Die Geschichte der Frau im Nachkriegsdeutschland von 1945 bis 1949

Nonfiction, Reference & Language, Education & Teaching, History
Cover of the book Die Geschichte der Frau im Nachkriegsdeutschland von 1945 bis 1949 by Anne-Marie Schulze, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Anne-Marie Schulze ISBN: 9783638571982
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 21, 2006
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Anne-Marie Schulze
ISBN: 9783638571982
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 21, 2006
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Geschichte der Päd., Note: 2,0, Technische Universität Dresden (Fakultät Erziehungswissenschaften), Veranstaltung: Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Briefe einer unbekannten Berlinerin und ihrer drei Kinder an den Vater in Gefangenschaft zu Weihnachten 1945: 'Mein lieber Mann, es ist also wahr: Du lebst und ich darf dir schreiben. Auch wenn du heute noch unerreichbar weit fort bist, bin ich nun nicht mehr allein. [..] wie reich bin ich gegenüber den Millionen Witwen [...]. Es geht uns den Verhältnissen entsprechend gut. Ich sehe aus fast wie ein Skelett (Du hättest keine Freude daran), aber wir sind alle gesund, die Kinder munter und vergnügt, obwohl sie ewig Hunger haben. >Mutti, wann gibt es endlich was zu essen?< Immer abwechselnd darf einer den Suppentopf auskratzen. Naht das Ende der Stromsperre, sitzen sie alle vier um das kostbare Hindenburglicht, um es sofort auszupusten. Das macht natürlich 'Spaß', und von den Kindern lerne ich, den kleinsten Dingen Freude abzugewinnen und mich mit unausweichlichen Widerwärtigkeiten abzufinden. Die Kinder und der Gedanke ans Überleben verscheuchen die Mutlosigkeit, die doch manchmal aufkommt beim Anblick des Trümmerfeldes, das aus unserem schönen Berlin geworden ist, und sie geben einen Funken Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Unsere Lebensmittelzuteilung ist folgende pro Tag: 300 Gramm Brot, sieben Gramm Fett (Kinder 15 Gramm), 30 Gramm Nährmittel, 15 Gramm Fleisch, 400 Gramm Kartoffeln, 15 Gramm Zucker. Die 25 Gramm Bohnenkaffee verkaufte ich und habe damit die Miete raus. Holz oder Kohlezuteilung keine. [...] Lieber Hans, mehr als sechs Jahre warst Du nur Besuch. Wann wirst du endlich wieder mein Mann sein? Darauf wartet deine Frau.' 1 Der 8. Mai 1945 war das offizielle Ende des Zweiten Weltkriegs, doch er signalisierte es nicht in Deutschland. 11 Millionen Soldaten wurden in Kriegsgefangenschaft genommen. Sie konnten erst nach mehreren Jahren wieder zu ihren Familien zurückkehren. Nicht nur für die Berlinerin des obigen Briefes bestimmte der Überlebenskampf den Alltag. Auch alle anderen der daheimgebliebenen, deutschen Frauen hatten nun schon seit etwa 1942 damit zu kämpfen. Man musste zwar keine Fliegerangriffe mit Bombenhagel fürchten, doch beherrschte der Mangel an Allem das tägliche Dasein. Es fehlte an Essen, an Wohnraum, an Kleidung, an den einfachsten Gebrauchsgegenständen. Die Frauen versuchten ihre Familien in diesen schweren Zeiten durchzubringen. Die noch nicht heimgekehrten Männer mussten sowohl in der Familie als Väter, als auch in der ganzen Gesellschaft als Arbeitskräfte ersetzt werden. [...]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Geschichte der Päd., Note: 2,0, Technische Universität Dresden (Fakultät Erziehungswissenschaften), Veranstaltung: Geschichte der Mädchen- und Frauenbildung, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Briefe einer unbekannten Berlinerin und ihrer drei Kinder an den Vater in Gefangenschaft zu Weihnachten 1945: 'Mein lieber Mann, es ist also wahr: Du lebst und ich darf dir schreiben. Auch wenn du heute noch unerreichbar weit fort bist, bin ich nun nicht mehr allein. [..] wie reich bin ich gegenüber den Millionen Witwen [...]. Es geht uns den Verhältnissen entsprechend gut. Ich sehe aus fast wie ein Skelett (Du hättest keine Freude daran), aber wir sind alle gesund, die Kinder munter und vergnügt, obwohl sie ewig Hunger haben. >Mutti, wann gibt es endlich was zu essen?< Immer abwechselnd darf einer den Suppentopf auskratzen. Naht das Ende der Stromsperre, sitzen sie alle vier um das kostbare Hindenburglicht, um es sofort auszupusten. Das macht natürlich 'Spaß', und von den Kindern lerne ich, den kleinsten Dingen Freude abzugewinnen und mich mit unausweichlichen Widerwärtigkeiten abzufinden. Die Kinder und der Gedanke ans Überleben verscheuchen die Mutlosigkeit, die doch manchmal aufkommt beim Anblick des Trümmerfeldes, das aus unserem schönen Berlin geworden ist, und sie geben einen Funken Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Unsere Lebensmittelzuteilung ist folgende pro Tag: 300 Gramm Brot, sieben Gramm Fett (Kinder 15 Gramm), 30 Gramm Nährmittel, 15 Gramm Fleisch, 400 Gramm Kartoffeln, 15 Gramm Zucker. Die 25 Gramm Bohnenkaffee verkaufte ich und habe damit die Miete raus. Holz oder Kohlezuteilung keine. [...] Lieber Hans, mehr als sechs Jahre warst Du nur Besuch. Wann wirst du endlich wieder mein Mann sein? Darauf wartet deine Frau.' 1 Der 8. Mai 1945 war das offizielle Ende des Zweiten Weltkriegs, doch er signalisierte es nicht in Deutschland. 11 Millionen Soldaten wurden in Kriegsgefangenschaft genommen. Sie konnten erst nach mehreren Jahren wieder zu ihren Familien zurückkehren. Nicht nur für die Berlinerin des obigen Briefes bestimmte der Überlebenskampf den Alltag. Auch alle anderen der daheimgebliebenen, deutschen Frauen hatten nun schon seit etwa 1942 damit zu kämpfen. Man musste zwar keine Fliegerangriffe mit Bombenhagel fürchten, doch beherrschte der Mangel an Allem das tägliche Dasein. Es fehlte an Essen, an Wohnraum, an Kleidung, an den einfachsten Gebrauchsgegenständen. Die Frauen versuchten ihre Familien in diesen schweren Zeiten durchzubringen. Die noch nicht heimgekehrten Männer mussten sowohl in der Familie als Väter, als auch in der ganzen Gesellschaft als Arbeitskräfte ersetzt werden. [...]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Entstehung der ARD und ihres Gemeinschaftsprogramms Erstes Deutsches Fernsehen by Anne-Marie Schulze
Cover of the book Moscheen in Deutschland. Eine Diskursanalyse zum regional-kulturellen Milieu by Anne-Marie Schulze
Cover of the book Protest Cultures in the United States. Roots, Ideations and Impact of the Anti-Vietnam-War Movement by Anne-Marie Schulze
Cover of the book Riten und Rituale der Postmoderne by Anne-Marie Schulze
Cover of the book Digestenexegese D. 17,1,47 pr by Anne-Marie Schulze
Cover of the book Industrialisierung von Banken by Anne-Marie Schulze
Cover of the book Erziehung und Förderung von Kindern, bei denen ein genetisches Syndrom vorliegt, welches eine geistige Behinderung beinhaltet by Anne-Marie Schulze
Cover of the book Mountainbike - Erfolgsgarant für den alpinen Sommertourismus? by Anne-Marie Schulze
Cover of the book Cyborgs in Ambient Intelligence. Zukunft mit Umgebungsintelligenz by Anne-Marie Schulze
Cover of the book Riddles In Literature: Old English Riddle by Anne-Marie Schulze
Cover of the book Strategies of Emancipation in Olaudah Equiano's 'The Interesting Narrative and Mary Prince's 'The History of Mary Prince' by Anne-Marie Schulze
Cover of the book Sprachverwendung in Gaming Communities am Beispiel readmore.de by Anne-Marie Schulze
Cover of the book Heimbeiräte in Wohneinrichtungen der Behindertenhilfe by Anne-Marie Schulze
Cover of the book Jordan von Giano und Thomas von Eccleston - ein Vergleich zweier Chronisten und Minderbrüder des Franziskanerordens by Anne-Marie Schulze
Cover of the book Schulungskonzept für Patienten mit Herzinsuffizienz im stationären Bereich by Anne-Marie Schulze
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy