Franz Joseph I.

Kaiser von Österreich und König von Ungarn

Nonfiction, History, Modern, 19th Century
Cover of the book Franz Joseph I. by Michaela Vocelka, Karl Vocelka, C.H.Beck
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Michaela Vocelka, Karl Vocelka ISBN: 9783406682872
Publisher: C.H.Beck Publication: October 19, 2015
Imprint: Language: German
Author: Michaela Vocelka, Karl Vocelka
ISBN: 9783406682872
Publisher: C.H.Beck
Publication: October 19, 2015
Imprint:
Language: German

Kaum ein Monarch wird so sehr als Repräsentant einer vermeintlich „guten alten Zeit“ verklärt wie der letzte große Habsburgerkaiser Franz Joseph I. Dabei erscheint er mal in volkstümlicher Tracht als Jäger, mal in Uniform als großväterlich-gütige Gestalt und stets mit ungeheurem Fleiß um das Wohl seiner vielen Völker bemüht. Doch wenn man so wie das Autorenpaar Michaela und Karl Vocelka in einer umfassenden, modernen, spannend geschriebenen Biographie die historische Persönlichkeit vom Schleier der Nostalgie befreit, zeigt sich ein Mann, der immer wieder im Zentrum schwerster politischer und privater Stürme stand und dessen Leben von härtesten Schicksalsschlägengezeichnet war. In den Wirren der 48er Revolution als Hoffnungsträger auf den Thron gelangt, verdunkelt sich die Aura des jungen Monarchen schon bald während der grausamen Unterdrückung des ungarischen Widerstands und wird umso düsterer infolge blutiger Niederlagen wie jenen von Solferino (1859) im Kampf gegen die italienische Einigung und von Königgrätz(1866) im Krieg gegen Preußen. Franz Josephs Krönung zum König von Ungarn nur ein Jahr darauf bildet den politischen Glanzpunkt seiner knapp 68 Jahre währenden Regierungszeit. Im Übrigen zeigt sich der Kaiser, durchdrungen vom Gedanken seiner Herrschaft von Gottes Gnaden, meist als retardierender Faktor einer konstitutionellen Entwicklung, deren sein Reich doch so dringend bedurfte. Aus seinem Familienleben konnte er schwerlich Kraft gewinnen für sein öffentliches Wirken: Hatte sich ihm doch Elisabeth – die legendenumrankte Sisi –, mit der er als junger Kaiser eine Liebesheirat eingegangen war, im Laufe ihrer Ehe immer mehrentfremdet. Kronprinz Rudolf nahm sich auf Schloss Mayerling 1889 unter skandalösen Umständen das Leben; und bereits 1867 war der Bruder Franz Josephs, Kaiser Maximilian von Mexiko, von einem Revolutionstribunal zum Tode verurteilt und erschossen worden. So entsprachen die Worte, mit denen Franz Joseph 1898 die Nachricht von der Ermordung seiner trotz aller Spannungen geliebten Frau entgegennahm, durchaus den bitteren Realitäten seines Lebens: „Mir bleibt doch gar nichts erspart auf dieser Welt!“ Wie sehr der Kaiser mit diesem Diktum recht behalten sollte, zeigte sich, als nach den Schüssen von Sarajewo am 28. Juni 1914 Europa in die Katastrophe des Ersten Weltkriegs taumelte, in der das Habsburgerreich unterging.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Kaum ein Monarch wird so sehr als Repräsentant einer vermeintlich „guten alten Zeit“ verklärt wie der letzte große Habsburgerkaiser Franz Joseph I. Dabei erscheint er mal in volkstümlicher Tracht als Jäger, mal in Uniform als großväterlich-gütige Gestalt und stets mit ungeheurem Fleiß um das Wohl seiner vielen Völker bemüht. Doch wenn man so wie das Autorenpaar Michaela und Karl Vocelka in einer umfassenden, modernen, spannend geschriebenen Biographie die historische Persönlichkeit vom Schleier der Nostalgie befreit, zeigt sich ein Mann, der immer wieder im Zentrum schwerster politischer und privater Stürme stand und dessen Leben von härtesten Schicksalsschlägengezeichnet war. In den Wirren der 48er Revolution als Hoffnungsträger auf den Thron gelangt, verdunkelt sich die Aura des jungen Monarchen schon bald während der grausamen Unterdrückung des ungarischen Widerstands und wird umso düsterer infolge blutiger Niederlagen wie jenen von Solferino (1859) im Kampf gegen die italienische Einigung und von Königgrätz(1866) im Krieg gegen Preußen. Franz Josephs Krönung zum König von Ungarn nur ein Jahr darauf bildet den politischen Glanzpunkt seiner knapp 68 Jahre währenden Regierungszeit. Im Übrigen zeigt sich der Kaiser, durchdrungen vom Gedanken seiner Herrschaft von Gottes Gnaden, meist als retardierender Faktor einer konstitutionellen Entwicklung, deren sein Reich doch so dringend bedurfte. Aus seinem Familienleben konnte er schwerlich Kraft gewinnen für sein öffentliches Wirken: Hatte sich ihm doch Elisabeth – die legendenumrankte Sisi –, mit der er als junger Kaiser eine Liebesheirat eingegangen war, im Laufe ihrer Ehe immer mehrentfremdet. Kronprinz Rudolf nahm sich auf Schloss Mayerling 1889 unter skandalösen Umständen das Leben; und bereits 1867 war der Bruder Franz Josephs, Kaiser Maximilian von Mexiko, von einem Revolutionstribunal zum Tode verurteilt und erschossen worden. So entsprachen die Worte, mit denen Franz Joseph 1898 die Nachricht von der Ermordung seiner trotz aller Spannungen geliebten Frau entgegennahm, durchaus den bitteren Realitäten seines Lebens: „Mir bleibt doch gar nichts erspart auf dieser Welt!“ Wie sehr der Kaiser mit diesem Diktum recht behalten sollte, zeigte sich, als nach den Schüssen von Sarajewo am 28. Juni 1914 Europa in die Katastrophe des Ersten Weltkriegs taumelte, in der das Habsburgerreich unterging.

More books from C.H.Beck

Cover of the book Was Einstein seinem Papagei erzählte by Michaela Vocelka, Karl Vocelka
Cover of the book Das falsche Leben by Michaela Vocelka, Karl Vocelka
Cover of the book Wie kommt das Blau ins Meer? by Michaela Vocelka, Karl Vocelka
Cover of the book Dr. Tod by Michaela Vocelka, Karl Vocelka
Cover of the book Ich sang für die SS by Michaela Vocelka, Karl Vocelka
Cover of the book Die römische Republik by Michaela Vocelka, Karl Vocelka
Cover of the book Der Westfälische Frieden by Michaela Vocelka, Karl Vocelka
Cover of the book Rechtsfragen bei einem Todesfall by Michaela Vocelka, Karl Vocelka
Cover of the book Reformislam by Michaela Vocelka, Karl Vocelka
Cover of the book Geschichte Lateinamerikas by Michaela Vocelka, Karl Vocelka
Cover of the book Was ich noch sagen wollte by Michaela Vocelka, Karl Vocelka
Cover of the book Die neue Weltliteratur by Michaela Vocelka, Karl Vocelka
Cover of the book Die Edda by Michaela Vocelka, Karl Vocelka
Cover of the book Lehrerdämmerung by Michaela Vocelka, Karl Vocelka
Cover of the book Zurück ins Gleichgewicht by Michaela Vocelka, Karl Vocelka
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy