaftlicher Gruppen in verschiedene Schichten. Gemeinsam sind beiden Modellen die Merkmale, nach denen Schicht- bzw. Klassenzugehörigkeiten bestimmt werden. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Voraussetzung, dass Menschen, die in ähnlichen Klassen- oder Soziallagen leben, ähnliche Erfahrungen machen. Es kommt zu spezifizierten Ausprägungen des Denkens, der Vorstellungswelt und der Mentalität. Die so spezifizierten Ausprägungen vollziehen sich nach dem Prinzip der Wahrscheinlichkeit, d.h. - wider dem allgemein als verifiziert geltenden Prinzip der Zwangsläufig von spezifischer Bewusstseinsbildung ('Das Sein bestimmt das Bewußtsein') - lässt sich eine spezifische Ausprägung nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit annehmen. Marx spricht von einem 'Klassenbewußtsein', Bourdieu hat in seinem sozio-kulturellen Ansatz hierzu den Begriff des 'Klassenhabitus' geprägt, während Geiger von einem 'Schichtbewußtsein' ausgeht.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Note: 1,0, Universität Konstanz (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Einführung in die Soziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine nach Barley (1978, S.65) unverwechselbare 'Allgemeinerscheinung' der sozialen Organisation ist die soziale Schichtung. Darunter wird allgemein eine Struktur verstanden, die die Rangunterschiede einer Gesellschaft festlegt. Gesellschaften unterscheiden sich zum Teil erheblich hinsichtlich ihrer Haltung gegenüber solchen Rangunterschieden. Generell lassen sich zwei Formen im gesellschaftlichen Umgang hiermit und somit zwei unterschiedliche Typen von Gesellschaft unterscheiden: (1.) Gesellschaften die es nicht ermöglichen, die soziale Schicht zu wechseln, wie z.B. die indische Kastengesellschaft oder Feudalgesellschaften; diese Gesellschaftsform wird als 'geschlossen' (ebenda, S.65) bezeichnet. Dem gegenüber steht (2.) die 'offene' Form von Gesellschaft, in der zumindest theoretisch jedes Mitglied jede gesellschaftliche Ebene erreichen kann, sofern die Leistungsanforderungen erfüllt werden. Die Soziologie hat zur Analyse sozialer Ungleichheit zwei Konzepte entwickelt: - Das Klassen-Konzept nach Karl Marx identifiziert Klassen- bzw. Soziallagen durch die Zugehörigkeit zur Klasse der Kapitalbesitzer oder zur Klasse der Arbeiter. - Das später entwickelte Schichtungsmodell nach Theodor Geiger unterscheidet sich im Wesentlichen durch eine stärkere Ausdifferenzierung gesellschaftlicher Gruppen in verschiedene Schichten. Gemeinsam sind beiden Modellen die Merkmale, nach denen Schicht- bzw. Klassenzugehörigkeiten bestimmt werden. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Voraussetzung, dass Menschen, die in ähnlichen Klassen- oder Soziallagen leben, ähnliche Erfahrungen machen. Es kommt zu spezifizierten Ausprägungen des Denkens, der Vorstellungswelt und der Mentalität. Die so spezifizierten Ausprägungen vollziehen sich nach dem Prinzip der Wahrscheinlichkeit, d.h. - wider dem allgemein als verifiziert geltenden Prinzip der Zwangsläufig von spezifischer Bewusstseinsbildung ('Das Sein bestimmt das Bewußtsein') - lässt sich eine spezifische Ausprägung nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit annehmen. Marx spricht von einem 'Klassenbewußtsein', Bourdieu hat in seinem sozio-kulturellen Ansatz hierzu den Begriff des 'Klassenhabitus' geprägt, während Geiger von einem 'Schichtbewußtsein' ausgeht.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Wie wirkt die Technik des 'Inneren Teams' auf das therapeutische Bündnis? by Thomas Schröder
Cover of the book 'Grabbing for Hispanic Votes' - Der Latino-Faktor in der US-Präsidentenwahl von 2000 (und 2004) by Thomas Schröder
Cover of the book Der Anschlag auf Papst Leo III by Thomas Schröder
Cover of the book Internationalisierung von Hotelketten by Thomas Schröder
Cover of the book St?t?, s??i?ty ?nd individu?ls in the social theories of Miliband, Crosland and Colin by Thomas Schröder
Cover of the book Pulp Fiction - Komödie oder Gewaltverherrlichung? by Thomas Schröder
Cover of the book ADHS: Ursachen, Verlauf und Interventionsmaßnahmen unter besonderer Berücksichtigung der Bewegungserziehung by Thomas Schröder
Cover of the book Der Asabijja-Begriff in der Gesellschaftslehre von Ibn Chaldun in Reflexion zu E. Durkheims 'sozialer Solidarität' by Thomas Schröder
Cover of the book Der Ausdruck der Temporalität im Deutschen by Thomas Schröder
Cover of the book Die Geschichte der Erwachsenenbildung by Thomas Schröder
Cover of the book Straßenkindheit und die Rolle der Familie by Thomas Schröder
Cover of the book Die Schlacht von Aigospotamoi in der Darstellung von Xenophon und Diodor by Thomas Schröder
Cover of the book Frühdiagnostik bei Legasthenieverdacht im Vorschulalter by Thomas Schröder
Cover of the book An Analysis of the Shakespearean Villain in 'Othello' and 'Much Ado About Nothing' by Thomas Schröder
Cover of the book Unter welchen Voraussetzungen ist die Bestellung eines Pflichtverteidigers neben einem Wahlverteidiger gegen den Willen des Beschuldigten zulässig? by Thomas Schröder
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy