Luther und die Juden; Luther, der Protestantismus und der Holocaust

Vorträge zum 500. Reformationsgedenken 2017

Nonfiction, Religion & Spirituality, Christianity, General Christianity
Cover of the book Luther und die Juden; Luther, der Protestantismus und der Holocaust by Günter Brakelmann, Books on Demand
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Author: Günter Brakelmann ISBN: 9783752863215
Publisher: Books on Demand Publication: April 12, 2018
Imprint: Language: German
Author: Günter Brakelmann
ISBN: 9783752863215
Publisher: Books on Demand
Publication: April 12, 2018
Imprint:
Language: German

Die beiden vorliegenden Beiträge sind im Rahmen der Luther-Vorträge im Reformationsjahr 2017 in der Evangelischen Stadtakademie Bochum gehalten worden. Sie stießen auf ein so großes Interesse, dass sie in der Reihe Evangelische Perspektiven veröffentlicht werden. Der Autor konnte dabei zurückgreifen auf ältere Veröffentlichungen, die aber inhaltlich entscheidend erweitert wurden. Der zweite Vortrag greift in die auch aktuell wieder geführte Diskussion um die Mitverantwortung Luthers für den nationalsozialistischen Holocaust ein. Günter Brakelmann kommt es zentral darauf an, dass man klar den christlichen Antisemitismus unterscheidet von dem Rassenantisemitismus, der die ideologische Grundlage für die physische Vernichtung der Juden war. ,Es ist nicht zu bestreiten, dass große Teile des Protestantismus im 19. und 20. Jahrhundert durch ihren politischen und kulturellen Antisemitismus, häufig gepaart mit dem religiösen Antijudaismus, die NS-Verfolgung der Juden argumentativ und psychologisch mit vorbereitet haben. Aber nirgends - bei keinem Theologen oder einer kirchlichen Gruppe - findet sich im Kaiserreich oder in der Weimarer Republik ein Rassenantisemitismus, der die ideologische Begründung für die physische Vernichtung der Juden abgibt.´ Eine heute wieder zu hörende Ahnenreihe von Luther über Hitler zum Holocaust kann ohne weiteres nicht konstruiert werden. In dieser klaren Unterscheidung wird aber auch deutlich, dass der Protestantismus eine Mitverantwortung für die nationalsozialistische Judenpolitik hat. Das Verschränkungsverhältnis von Protestantismus und Drittem Reich wird klar herausgearbeitet. Die evangelische Kirche in ihrer Gesamtheit hat nie ein deutliches Wort weder gegen den fortschreitenden Entzug der Rechte noch gegen die folgenden NS-Verbrechen gesagt. Nur einzelne Pfarrer und evangelische Laien haben das Schweigen ihrer Kirche durchbrochen. Für diese kritische Unterscheidung, die sowohl für unser Luther-Bild Bedeutung hat wie auch die für die bleibende Mitverantwortung der Kirche bis zum notwendigen Widerstand gegen jede Form des erneut offen zu Tage tretenden Antisemitismus, dankt die Evangelische Stadtakademie Bochum ihrem Referenten Günter Brakelmann.

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Die beiden vorliegenden Beiträge sind im Rahmen der Luther-Vorträge im Reformationsjahr 2017 in der Evangelischen Stadtakademie Bochum gehalten worden. Sie stießen auf ein so großes Interesse, dass sie in der Reihe Evangelische Perspektiven veröffentlicht werden. Der Autor konnte dabei zurückgreifen auf ältere Veröffentlichungen, die aber inhaltlich entscheidend erweitert wurden. Der zweite Vortrag greift in die auch aktuell wieder geführte Diskussion um die Mitverantwortung Luthers für den nationalsozialistischen Holocaust ein. Günter Brakelmann kommt es zentral darauf an, dass man klar den christlichen Antisemitismus unterscheidet von dem Rassenantisemitismus, der die ideologische Grundlage für die physische Vernichtung der Juden war. ,Es ist nicht zu bestreiten, dass große Teile des Protestantismus im 19. und 20. Jahrhundert durch ihren politischen und kulturellen Antisemitismus, häufig gepaart mit dem religiösen Antijudaismus, die NS-Verfolgung der Juden argumentativ und psychologisch mit vorbereitet haben. Aber nirgends - bei keinem Theologen oder einer kirchlichen Gruppe - findet sich im Kaiserreich oder in der Weimarer Republik ein Rassenantisemitismus, der die ideologische Begründung für die physische Vernichtung der Juden abgibt.´ Eine heute wieder zu hörende Ahnenreihe von Luther über Hitler zum Holocaust kann ohne weiteres nicht konstruiert werden. In dieser klaren Unterscheidung wird aber auch deutlich, dass der Protestantismus eine Mitverantwortung für die nationalsozialistische Judenpolitik hat. Das Verschränkungsverhältnis von Protestantismus und Drittem Reich wird klar herausgearbeitet. Die evangelische Kirche in ihrer Gesamtheit hat nie ein deutliches Wort weder gegen den fortschreitenden Entzug der Rechte noch gegen die folgenden NS-Verbrechen gesagt. Nur einzelne Pfarrer und evangelische Laien haben das Schweigen ihrer Kirche durchbrochen. Für diese kritische Unterscheidung, die sowohl für unser Luther-Bild Bedeutung hat wie auch die für die bleibende Mitverantwortung der Kirche bis zum notwendigen Widerstand gegen jede Form des erneut offen zu Tage tretenden Antisemitismus, dankt die Evangelische Stadtakademie Bochum ihrem Referenten Günter Brakelmann.

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