Sie ließ ihren Blick noch einmal prüfend durch den Salon schweifen. Die Lehnstühle waren vor dem Kamin zu einer Gruppe arrangiert, und der gedeckte Teetisch leuchtete aus der Dämmerung hervor. Die chinesischen Vasen waren mit mächtigen, matt getönten Schneeballbüschen gefüllt. Sie senkte ihre Hand in die blühenden Zweige, sodass die silberglänzenden Blütenbälle sich leise berührten. ... Leer und schweigsam lag der große Salon da. Die Gobelins mit ihren gedämpften Farben und den schattenhaften Gestalten, die sich mit müder Anmut in den Spielen von ehedem bewegten, die Terrakotta-Statuen auf kleinen, säulenförmigen Sockeln, die Nippfiguren aus altem Meißner Porzellan und die Malereien aus Sèvres, die die Glasschränke füllten - alles das schien von längst entschwundenen Zeiten zu reden. Auf einem reich in Bronze gearbeiteten Postament stand die Marmorbüste irgendeiner Prinzessin des königlichen Hauses, die als Diana dargestellt war. Das Gesicht war welk und unschön, während die Brust sich kühn aus den gekünstelten Draperien hervorhob. Das Deckengemälde zeigte die Göttin der Nacht, gepudert wie eine Marquise, Amoretten umschwebten sie, Blüten entsanken ihren Händen. Das Ganze sah so gelangweilt und schläfrig aus; man hörte nur das Feuer im Kamin knistern und das leise Rascheln der Perlen in der leichten Gaze. ...
Sie ließ ihren Blick noch einmal prüfend durch den Salon schweifen. Die Lehnstühle waren vor dem Kamin zu einer Gruppe arrangiert, und der gedeckte Teetisch leuchtete aus der Dämmerung hervor. Die chinesischen Vasen waren mit mächtigen, matt getönten Schneeballbüschen gefüllt. Sie senkte ihre Hand in die blühenden Zweige, sodass die silberglänzenden Blütenbälle sich leise berührten. ... Leer und schweigsam lag der große Salon da. Die Gobelins mit ihren gedämpften Farben und den schattenhaften Gestalten, die sich mit müder Anmut in den Spielen von ehedem bewegten, die Terrakotta-Statuen auf kleinen, säulenförmigen Sockeln, die Nippfiguren aus altem Meißner Porzellan und die Malereien aus Sèvres, die die Glasschränke füllten - alles das schien von längst entschwundenen Zeiten zu reden. Auf einem reich in Bronze gearbeiteten Postament stand die Marmorbüste irgendeiner Prinzessin des königlichen Hauses, die als Diana dargestellt war. Das Gesicht war welk und unschön, während die Brust sich kühn aus den gekünstelten Draperien hervorhob. Das Deckengemälde zeigte die Göttin der Nacht, gepudert wie eine Marquise, Amoretten umschwebten sie, Blüten entsanken ihren Händen. Das Ganze sah so gelangweilt und schläfrig aus; man hörte nur das Feuer im Kamin knistern und das leise Rascheln der Perlen in der leichten Gaze. ...