Sport und Kommerzialisierung: Das Beispiel der Fußballbundesliga

Nonfiction, Sports, Reference
Cover of the book Sport und Kommerzialisierung: Das Beispiel der Fußballbundesliga by Thomas Bednarz, GRIN Verlag
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Author: Thomas Bednarz ISBN: 9783638198158
Publisher: GRIN Verlag Publication: June 16, 2003
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Thomas Bednarz
ISBN: 9783638198158
Publisher: GRIN Verlag
Publication: June 16, 2003
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Sport - Sportsoziologie, Note: 1,7, Universität Duisburg-Essen (Fachbereich 1 -- Philosophie, Geschichte, Religions- und Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Fußballbundesliga nahm am 24. August 1963 ihren Spielbetrieb auf. Die im Vergleich zu anderen europäischen Nationen relativ späte Einführung einer Profiliga in Deutschland - in England wurde die professionelle Football League (FL) bereits 1888 gegründet, Ungarn, Österreich und die Tschechoslowakei zogen kurz nach dem ersten Weltkrieg, Italien, Frankreich und Spanien schließlich Anfang der dreißiger Jahre nach 1 - ist sicherlich auch auf die vor allem in Deutschland herausragende Stellung des Amateurismus, der zu Zeiten der Weimarer Republik 'von seinen Protagonisten zu einem quasireligiösen Kultprinzip erhoben worden' 2 war, zurückzuführen; daß die ungarischen Brüder Eydinger, die 1919 versuchten, den Berufsfußball in Berlin einzuführen, schon nach sechs Wochen scheiterten 3, war wahrscheinlich nicht zuletzt die Folge grundsätzlicher Vorbehalte gegenüber dem professionell betriebenen Sport. Die späte Bildung einer zentralisierten Spielklasse im deutschen Fußball, deren Gründung schon in den zwanziger Jahren allein aufgrund des für Reisen benötigten Zeitaufwandes nur im Zusammenhang mit einer angemessenen Bezahlung der Spieler möglich erschien 4, kann jedoch nicht einzig mit einem generellen Widerstand gegen das Profitum erklärt werden. Dieser war nämlich selbst in der Weimarer Republik nicht unüberwindbar, und die Formierung einer Reichsliga mißlang in den dreißiger Jahren zweimal nur infolge innen- beziehungsweise außenpolitischer Veränderungen. Die Gründung der Bundesliga stellte letztlich nicht das Ende eines Kommerzialisierungsprozesses im deutschen Fußball, sondern nur eine wichtige Entwicklung in diesem Prozeß dar, der schon lange zuvor begonnen hatte, aber nach 1963 beschleunigt wurde und in der Erlaubnis zur Umwandlung der Vereine in Kapitalgesellschaften seinen (vorläufigen) Höhepunkt fand. Im Folgenden sollen daher neben der Geschichte der Bundesliga, die vor allem unter dem Aspekt der Kommerzialisierung dargestellt wird, auch die zahlreichen früheren Versuche zur Einführung des Berufsfußballs in Deutschland sowie die Einbindung des Profifußballs in die deutsche Gesellschaft beschrieben werden.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Sport - Sportsoziologie, Note: 1,7, Universität Duisburg-Essen (Fachbereich 1 -- Philosophie, Geschichte, Religions- und Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Fußballbundesliga nahm am 24. August 1963 ihren Spielbetrieb auf. Die im Vergleich zu anderen europäischen Nationen relativ späte Einführung einer Profiliga in Deutschland - in England wurde die professionelle Football League (FL) bereits 1888 gegründet, Ungarn, Österreich und die Tschechoslowakei zogen kurz nach dem ersten Weltkrieg, Italien, Frankreich und Spanien schließlich Anfang der dreißiger Jahre nach 1 - ist sicherlich auch auf die vor allem in Deutschland herausragende Stellung des Amateurismus, der zu Zeiten der Weimarer Republik 'von seinen Protagonisten zu einem quasireligiösen Kultprinzip erhoben worden' 2 war, zurückzuführen; daß die ungarischen Brüder Eydinger, die 1919 versuchten, den Berufsfußball in Berlin einzuführen, schon nach sechs Wochen scheiterten 3, war wahrscheinlich nicht zuletzt die Folge grundsätzlicher Vorbehalte gegenüber dem professionell betriebenen Sport. Die späte Bildung einer zentralisierten Spielklasse im deutschen Fußball, deren Gründung schon in den zwanziger Jahren allein aufgrund des für Reisen benötigten Zeitaufwandes nur im Zusammenhang mit einer angemessenen Bezahlung der Spieler möglich erschien 4, kann jedoch nicht einzig mit einem generellen Widerstand gegen das Profitum erklärt werden. Dieser war nämlich selbst in der Weimarer Republik nicht unüberwindbar, und die Formierung einer Reichsliga mißlang in den dreißiger Jahren zweimal nur infolge innen- beziehungsweise außenpolitischer Veränderungen. Die Gründung der Bundesliga stellte letztlich nicht das Ende eines Kommerzialisierungsprozesses im deutschen Fußball, sondern nur eine wichtige Entwicklung in diesem Prozeß dar, der schon lange zuvor begonnen hatte, aber nach 1963 beschleunigt wurde und in der Erlaubnis zur Umwandlung der Vereine in Kapitalgesellschaften seinen (vorläufigen) Höhepunkt fand. Im Folgenden sollen daher neben der Geschichte der Bundesliga, die vor allem unter dem Aspekt der Kommerzialisierung dargestellt wird, auch die zahlreichen früheren Versuche zur Einführung des Berufsfußballs in Deutschland sowie die Einbindung des Profifußballs in die deutsche Gesellschaft beschrieben werden.

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