Author: | Philipp-Henning v.Bruchhausen | ISBN: | 9783638533096 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | August 11, 2006 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Philipp-Henning v.Bruchhausen |
ISBN: | 9783638533096 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | August 11, 2006 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Naher Osten, Vorderer Orient, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Übung der internationalen Beziehungen: Reflexionen muslimischer Denker zu Islam, Politik und Moderne, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die als Wahhabiten bekannte fundamentalistische Gruppierung innerhalb des sunnitischen Islam, die hauptsächlich in Saudi-Arabien ihre Basis hat, wird im Westen gerne mit dem islamistischen Terror in Verbindung gebracht; Das liegt wohl daran, daß Osama bin Laden und der Großteil der 9/11 Attentäter saudische Wahhabiten waren, doch auch die Sittenstrenge Saudi-Arabiens und Dinge wie öffentliche Hinrichtungen durch Enthauptung, erwecken Assoziationen von bärtigen Glaubenskriegern mit dem Schwert in der einen und dem Koran in der andern Hand, was ja nicht zuletzt auch die Flagge des Landes symbolisiert. Tatsächlich hat die Wahhabiya eine reichlich kriegerische Geschichte, die 1746 mit dem Bündnis des Predigers Muhammad b. Abd al-Wahhab mit dem damals noch unbedeutenden Clan der Saud begann, und mit der Verwüstung von Kerbela und Mekka um die Jahrhundertwende schon bald ihren schlechten Ruf begründete. Nach der darauf folgenden ägyptisch/osmanischen Strafexpedition wurde die Bewegung zerschlagen, sammelte sich bald darauf aber wieder und eroberte nach dem Ende des Weltkrieges einen guten Teil der arabischen Halbinsel, was 1926 in der Ausrufung des Königreichs Saudi-Arabien unter König Abd al-Aziz gipfelte. Seitdem ist die Wahhabiya dort Staatsreligion, wenn auch in der Praxis weitgehend die hanbalitische Rechtsschule vorherrscht, auf der die Wahhabiya ursprünglich ja basiert. Der König regiert quasi mit der Duldung der wahhabitischenUlama,welche im Gegenzug von 'Big Oil' profitieren und massiven Einfluß auf die Gesellschaft und den Staat ausüben, aber es gab und gibt zahlreiche Spannungen wegen des kolportierten 'unislamischen' Lebensstils der königlichen Familie. So schlug der König bereits 1929 einen Aufstand seiner frommen Krieger nieder, welche ihn ja erst auf den Thron gebracht hatten, und gliederte die Überlebenden in die reguläre Armee ein. Auch die Besetzung der großen Moschee 1979 und der jetzige Terrorismus durch die Al´Quaida in Saudi-Arabien entspringt diesem Kontext. [...]
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Naher Osten, Vorderer Orient, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Übung der internationalen Beziehungen: Reflexionen muslimischer Denker zu Islam, Politik und Moderne, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die als Wahhabiten bekannte fundamentalistische Gruppierung innerhalb des sunnitischen Islam, die hauptsächlich in Saudi-Arabien ihre Basis hat, wird im Westen gerne mit dem islamistischen Terror in Verbindung gebracht; Das liegt wohl daran, daß Osama bin Laden und der Großteil der 9/11 Attentäter saudische Wahhabiten waren, doch auch die Sittenstrenge Saudi-Arabiens und Dinge wie öffentliche Hinrichtungen durch Enthauptung, erwecken Assoziationen von bärtigen Glaubenskriegern mit dem Schwert in der einen und dem Koran in der andern Hand, was ja nicht zuletzt auch die Flagge des Landes symbolisiert. Tatsächlich hat die Wahhabiya eine reichlich kriegerische Geschichte, die 1746 mit dem Bündnis des Predigers Muhammad b. Abd al-Wahhab mit dem damals noch unbedeutenden Clan der Saud begann, und mit der Verwüstung von Kerbela und Mekka um die Jahrhundertwende schon bald ihren schlechten Ruf begründete. Nach der darauf folgenden ägyptisch/osmanischen Strafexpedition wurde die Bewegung zerschlagen, sammelte sich bald darauf aber wieder und eroberte nach dem Ende des Weltkrieges einen guten Teil der arabischen Halbinsel, was 1926 in der Ausrufung des Königreichs Saudi-Arabien unter König Abd al-Aziz gipfelte. Seitdem ist die Wahhabiya dort Staatsreligion, wenn auch in der Praxis weitgehend die hanbalitische Rechtsschule vorherrscht, auf der die Wahhabiya ursprünglich ja basiert. Der König regiert quasi mit der Duldung der wahhabitischenUlama,welche im Gegenzug von 'Big Oil' profitieren und massiven Einfluß auf die Gesellschaft und den Staat ausüben, aber es gab und gibt zahlreiche Spannungen wegen des kolportierten 'unislamischen' Lebensstils der königlichen Familie. So schlug der König bereits 1929 einen Aufstand seiner frommen Krieger nieder, welche ihn ja erst auf den Thron gebracht hatten, und gliederte die Überlebenden in die reguläre Armee ein. Auch die Besetzung der großen Moschee 1979 und der jetzige Terrorismus durch die Al´Quaida in Saudi-Arabien entspringt diesem Kontext. [...]