Zu Stefan Breuer: Die Gesellschaft des Verschwindens - Von der Selbstzerstörung der technischen Zivilisation, Hamburg 1992, S. 7-102

Eine Seminararbeit zum ersten Teil des Buches

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy, Modern
Cover of the book Zu Stefan Breuer: Die Gesellschaft des Verschwindens - Von der Selbstzerstörung der technischen Zivilisation, Hamburg 1992, S. 7-102 by Heike Obermanns, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Heike Obermanns ISBN: 9783638851046
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 6, 2007
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Heike Obermanns
ISBN: 9783638851046
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 6, 2007
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts / Gegenwart, Note: gut, Hochschule für Philosophie München, Veranstaltung: Jahrtausendwende. Zur Kritik des apokalyptischen Denkens, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Einleitung grenzt Breuer sich zunächst scharf gegenüber der Postmoderne ab, um dann seinen gesellschaftstheoretischen Standpunkt ausgehend von der Dialektik Hegels und Marx' näher auszuführen. Die durch J.F. Lyotards Buch «Das postmoderne Wissen» initiierte postmoderne Bewegung sieht die moderne Gesellschaft, ebenso wie Breuer, im Zeichen des Verschwindens (S.7), dies aber in einem ganz anderen Sinne. Am Verschwinden ist nach Lyotard die Glaubwürdigkeit der ?großen Erzählungen?, durch die die neuzeitliche Philosophie, vor allem der deutsche Idealismus und die Aufklärung bis hin zu Marx bis ins 20. Jahrhundert das Welt- und Geistesgeschehen umfassend erklären und prägen wollte. Diese ?Metaerzählungen? über die Dialektik des Geistes, die Hermeneutik des Sinns und die Emanzipation der Gattung bezeichnet Lyotard als Fabeln, denen heutzutage keine Funktion mehr zukommt. Die Ablehnung der postmodernen Intellektuellen gilt daher aller vereinheitlichenden, universalisierenden und totalisierenden Wissenschaft. Die Entwicklung der Relativitätstheorie und Quantenphysik ist für sie der Beweis, dass der Absolutheitsanspruch der cartesischen mathesis universalis zerbrochen ist, und, so W. Welsch, das Operieren ohne letztes Fundament zur Grundsituation heutiger Wissenschaft wird. Wissenschaft versteht sich demnach insofern als postmodern, als sie sich auf eine bunte Vielfalt von Horizonten, Lebenswelten und Wissensformen stützt und nicht mehr auf die ?Metaphysik? bzw. auf eine ?Monokultur?. Wo das Ganze verschwindet, beginnt für die Postmoderne die begrüßenswerte Freisetzung der Teile (S.8). Hier setzt Breuers Kritik an: Offen bleibt für ihn, welche Art von Pluralität dem neuzeitlichen Absolutheitsanspruch entgegengesetzt werden soll: eine Pluralität, die noch auf Synthetisierung wartet; eine Vielheit, die wie bei Hegel einer Einheit entsprungen ist und daher auch außerhalb dieser bei sich selbst bleibt; oder etwa eine irreduzible Pluralität, die nicht zu homogenisieren ist.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts / Gegenwart, Note: gut, Hochschule für Philosophie München, Veranstaltung: Jahrtausendwende. Zur Kritik des apokalyptischen Denkens, 6 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Einleitung grenzt Breuer sich zunächst scharf gegenüber der Postmoderne ab, um dann seinen gesellschaftstheoretischen Standpunkt ausgehend von der Dialektik Hegels und Marx' näher auszuführen. Die durch J.F. Lyotards Buch «Das postmoderne Wissen» initiierte postmoderne Bewegung sieht die moderne Gesellschaft, ebenso wie Breuer, im Zeichen des Verschwindens (S.7), dies aber in einem ganz anderen Sinne. Am Verschwinden ist nach Lyotard die Glaubwürdigkeit der ?großen Erzählungen?, durch die die neuzeitliche Philosophie, vor allem der deutsche Idealismus und die Aufklärung bis hin zu Marx bis ins 20. Jahrhundert das Welt- und Geistesgeschehen umfassend erklären und prägen wollte. Diese ?Metaerzählungen? über die Dialektik des Geistes, die Hermeneutik des Sinns und die Emanzipation der Gattung bezeichnet Lyotard als Fabeln, denen heutzutage keine Funktion mehr zukommt. Die Ablehnung der postmodernen Intellektuellen gilt daher aller vereinheitlichenden, universalisierenden und totalisierenden Wissenschaft. Die Entwicklung der Relativitätstheorie und Quantenphysik ist für sie der Beweis, dass der Absolutheitsanspruch der cartesischen mathesis universalis zerbrochen ist, und, so W. Welsch, das Operieren ohne letztes Fundament zur Grundsituation heutiger Wissenschaft wird. Wissenschaft versteht sich demnach insofern als postmodern, als sie sich auf eine bunte Vielfalt von Horizonten, Lebenswelten und Wissensformen stützt und nicht mehr auf die ?Metaphysik? bzw. auf eine ?Monokultur?. Wo das Ganze verschwindet, beginnt für die Postmoderne die begrüßenswerte Freisetzung der Teile (S.8). Hier setzt Breuers Kritik an: Offen bleibt für ihn, welche Art von Pluralität dem neuzeitlichen Absolutheitsanspruch entgegengesetzt werden soll: eine Pluralität, die noch auf Synthetisierung wartet; eine Vielheit, die wie bei Hegel einer Einheit entsprungen ist und daher auch außerhalb dieser bei sich selbst bleibt; oder etwa eine irreduzible Pluralität, die nicht zu homogenisieren ist.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book CSR Overload? A Critical Analysis of Corporate Social Responsibility from the Companies` and the Consumers` Point of View by Heike Obermanns
Cover of the book Nachhaltigkeit für die Reichen - Entwicklungsstillstand für die Armen? by Heike Obermanns
Cover of the book Geistiges Eigentum und Metallica by Heike Obermanns
Cover of the book Wie ist die christliche Ethik zu begründen? Das Verhältnis von Gesetz und Evangelium bei Karl Barth und Dietrich Bonhoeffer by Heike Obermanns
Cover of the book Hilfeplangespräche gemäß § 36 SGB VIII anhand eines fiktiven Falls by Heike Obermanns
Cover of the book Islam in Afrika, Deutsche Propaganda und die Rolle des Islam in Deutschen Kolonien in Ostafrika by Heike Obermanns
Cover of the book Gender Mainstreaming - Konzept oder Praxis? by Heike Obermanns
Cover of the book Dawkins Einfluss auf die Anthropologie by Heike Obermanns
Cover of the book Cyber-Mobbing - Wie stark sind Jugendliche betroffen? by Heike Obermanns
Cover of the book Falsche Meinung in Platons 'Theaitetos' by Heike Obermanns
Cover of the book Das Scheitern des englischen Radikalismus am Ende des 18. Jahrhunderts by Heike Obermanns
Cover of the book Anonyme Nutzung virtueller sozialer Netzwerke und Gemeinschaften durch eingeschränkte Benutzergruppen by Heike Obermanns
Cover of the book Qualifikationsmix in der Pflege: Chancen und Risiken by Heike Obermanns
Cover of the book Erziehung als Mittel gegen Selbstentfremdung und gesellschaftlichen Verfall? In Anlehnung an Rousseau by Heike Obermanns
Cover of the book Falsche Erinnerungen im Strafprozess. Methoden zur Prävention und Identifikation by Heike Obermanns
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy