Nicht immer rollte der Rubel
Das russische Geld- und Kreditsystem vom Kiever Reich bis 1897
Nonfiction, History
Im vorliegenden Beitrag zum russischen Geld- und Kreditsystem vom Kiever Reich bis 1897 geht es darum, einen währungshistorischen, von ausgewählten Abbildungen begleiteten "Tour d'Horizon" zu unternehmen. Der zeitliche und thematische Rahmen ist dabei in bewusster Abgrenzung festgelegt worden: Den Ausgangspunkt bilden die frühen Geldsurrogate und Handelsformen während des Reiches der Kiever Rus' im 10. bis 13. Jahrhundert. Von hier wird der Bogen zum Schlusspunkt gespannt, der auf die Einführung des Goldstandards in Russland 1897 und damit auf eine Massnahme fällt, mit der sich das Zarenreich in die Währungs- und Wirtschaftssysteme Westeuropas eingliederte bzw. einzugliedern versuchte. Die geldhistorischen Ausführungen zur Geschichte und Phänomenologie des russischen Kreditwesens dienen dazu, die komplexe Verschränkung von monetärpolitischen, staatswirtschaftlich-fiskalischen und binnen- ökonomischen Erwägungen und Strukturen zu erhellen. Zugleich werden Deutungsangebote bereitgestellt, die den Aggregatzustand der russischen Wirtschaft am Ende des 19. Jahrhunderts und damit am Vorabend der revolutionären Erhebungen, der tiefen Zäsur durch den Ersten Weltkrieg und der Herausbildung der jungen Sowjetunion beschreiben. Die Untersuchung soll zur Anschlusslektüre anregen und Anlass geben zu weiterführenden Reflexionen über die ökonomischen Verhältnisse in der ausgehenden Zarenära und damit auch über die Vorbedingungen für die Umbrüche im Russland des frühen 20. Jahrhunderts. Abschliessend wird gefragt, inwiefern Währungsgeschichte als Kulturgeschichte zu gelten hat und welche kulturhistorisch-hermeneutischen Ansätze auf wirtschaftspolitische Felder übertragbar sind.
Im vorliegenden Beitrag zum russischen Geld- und Kreditsystem vom Kiever Reich bis 1897 geht es darum, einen währungshistorischen, von ausgewählten Abbildungen begleiteten "Tour d'Horizon" zu unternehmen. Der zeitliche und thematische Rahmen ist dabei in bewusster Abgrenzung festgelegt worden: Den Ausgangspunkt bilden die frühen Geldsurrogate und Handelsformen während des Reiches der Kiever Rus' im 10. bis 13. Jahrhundert. Von hier wird der Bogen zum Schlusspunkt gespannt, der auf die Einführung des Goldstandards in Russland 1897 und damit auf eine Massnahme fällt, mit der sich das Zarenreich in die Währungs- und Wirtschaftssysteme Westeuropas eingliederte bzw. einzugliedern versuchte. Die geldhistorischen Ausführungen zur Geschichte und Phänomenologie des russischen Kreditwesens dienen dazu, die komplexe Verschränkung von monetärpolitischen, staatswirtschaftlich-fiskalischen und binnen- ökonomischen Erwägungen und Strukturen zu erhellen. Zugleich werden Deutungsangebote bereitgestellt, die den Aggregatzustand der russischen Wirtschaft am Ende des 19. Jahrhunderts und damit am Vorabend der revolutionären Erhebungen, der tiefen Zäsur durch den Ersten Weltkrieg und der Herausbildung der jungen Sowjetunion beschreiben. Die Untersuchung soll zur Anschlusslektüre anregen und Anlass geben zu weiterführenden Reflexionen über die ökonomischen Verhältnisse in der ausgehenden Zarenära und damit auch über die Vorbedingungen für die Umbrüche im Russland des frühen 20. Jahrhunderts. Abschliessend wird gefragt, inwiefern Währungsgeschichte als Kulturgeschichte zu gelten hat und welche kulturhistorisch-hermeneutischen Ansätze auf wirtschaftspolitische Felder übertragbar sind.