Gesellschaftliche Fassade oder Authentizität

Ein gestalttherapeutischer Weg zur Überwindung der gesellschaftlichen Fassade unter Berücksichtigung von Theater als gestalttherapeutischem Mittel zur Steigerung der Bewusstheit

Nonfiction, Health & Well Being, Psychology, Pathological Psychology
Cover of the book Gesellschaftliche Fassade oder Authentizität by Friedrich Bugl, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Friedrich Bugl ISBN: 9783640668328
Publisher: GRIN Verlag Publication: July 23, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Friedrich Bugl
ISBN: 9783640668328
Publisher: GRIN Verlag
Publication: July 23, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Psychologie - Beratung, Therapie, , Veranstaltung: Abschlussarbeit zur Erreichung des Zertifikats als Gestalttherapeut, Sprache: Deutsch, Abstract: Fritz Perls bezeichnet den Neurotiker als eine Person, die zu wenig Selbst-Support hat, um aus eigener Kraft eigenverantwortlich handeln zu können. Der Neurotiker braucht die Unterstützung der anderen. Da er sich nicht erhoffen kann, dass ihm aus reiner Nettigkeit geholfen wird, muss er versuchen, zu manipulieren, indem er Als ob - Haltungen einnimmt (aufgesetzte Rollen) und Spielchen spielt. Er entfremdet sich von sich selbst und wird zur Fassade. Weil die meisten von uns mehr oder weniger neurotisch sind, kann das neurotische Verhalten nicht nur in der Person begründet sein bzw. auf familiäre Konstellationen zurückgeführt werden. Die gesamtgesellschaftlichen Bedingungen sind noch entscheidender für die Entstehung und Aufrechterhaltung des neurotischen Verhaltens. F. Perls schreibt in 'Grundlagen der Gestalttherapie': 'Eine Gesellschaft, die eine große Anzahl von kranken Individuen enthält, muss eine neurotische Gesellschaft sein; und von den Individuen, die in einer kranken Gesellschaft leben, müssen viele neurotisch sein' (Perls, Grundlagen der Gestalttherapie, S. 44). Zwar wird in der Gestalttherapie der Blick auf die Wechselbeziehung zwischen Individuum und seiner Umwelt gerichtet (Kontaktprozess),weil ja das Individuum nur in der Auseinandersetzung mit der Umwelt seine Bedürfnisse befriedigen kann, aber die meisten Gestalttherapeuten berücksichtigen nur das unmittelbare Umfeld (Familie, berufliches Umfeld, Bekannte und Freunde usw.) des Individuums und nicht die Einbettung dieses Umfeldes in die Gesellschaft. Es sind aber die gesellschaftlichen Bedingungen, die das unmittelbare Umfeld des Individuums prägen. Das Individuum wird also in seinem Umfeld immer auch mit den Erwartungen der Gesellschaft konfrontiert. Die Frage ist also, wie die gesellschaftlichen Erwartungen die Entstehung des neurotischen Verhaltens mit verursachen. Wenn wir fast alle mehr oder weniger neurotisch sind, dann sind wir mehr oder weniger auch uns selbst entfremdet. Wir sind in unserem Verhalten nicht mehr echt und haben den Kontakt zu unserem authentischen Selbst verloren. Wir sind zur Fassade geworden. Das Schichtenmodell von Perls zeigt auf, welcher Weg begangen werden muss, um die gesellschaftliche Fassade zu überwinden und zu unserem authentischen Kern zu gelangen. Im letzten Kapitel beschäftige ich mich mit Theater als gestalttherapeutischem Mittel zur Steigerung der Bewusstheit und wie es sich auf das Schichtenmodell der Neurose beziehen lässt.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Psychologie - Beratung, Therapie, , Veranstaltung: Abschlussarbeit zur Erreichung des Zertifikats als Gestalttherapeut, Sprache: Deutsch, Abstract: Fritz Perls bezeichnet den Neurotiker als eine Person, die zu wenig Selbst-Support hat, um aus eigener Kraft eigenverantwortlich handeln zu können. Der Neurotiker braucht die Unterstützung der anderen. Da er sich nicht erhoffen kann, dass ihm aus reiner Nettigkeit geholfen wird, muss er versuchen, zu manipulieren, indem er Als ob - Haltungen einnimmt (aufgesetzte Rollen) und Spielchen spielt. Er entfremdet sich von sich selbst und wird zur Fassade. Weil die meisten von uns mehr oder weniger neurotisch sind, kann das neurotische Verhalten nicht nur in der Person begründet sein bzw. auf familiäre Konstellationen zurückgeführt werden. Die gesamtgesellschaftlichen Bedingungen sind noch entscheidender für die Entstehung und Aufrechterhaltung des neurotischen Verhaltens. F. Perls schreibt in 'Grundlagen der Gestalttherapie': 'Eine Gesellschaft, die eine große Anzahl von kranken Individuen enthält, muss eine neurotische Gesellschaft sein; und von den Individuen, die in einer kranken Gesellschaft leben, müssen viele neurotisch sein' (Perls, Grundlagen der Gestalttherapie, S. 44). Zwar wird in der Gestalttherapie der Blick auf die Wechselbeziehung zwischen Individuum und seiner Umwelt gerichtet (Kontaktprozess),weil ja das Individuum nur in der Auseinandersetzung mit der Umwelt seine Bedürfnisse befriedigen kann, aber die meisten Gestalttherapeuten berücksichtigen nur das unmittelbare Umfeld (Familie, berufliches Umfeld, Bekannte und Freunde usw.) des Individuums und nicht die Einbettung dieses Umfeldes in die Gesellschaft. Es sind aber die gesellschaftlichen Bedingungen, die das unmittelbare Umfeld des Individuums prägen. Das Individuum wird also in seinem Umfeld immer auch mit den Erwartungen der Gesellschaft konfrontiert. Die Frage ist also, wie die gesellschaftlichen Erwartungen die Entstehung des neurotischen Verhaltens mit verursachen. Wenn wir fast alle mehr oder weniger neurotisch sind, dann sind wir mehr oder weniger auch uns selbst entfremdet. Wir sind in unserem Verhalten nicht mehr echt und haben den Kontakt zu unserem authentischen Selbst verloren. Wir sind zur Fassade geworden. Das Schichtenmodell von Perls zeigt auf, welcher Weg begangen werden muss, um die gesellschaftliche Fassade zu überwinden und zu unserem authentischen Kern zu gelangen. Im letzten Kapitel beschäftige ich mich mit Theater als gestalttherapeutischem Mittel zur Steigerung der Bewusstheit und wie es sich auf das Schichtenmodell der Neurose beziehen lässt.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book A Human Rights Approach to Development by Friedrich Bugl
Cover of the book The Look-To-Singapore Idea in Japan during Lee Kuan Yew Era by Friedrich Bugl
Cover of the book DFIG-based Wind Power Conversion System Connected to Grid by Friedrich Bugl
Cover of the book Die Entgeltregulierung nach dem Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) by Friedrich Bugl
Cover of the book Der Kriegsausbruch im Regierungsbezirk Osnabrück im Jahr 1914 by Friedrich Bugl
Cover of the book Erstellen eines Kontovertrages (Unterweisung Bankkaufmann / -frau) by Friedrich Bugl
Cover of the book Analyse Ariel Dorfmans 'La muerte y la doncella' by Friedrich Bugl
Cover of the book Kreatives Schreiben / Kreative Erzähl- und Schreibanlässe: Die Schülerinnen und Schüler sollen den Fortgang einer Maulwurfsgeschichte schreiben by Friedrich Bugl
Cover of the book Möglichkeiten und Grenzen des Sports bei Adipositas by Friedrich Bugl
Cover of the book Nationalsozialistische Herrschaft im Elsass und in Lothringen 1940 - 1944 by Friedrich Bugl
Cover of the book Männliche Herrschaft - Die Dominanz des männlichen Geschlechts aus der Sicht Pierre Bourdieus und im Feld der Hochschule by Friedrich Bugl
Cover of the book E-Commerce: Schadet der Online-Handel dem stationären Handel? by Friedrich Bugl
Cover of the book Werte- und Moralerziehung im Nationalsozialismus by Friedrich Bugl
Cover of the book Das Verhalten des Verkäufers gegenüber einem Ladendieb. Unterrichtsentwurf für die Ausbildung zum Kaufmann/-frau im Einzelhandel by Friedrich Bugl
Cover of the book Das 4CID-Modell am Beispiel BildungswissenschaftlerIn im Bereich Drogenhilfe by Friedrich Bugl
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy