Zum Sterben im Pflegeheim

Exposé für eine empirische Erhebung zur Implementierung von Palliative Care in ein Berliner Altenpflegeheim

Nonfiction, Health & Well Being, Medical, Nursing
Cover of the book Zum Sterben im Pflegeheim by Franziska Misch, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Franziska Misch ISBN: 9783640329786
Publisher: GRIN Verlag Publication: May 25, 2009
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Franziska Misch
ISBN: 9783640329786
Publisher: GRIN Verlag
Publication: May 25, 2009
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Forschungsarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pflegewissenschaften, Note: 1,0, Alice-Salomon Hochschule Berlin , Veranstaltung: Pflege, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Situation in den Pflegeheimen hat sich infolge verschiedener Veränderungen in der Gesellschaft drastisch gewandelt. Die Menschen werden immer älter, die durchschnittliche Lebenserwartung ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Weiterhin hat die Einführung des Pflegeversicherungsgesetzes und die Förderung nach dem Prinzip 'ambulant vor stationär' ein Leben zu Hause, oft bis ins hohe Lebensalter, ermöglicht. In der Folge änderte sich die Situation in den Heimen und stellte diese vor neue Herausforderungen: die Menschen, die heute in ein Pflegeheim ziehen, sind schon zum Zeitpunkt der Aufnahme meist multimorbide und schwer pflegebedürftig. Außerdem ist das Eintrittsalter in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und liegt heute bei durchschnittlich 85 Jahren. Entsprechend verkürzt sich die Verweildauer in den Einrichtungen, z. Zt. etwa 2 Jahre. Pflegeheime sind zu Orten höchster Pflegeintensität und des Sterbens geworden, in denen etwa 1/3 der Pflegebedürftigen innerhalb der ersten drei Monate nach ihrem Einzug versterben. Dass die Hochbetagten die zentrale Gruppe Menschen mit palliativem Versorgungsbedarf darstellen, thematisieren derzeit nur eine Handvoll von Experten. Auch die Bundesregierung räumt ein, dass 'Die Palliativmedizin (..) definitionsgemäß nicht auf die Behandlung von Patienten mit unheilbaren Tumorerkrankungen beschränkt [ist], (...) [sondern sich ebenso] Patienten mit AIDS, neurologischen, kardialen, respiratorischen oder renalen Erkrankungen im Terminalstadium [widmet]' . Die Hochbetagten und Siechenden in den Pflegeheimen werden nicht explizit erwähnt und ihr besonderer palliativer Versorgungsbedarf nur unzureichend thematisiert. Es ist festzuhalten, dass viele Menschen von einer 'qualifizierten Palliativversorgung profitieren könnten', doch v. a. die Multimorbiden und Hochbetagten erhalten in den seltensten Fällen Zugang zu jenen Spezialeinrichtungen, in denen palliative Prinzipien umgesetzt werden . Palliative Care ist noch immer v. a. Menschen mit Tumorerkrankungen vorbehalten. Die Realität in den Heimen, die gekennzeichnet ist durch eine zu geringe Personaldecke, in deren Folge oft zu wenig Zeit für pflegerische Verrichtungen bleibt, verschärft die Lage der hochbetagten Pflegebedürftigen zusätzlich. Aus palliativmedizinischer Sicht ist ein Notstand in vielen Heimen zu beklagen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Forschungsarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pflegewissenschaften, Note: 1,0, Alice-Salomon Hochschule Berlin , Veranstaltung: Pflege, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Situation in den Pflegeheimen hat sich infolge verschiedener Veränderungen in der Gesellschaft drastisch gewandelt. Die Menschen werden immer älter, die durchschnittliche Lebenserwartung ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Weiterhin hat die Einführung des Pflegeversicherungsgesetzes und die Förderung nach dem Prinzip 'ambulant vor stationär' ein Leben zu Hause, oft bis ins hohe Lebensalter, ermöglicht. In der Folge änderte sich die Situation in den Heimen und stellte diese vor neue Herausforderungen: die Menschen, die heute in ein Pflegeheim ziehen, sind schon zum Zeitpunkt der Aufnahme meist multimorbide und schwer pflegebedürftig. Außerdem ist das Eintrittsalter in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen und liegt heute bei durchschnittlich 85 Jahren. Entsprechend verkürzt sich die Verweildauer in den Einrichtungen, z. Zt. etwa 2 Jahre. Pflegeheime sind zu Orten höchster Pflegeintensität und des Sterbens geworden, in denen etwa 1/3 der Pflegebedürftigen innerhalb der ersten drei Monate nach ihrem Einzug versterben. Dass die Hochbetagten die zentrale Gruppe Menschen mit palliativem Versorgungsbedarf darstellen, thematisieren derzeit nur eine Handvoll von Experten. Auch die Bundesregierung räumt ein, dass 'Die Palliativmedizin (..) definitionsgemäß nicht auf die Behandlung von Patienten mit unheilbaren Tumorerkrankungen beschränkt [ist], (...) [sondern sich ebenso] Patienten mit AIDS, neurologischen, kardialen, respiratorischen oder renalen Erkrankungen im Terminalstadium [widmet]' . Die Hochbetagten und Siechenden in den Pflegeheimen werden nicht explizit erwähnt und ihr besonderer palliativer Versorgungsbedarf nur unzureichend thematisiert. Es ist festzuhalten, dass viele Menschen von einer 'qualifizierten Palliativversorgung profitieren könnten', doch v. a. die Multimorbiden und Hochbetagten erhalten in den seltensten Fällen Zugang zu jenen Spezialeinrichtungen, in denen palliative Prinzipien umgesetzt werden . Palliative Care ist noch immer v. a. Menschen mit Tumorerkrankungen vorbehalten. Die Realität in den Heimen, die gekennzeichnet ist durch eine zu geringe Personaldecke, in deren Folge oft zu wenig Zeit für pflegerische Verrichtungen bleibt, verschärft die Lage der hochbetagten Pflegebedürftigen zusätzlich. Aus palliativmedizinischer Sicht ist ein Notstand in vielen Heimen zu beklagen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Lernen und Lehren im Erwachsenenalter by Franziska Misch
Cover of the book Bewertungssysteme in Foren by Franziska Misch
Cover of the book Alltag in Distanzbeziehungen und normalen Partnerschaften im Vergleich by Franziska Misch
Cover of the book Ubiquitous Computing by Franziska Misch
Cover of the book Die innere Uhr by Franziska Misch
Cover of the book Möglichkeiten und Grenzen von Planspielen by Franziska Misch
Cover of the book Offener Unterricht in einer Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen by Franziska Misch
Cover of the book Komposition in der deutschen und der türkischen Gegenwartssprache - eine kontrastive Analyse zur Wortbildung by Franziska Misch
Cover of the book Die Ikone als geistige Offenbarung. Die umgekehrte Perspektive nach Pavel Florenskij by Franziska Misch
Cover of the book Strategisches Umweltmanagement by Franziska Misch
Cover of the book Die Morphologie des Lernens in Abgrenzung zu Ideologie und Dogmatismus by Franziska Misch
Cover of the book Kennedy und Obama - Vergleich des Einflusses zweier US-Präsidenten auf Deutschland by Franziska Misch
Cover of the book Arbeitsbelastung und Stress in der psychiatrischen Krankenpflege by Franziska Misch
Cover of the book Zur Rolle der Universitäten Prag und Wien in den Nationalitätenkonflikten der franzisko-josephinischen Ära by Franziska Misch
Cover of the book Der Asabijja-Begriff in der Gesellschaftslehre von Ibn Chaldun in Reflexion zu E. Durkheims 'sozialer Solidarität' by Franziska Misch
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy