Author: | Felix Neubüser | ISBN: | 9783638678537 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | April 8, 2007 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Felix Neubüser |
ISBN: | 9783638678537 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | April 8, 2007 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Humboldt-Universität zu Berlin (Sozialwissenschaftliches Institut), Veranstaltung: Der Staat - Genese und Geschichte eines politischen Ordnungssystems, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Burgfräulein ist empört. Die Hände Arme wütend in die Hüfte gestützt sieht sie hinab auf den Bauarbeiter, der mit einer Spitzhacke ein großes Loch in die Wände ihres Turmes geschlagen hat und sich nun anschickt, mit den heraus gebrochenen Ziegelsteinen ein neues Haus zu bauen. 'Nationalismus' steht auf dem ersten Mauerstück, das er gerade um einen weiteren Stein erweitert. Den beschädigten Turm dagegen hat Karikaturist Burkhard Mohr mit dem Wort 'Europa' beschriftet. Seine Zeichnung ziert einen kleinen Sammelband mit dem Titel 'Nation - Nationalismus - Nationale Identität', herausgegeben von Dorothea Weidinger. Die enthaltenen Texte befassen sich mit der Frage, welche Rolle die Nation für die Menschen, für den Staat und für die europäische Einigung hat. Mohrs Karikatur auf dem Titel mag auf den ersten Blick komisch erscheinen, dennoch illustriert sie recht anschaulich die Sprengkraft, die dem Begriff der Nation innewohnen kann, wenn er zur politischen Forderung wird, vor allem dann, wenn sie mit einer bestehenden Ordnung oder einem Herrschaftsapparat wie dem Staat in Konkurrenz tritt. Denn auch wenn die Begriffe Nation und Staat im Volksmund gerne synonym verwandt werden, ist das Wort 'Nationalstaat' keineswegs als Tautologie zu begreifen; im Gegenteil, streng genommen beschreibt der Begriff des Nationalstaates die Kongruenz von Nation und von Staatsvolk (im juristischen Sinne) - ein Zustand, der in der Realität keineswegs selbstverständlich ist und eben deswegen sogar ein Grund für das Zerfallen von Staaten und für Kriege sein kann. Im Titel dieses Essays wird die Geschichte zwischen Staat und Nation als spannungsvoll bezeichnet. Dies gilt keineswegs nur für die Geschichte, sondern auch und vielleicht gerade für das hier und heute, wie im Folgenden gezeigt werden wird. Dazu sollen zunächst die Begriffe Staat und Nation näher untersucht werden, um anschließend der Frage nachzugehen, wo die Ursachen für die Spannungen liegen und ob die Kongruenz von Staatsgrenzen und Nationen-Grenzen (zumindest theoretisch) eine Möglichkeit zur Lösung des Problems wären.
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Humboldt-Universität zu Berlin (Sozialwissenschaftliches Institut), Veranstaltung: Der Staat - Genese und Geschichte eines politischen Ordnungssystems, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Burgfräulein ist empört. Die Hände Arme wütend in die Hüfte gestützt sieht sie hinab auf den Bauarbeiter, der mit einer Spitzhacke ein großes Loch in die Wände ihres Turmes geschlagen hat und sich nun anschickt, mit den heraus gebrochenen Ziegelsteinen ein neues Haus zu bauen. 'Nationalismus' steht auf dem ersten Mauerstück, das er gerade um einen weiteren Stein erweitert. Den beschädigten Turm dagegen hat Karikaturist Burkhard Mohr mit dem Wort 'Europa' beschriftet. Seine Zeichnung ziert einen kleinen Sammelband mit dem Titel 'Nation - Nationalismus - Nationale Identität', herausgegeben von Dorothea Weidinger. Die enthaltenen Texte befassen sich mit der Frage, welche Rolle die Nation für die Menschen, für den Staat und für die europäische Einigung hat. Mohrs Karikatur auf dem Titel mag auf den ersten Blick komisch erscheinen, dennoch illustriert sie recht anschaulich die Sprengkraft, die dem Begriff der Nation innewohnen kann, wenn er zur politischen Forderung wird, vor allem dann, wenn sie mit einer bestehenden Ordnung oder einem Herrschaftsapparat wie dem Staat in Konkurrenz tritt. Denn auch wenn die Begriffe Nation und Staat im Volksmund gerne synonym verwandt werden, ist das Wort 'Nationalstaat' keineswegs als Tautologie zu begreifen; im Gegenteil, streng genommen beschreibt der Begriff des Nationalstaates die Kongruenz von Nation und von Staatsvolk (im juristischen Sinne) - ein Zustand, der in der Realität keineswegs selbstverständlich ist und eben deswegen sogar ein Grund für das Zerfallen von Staaten und für Kriege sein kann. Im Titel dieses Essays wird die Geschichte zwischen Staat und Nation als spannungsvoll bezeichnet. Dies gilt keineswegs nur für die Geschichte, sondern auch und vielleicht gerade für das hier und heute, wie im Folgenden gezeigt werden wird. Dazu sollen zunächst die Begriffe Staat und Nation näher untersucht werden, um anschließend der Frage nachzugehen, wo die Ursachen für die Spannungen liegen und ob die Kongruenz von Staatsgrenzen und Nationen-Grenzen (zumindest theoretisch) eine Möglichkeit zur Lösung des Problems wären.