Kunst verändert Wirklichkeit

Die sozialkritische Fotografie von Jacob August Riis und Lewis Wickes Hine

Nonfiction, Entertainment, Drama, Anthologies
Cover of the book Kunst verändert Wirklichkeit by Gunnar Linning, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Gunnar Linning ISBN: 9783638899093
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 23, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Gunnar Linning
ISBN: 9783638899093
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 23, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Amerikanistik - Kultur und Landeskunde, Note: 1,0, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Englisches Institut), 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts verbesserten sich zunehmend die mechanischen und chemischen Techniken des Fotografierens. Während viele Nutzer die Kamera verwendeten, um Erinnerungen an Familienmomente zu sichern, entdeckten Experimentierfreudigere die Möglichkeit, Ideen, Konzepte und Weltanschauungen zu visualisieren - unter ihnen der Däne Jacob August Riis. Er gilt als einer der bedeutendsten Dokumentaristen sozialer Missstände. Riis nutzte die Kamera als Instrument für soziales Engagement ebenso, jedoch mit gezielterem Einsatz und mit größerem Erfolg und brachte somit die Sozialdokumentation zu ihrem Höhepunkt. Wie der Däne erkannte, waren Lichtbilder eine stärkere Waffe für die überzeugende Verbreitung von Meinungen, als das geschriebene oder gesprochene Wort. Um die elenden Zustände seiner eigenen Lebenswirklichkeit der Öffentlichkeit bewusst zu machen, schuf der Riis zwischen 1887 und 1892, während des amerikanischen 'Gilded Age', eine Fotoserie über den Slum in New York. Diese nutzte er als Illustration für seine sozialdokumentarischen Vorträge und Bücher, hiervon besonders sein Werk How the Half Lives ('Wie die andere Hälfte lebt', 1890) zu erwähnen. Viele folgten Riis' Beispiel, wie der Amerikaner Lewis Wickes Hine, der sich besonders auf die Kritik der ökonomischen Ausbeutung von Kindern spezialisierte. Allerdings, im Gegensatz zu Riis, erschien ihm neben einer Botschaft an die Gesellschaft auch die Ästhetik seines fotografischen Schaffens wichtig. Mit ihren informierenden Aufnahmen reihen sich Riis und Hine ein in eine Tradition von Dokumentarfotografen. Hierzu zählen Roger Fenton, der als einer der ersten Kriegsberichterstatter über den Krimkrieg berichtete, und Mathew B. Brady als auch Timothy H. O'Sullivan, die die harte Realität des amerikanischen Bürgerkrieges aufzeigten. Das Besondere an den Bemühungen von Jacob Riis und Lewis Hine ist jedoch, dass ihre Werke die Lebensbedingungen ihrer Motive positiv veränderten. Dieses war möglich, weil es den beiden Sozialaktivisten durch ihre Werke gelang, die öffentliche Gleichgültigkeit in ein Bewusstsein für gesellschaftliche Verantwortung zu verändern. Die Fotografien dieser Engagierten sind damit ein Beweis, dass Kunst die Wirklichkeit beeinflussen kann. Im Folgenden möchte ich erläutern, welche doch unterschiedlichen Schwerpunkte Riis und Hine bei ihren Arbeiten verfolgten und welchen konkreten Erfolg sie damit erzielten.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Amerikanistik - Kultur und Landeskunde, Note: 1,0, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Englisches Institut), 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts verbesserten sich zunehmend die mechanischen und chemischen Techniken des Fotografierens. Während viele Nutzer die Kamera verwendeten, um Erinnerungen an Familienmomente zu sichern, entdeckten Experimentierfreudigere die Möglichkeit, Ideen, Konzepte und Weltanschauungen zu visualisieren - unter ihnen der Däne Jacob August Riis. Er gilt als einer der bedeutendsten Dokumentaristen sozialer Missstände. Riis nutzte die Kamera als Instrument für soziales Engagement ebenso, jedoch mit gezielterem Einsatz und mit größerem Erfolg und brachte somit die Sozialdokumentation zu ihrem Höhepunkt. Wie der Däne erkannte, waren Lichtbilder eine stärkere Waffe für die überzeugende Verbreitung von Meinungen, als das geschriebene oder gesprochene Wort. Um die elenden Zustände seiner eigenen Lebenswirklichkeit der Öffentlichkeit bewusst zu machen, schuf der Riis zwischen 1887 und 1892, während des amerikanischen 'Gilded Age', eine Fotoserie über den Slum in New York. Diese nutzte er als Illustration für seine sozialdokumentarischen Vorträge und Bücher, hiervon besonders sein Werk How the Half Lives ('Wie die andere Hälfte lebt', 1890) zu erwähnen. Viele folgten Riis' Beispiel, wie der Amerikaner Lewis Wickes Hine, der sich besonders auf die Kritik der ökonomischen Ausbeutung von Kindern spezialisierte. Allerdings, im Gegensatz zu Riis, erschien ihm neben einer Botschaft an die Gesellschaft auch die Ästhetik seines fotografischen Schaffens wichtig. Mit ihren informierenden Aufnahmen reihen sich Riis und Hine ein in eine Tradition von Dokumentarfotografen. Hierzu zählen Roger Fenton, der als einer der ersten Kriegsberichterstatter über den Krimkrieg berichtete, und Mathew B. Brady als auch Timothy H. O'Sullivan, die die harte Realität des amerikanischen Bürgerkrieges aufzeigten. Das Besondere an den Bemühungen von Jacob Riis und Lewis Hine ist jedoch, dass ihre Werke die Lebensbedingungen ihrer Motive positiv veränderten. Dieses war möglich, weil es den beiden Sozialaktivisten durch ihre Werke gelang, die öffentliche Gleichgültigkeit in ein Bewusstsein für gesellschaftliche Verantwortung zu verändern. Die Fotografien dieser Engagierten sind damit ein Beweis, dass Kunst die Wirklichkeit beeinflussen kann. Im Folgenden möchte ich erläutern, welche doch unterschiedlichen Schwerpunkte Riis und Hine bei ihren Arbeiten verfolgten und welchen konkreten Erfolg sie damit erzielten.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Über Mary Kaldors These des sozialen Wandels in den neuen Kriegen by Gunnar Linning
Cover of the book Kognition und menschliche Persönlichkeit - Eine Auseinandersetzung mit der Entwicklungspsychologie Jean Piagets by Gunnar Linning
Cover of the book Inwieweit kann man die Glaubensgrundsätze des Opus Dei als fundamentalistisch bezeichnen? by Gunnar Linning
Cover of the book Berufsvorbereitung und Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt für Schülerinnen und Schüler im Förderschwerpunkt Lernen by Gunnar Linning
Cover of the book Lösungsorientierte Beratung und ihre praktische Fallanwendung by Gunnar Linning
Cover of the book Gesetzgebungskompetenzen des Bundes - Grundrechtsprüfung by Gunnar Linning
Cover of the book Politeness Distinction in Personal Pronouns and the Concept of Face by Gunnar Linning
Cover of the book Lamb and Kids Fattening. A Handbook by Gunnar Linning
Cover of the book Faktoren für den Schulerfolg von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in der Bundesrepublik Deutschland by Gunnar Linning
Cover of the book Kreiszylinderschale aus Faserverbundwerkstoff - Versuche und FE-Berechnungen by Gunnar Linning
Cover of the book Rodolfo Stavenhagen: Sieben Irrtümer über Lateinamerika by Gunnar Linning
Cover of the book Das Ding und die Erscheinung bei Kant und Hegel by Gunnar Linning
Cover of the book Die Bedeutung der Handelsbilanz by Gunnar Linning
Cover of the book Die Verrechnungspreise für immaterielle Wirtschaftsgüter im Fall der Einzelabrechnung by Gunnar Linning
Cover of the book Die Rechte und Freiheiten der Medien by Gunnar Linning
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy