Author: | Peter Strasser | ISBN: | 9783846700068 |
Publisher: | Verlag Wilhelm Fink | Publication: | April 17, 2017 |
Imprint: | Language: | German |
Author: | Peter Strasser |
ISBN: | 9783846700068 |
Publisher: | Verlag Wilhelm Fink |
Publication: | April 17, 2017 |
Imprint: | |
Language: | German |
Die Eule der Minerva beginnt ihren Flug in der Dämmerung. Wenn die Schatten lang werden, ist die Zeit der Weisheit gekommen. Beim Grauen des Morgens hingegen ringt das erwachende Bewusstsein um Zuversicht. Noch hat nichts wirklich begonnen und doch ist alles bereits im Laufen. Und ist nicht dies die Zeit des Philosophen? Morgen für Morgen baut er an seinem papierenen Haus des Seins – seinem Journal zum philosophischen Hausgebrauch. Dem Philosophen graut vorm täglichen Weltuntergang. Dagegen schreibt er an, dankbar dafür, seinen Lieben das Frühstück bereiten zu dürfen. Während draußen die Fakten "Fakten schaffen", kultiviert er Häuslichkeit: die kleine Welt am Abgrund der großen, welche als flammende Nacht rund um sein Haus steht. Die Völker fliehen vor Hunger, Krieg und Tod; im Morgengrauen brechen sie auf, einem Abendland voller Stacheldraht entgegen. "Es ist, wie es ist." Der Philosoph schreibt an gegen die Tautologie des Faktischen. Der Fakten gewärtig, baut er an seinem papierenen Haus des Seins, worin das Morgengrauen ein Versprechen zu bergen scheint: "Es ist, wie es ist, und es ist gut". Darauf, auf diese Vergeblichkeit hin, ohne die kein Menschsein möglich wäre, schreibt er Morgen für Morgen zu.
Die Eule der Minerva beginnt ihren Flug in der Dämmerung. Wenn die Schatten lang werden, ist die Zeit der Weisheit gekommen. Beim Grauen des Morgens hingegen ringt das erwachende Bewusstsein um Zuversicht. Noch hat nichts wirklich begonnen und doch ist alles bereits im Laufen. Und ist nicht dies die Zeit des Philosophen? Morgen für Morgen baut er an seinem papierenen Haus des Seins – seinem Journal zum philosophischen Hausgebrauch. Dem Philosophen graut vorm täglichen Weltuntergang. Dagegen schreibt er an, dankbar dafür, seinen Lieben das Frühstück bereiten zu dürfen. Während draußen die Fakten "Fakten schaffen", kultiviert er Häuslichkeit: die kleine Welt am Abgrund der großen, welche als flammende Nacht rund um sein Haus steht. Die Völker fliehen vor Hunger, Krieg und Tod; im Morgengrauen brechen sie auf, einem Abendland voller Stacheldraht entgegen. "Es ist, wie es ist." Der Philosoph schreibt an gegen die Tautologie des Faktischen. Der Fakten gewärtig, baut er an seinem papierenen Haus des Seins, worin das Morgengrauen ein Versprechen zu bergen scheint: "Es ist, wie es ist, und es ist gut". Darauf, auf diese Vergeblichkeit hin, ohne die kein Menschsein möglich wäre, schreibt er Morgen für Morgen zu.