Gütertausch im 12. Jahrhundert

Motive und Handlungsspielräume von König und Fürst

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Gütertausch im 12. Jahrhundert by Toni Börner, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Toni Börner ISBN: 9783640097906
Publisher: GRIN Verlag Publication: July 8, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Toni Börner
ISBN: 9783640097906
Publisher: GRIN Verlag
Publication: July 8, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Die Herrschaft Friedrichs I. Barbarossa, 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Mediävistik stand die Betrachtung des Verhältnisses zwischen Kaiser Friedrich I. Barbarossa und Heinrich dem Löwen lange unter dem Einfluss der Vorstellung eines staufisch-welfischen Gegensatzes. Demnach hätten Hohenstaufer und Welfen als jeweils einheitliche Gruppen agiert und dieselben Ziele verfolgt. Da die Theorie des Gegensatzes der beiden Häuser in der mittelalterlichen Forschung so omnipräsent zu sein schien, haben viele Historiker wie beispielsweise Odilo Engels oder Alfred Haverkamp bis in die 80er und 90er Jahre des letzten Jahrhunderts die Ergebnisse ihrer Quellenarbeit an dieser Theorie ausgerichtet, obwohl die Befunde in den Quellen durchaus auch den gegenteiligen Schluss zugelassen hätten. Denn wie neuere Untersuchungen zeigen , gab es weder einen staufischen noch einen welfischen Block. Weder Welf VI. und Heinrich der Löwe noch Barbarossa und beispielsweise Pfalzgraf Konrad agierten stets gemeinsam und verfolgten immer die gleichen Ziele. So erkannte schon Bradler 1973, dass Ravensburg 'seine Stadtentstehung internen welfischen Spannungen zwischen Welf VI. und Heinrich dem Löwen' verdankt . Ebenso lässt sich als Gegenbeweis zur Theorie eines staufischen Blockes die Tübinger Fehde in den sechziger Jahren des 12. Jahrhunderts anführen, bei der es um die Vorherrschaft in Schwaben ging und Barbarossa nicht Friedrich IV. von Schwaben unterstützte, sondern sich auf die Seite der süddeutschen Welfen stellte . Wenn man sich also lossagt von der vorgefertigten Theorie des Gegensatzes, was ja nicht heißen muss, dass einzelne Staufer mit einzelnen Welfen keine Probleme hatten, und die Quellen davon befreit untersucht, ergeben sich häufig völlig andere Schlüsse über Handlungsspielräume und Motive der Protagonisten. Im Folgenden soll ein Gütertausch zwischen Kaiser Friedrich I. und Heinrich dem Löwen betrachtet werden, der durch eine am 1. Januar 1158 in Goslar angefertigte Urkunde überliefert worden ist . Ob deren Inhalt auf einen Konflikt zwischen den beiden Vettern hindeutet oder ob ganz andere Interessen eine Rolle spielten, soll erst nach getaner Quellenarbeit festgestellt werden, damit die Ergebnisse nicht von einer vorher bestehenden Theorie beeinflusst werden.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Die Herrschaft Friedrichs I. Barbarossa, 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Mediävistik stand die Betrachtung des Verhältnisses zwischen Kaiser Friedrich I. Barbarossa und Heinrich dem Löwen lange unter dem Einfluss der Vorstellung eines staufisch-welfischen Gegensatzes. Demnach hätten Hohenstaufer und Welfen als jeweils einheitliche Gruppen agiert und dieselben Ziele verfolgt. Da die Theorie des Gegensatzes der beiden Häuser in der mittelalterlichen Forschung so omnipräsent zu sein schien, haben viele Historiker wie beispielsweise Odilo Engels oder Alfred Haverkamp bis in die 80er und 90er Jahre des letzten Jahrhunderts die Ergebnisse ihrer Quellenarbeit an dieser Theorie ausgerichtet, obwohl die Befunde in den Quellen durchaus auch den gegenteiligen Schluss zugelassen hätten. Denn wie neuere Untersuchungen zeigen , gab es weder einen staufischen noch einen welfischen Block. Weder Welf VI. und Heinrich der Löwe noch Barbarossa und beispielsweise Pfalzgraf Konrad agierten stets gemeinsam und verfolgten immer die gleichen Ziele. So erkannte schon Bradler 1973, dass Ravensburg 'seine Stadtentstehung internen welfischen Spannungen zwischen Welf VI. und Heinrich dem Löwen' verdankt . Ebenso lässt sich als Gegenbeweis zur Theorie eines staufischen Blockes die Tübinger Fehde in den sechziger Jahren des 12. Jahrhunderts anführen, bei der es um die Vorherrschaft in Schwaben ging und Barbarossa nicht Friedrich IV. von Schwaben unterstützte, sondern sich auf die Seite der süddeutschen Welfen stellte . Wenn man sich also lossagt von der vorgefertigten Theorie des Gegensatzes, was ja nicht heißen muss, dass einzelne Staufer mit einzelnen Welfen keine Probleme hatten, und die Quellen davon befreit untersucht, ergeben sich häufig völlig andere Schlüsse über Handlungsspielräume und Motive der Protagonisten. Im Folgenden soll ein Gütertausch zwischen Kaiser Friedrich I. und Heinrich dem Löwen betrachtet werden, der durch eine am 1. Januar 1158 in Goslar angefertigte Urkunde überliefert worden ist . Ob deren Inhalt auf einen Konflikt zwischen den beiden Vettern hindeutet oder ob ganz andere Interessen eine Rolle spielten, soll erst nach getaner Quellenarbeit festgestellt werden, damit die Ergebnisse nicht von einer vorher bestehenden Theorie beeinflusst werden.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Exegese zum Matthäus-Evangelium Kapitel 18, 10-14 by Toni Börner
Cover of the book Kollegiale Beratung in der Schule - Laien als Experten? by Toni Börner
Cover of the book Überschreitungen im Frontal- und Werkstattunterricht by Toni Börner
Cover of the book Governanceethik nach Josef Wieland by Toni Börner
Cover of the book Der Einfluss der Produktkategorie auf das Erleben und Verhalten in eShops: Eine empirische Studie zum User-Tracking by Toni Börner
Cover of the book Altersdiskriminierung - Auswirkung der EU-Richtlinie auf die deutsche Arbeitsrechtsordnung by Toni Börner
Cover of the book Der Trickster - Kulturwissenschaftliche Analyse einer Mythengestalt im Hinblick auf ihre Praktiken des Sekundären by Toni Börner
Cover of the book Zur Gesundheitssituation von Kindern und Jugendlichen. Ergebnisse der Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung by Toni Börner
Cover of the book Qualitative Verfahren. Konzeption eines Interviewleitfadens und relevante Gütekriterien zur Beurteilung einer qualitativen Inhaltsanalyse by Toni Börner
Cover of the book Peer Education in Schulen Sachsen-Anhalts by Toni Börner
Cover of the book Der Roman 'Transit' von Anna Seghers. Die Figurenkonstellation (Teil III) by Toni Börner
Cover of the book Religion in den Medien by Toni Börner
Cover of the book Konzeptionelle Darstellung der Identifikation und Messung von Werttreibern am Beispiel der US-Aktiengesellschaft Google Inc. by Toni Börner
Cover of the book Das Projekt von Dewey/Kilpatrick und das Projekt Mathe 2000 - Inhalte und Methoden und ihre Möglichkeiten und Grenzen im Förderunterricht by Toni Börner
Cover of the book Der Ausbruch des Bürgerkrieges auf Sri Lanka by Toni Börner
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy