Der Asabijja-Begriff in der Gesellschaftslehre von Ibn Chaldun in Reflexion zu E. Durkheims 'sozialer Solidarität'

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Sociology, Marriage & Family
Cover of the book Der Asabijja-Begriff in der Gesellschaftslehre von Ibn Chaldun in Reflexion zu E. Durkheims 'sozialer Solidarität' by Maritana Larbi, GRIN Verlag
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Author: Maritana Larbi ISBN: 9783638545860
Publisher: GRIN Verlag Publication: September 17, 2006
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Maritana Larbi
ISBN: 9783638545860
Publisher: GRIN Verlag
Publication: September 17, 2006
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Religion, Note: 2, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Orientalische Institut), Veranstaltung: Stamm und Staat in Mittelasien, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ibn Chaldun (1332-1406), der bedeutendste Vertreter der kritischen Forschung 1 des islamischen Mittelalters, gilt als Vorläufer des soziologischen Denkens und hat einen hohen Stellenwert bei den muslimischen Soziologen. Sein Werk 'Muqaddima' bleibt in der deutschen Soziologie jedoch kaum wahrgenommen. 2 Dennoch bei der Lektüre dieses Werkes fällt es sofort auf, dass seine zentralen, soziologisch relevanten Aussagen, nämlich über die wissenschaftlichen Methoden und darüber, was eine Gemeinschaft im Inneren zusammen hält, erstaunlich modern klingen. Was betrifft die methodologischen Erkenntnisse, so betrachtet Ibn Chaldun die Geschichtswissenschaft als eine Wissenschaft, in der nicht nur Völker und die geschichtlichen Ereignisse einfach beschrieben werden sollten, sondern es geht vor allem um die genaue Erforschung der Ursachen der geschaffenen Dingen und ihre Ausgangspunkte. So erweist sich Ibn Chaldun weit mehr als ein empirischer und deskriptiver Soziologe, der weniger Ratschläge erteilt und akzeptiert im Ganzen die Gesellschaft so, wie er sie vorfindet. 3 Auf dieser methodologischen Grundlage untersucht Ibn Chaldun die Zustände, die mit der Entwicklung der menschlichen Kultur zusammenhängen. Er charakterisiert dabei eine zyklische Bewegung, in der die nomadischen Beduinen die Kultur in den Städten entfalten, die wiederum durch Aggression von außen oder durch eigene Schuld verfällt, um sie wieder entstehen zu lassen. Die beiden Formen menschlichen Zusammenlebens entnimmt Ibn Chaldun der Situation seiner Zeit und setzt sie in ihrem Wechsel als allgemeines Gesetz der Geschichte und der Gesellschaft. So sah er folglich die Geschichte als permanenten Wechsel der Kultur und der politischen Organisationen, die die Geburt als ihren Niedergang erleben. Der Niedergang erfolgt unmittelbar nach der Hochblüte einer Kultur.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Religion, Note: 2, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Orientalische Institut), Veranstaltung: Stamm und Staat in Mittelasien, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ibn Chaldun (1332-1406), der bedeutendste Vertreter der kritischen Forschung 1 des islamischen Mittelalters, gilt als Vorläufer des soziologischen Denkens und hat einen hohen Stellenwert bei den muslimischen Soziologen. Sein Werk 'Muqaddima' bleibt in der deutschen Soziologie jedoch kaum wahrgenommen. 2 Dennoch bei der Lektüre dieses Werkes fällt es sofort auf, dass seine zentralen, soziologisch relevanten Aussagen, nämlich über die wissenschaftlichen Methoden und darüber, was eine Gemeinschaft im Inneren zusammen hält, erstaunlich modern klingen. Was betrifft die methodologischen Erkenntnisse, so betrachtet Ibn Chaldun die Geschichtswissenschaft als eine Wissenschaft, in der nicht nur Völker und die geschichtlichen Ereignisse einfach beschrieben werden sollten, sondern es geht vor allem um die genaue Erforschung der Ursachen der geschaffenen Dingen und ihre Ausgangspunkte. So erweist sich Ibn Chaldun weit mehr als ein empirischer und deskriptiver Soziologe, der weniger Ratschläge erteilt und akzeptiert im Ganzen die Gesellschaft so, wie er sie vorfindet. 3 Auf dieser methodologischen Grundlage untersucht Ibn Chaldun die Zustände, die mit der Entwicklung der menschlichen Kultur zusammenhängen. Er charakterisiert dabei eine zyklische Bewegung, in der die nomadischen Beduinen die Kultur in den Städten entfalten, die wiederum durch Aggression von außen oder durch eigene Schuld verfällt, um sie wieder entstehen zu lassen. Die beiden Formen menschlichen Zusammenlebens entnimmt Ibn Chaldun der Situation seiner Zeit und setzt sie in ihrem Wechsel als allgemeines Gesetz der Geschichte und der Gesellschaft. So sah er folglich die Geschichte als permanenten Wechsel der Kultur und der politischen Organisationen, die die Geburt als ihren Niedergang erleben. Der Niedergang erfolgt unmittelbar nach der Hochblüte einer Kultur.

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