Zwei zarte Lämmchen weiß wie Schnee

Fiction & Literature, Classics
Cover of the book Zwei zarte Lämmchen weiß wie Schnee by Hans Fallada, epubli
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Hans Fallada ISBN: 9783746720180
Publisher: epubli Publication: April 28, 2018
Imprint: Language: German
Author: Hans Fallada
ISBN: 9783746720180
Publisher: epubli
Publication: April 28, 2018
Imprint:
Language: German

Gerhard Grote war, im Widerspruch zu seinem Namen, kein großer Mann. Nein, körperlich war er eher etwas klein, fast kümmerlich geraten. Und wenn oft von solchen zu kurz Geratenen gesagt wird "Klein, aber oho!" so traf nicht einmal dies auf ihn zu: Er war auch noch ein ausnehmend schüchterner junger Mann, ohne jegliches Selbstvertrauen. Bei solch körperlicher und seelischer Beschaffenheit hatte es einer langen Zeit bedurft, bis Gerhard Grote nur sich selbst im stillen Kämmerlein zu gestehen wagte, daß er sie … Aber jedenfalls war solch Geständnis erst dann erfolgt, als er abends im Bett lag und das Licht gelöscht hatte. Nun war es also vollkommen dunkel … Das heißt, in allerletzter Zeit war er manchmal schon so früh ins Bett gegangen, daß es noch gar nicht richtig dunkel war. Woran das nun immer liegen mochte, daß er jetzt schon so früh ins Bett ging, vielleicht ermüdete ihn seine Büroarbeit mehr als früher? Also, ob ganz dunkel oder halb dunkel oder dämmerig oder fast noch hell, da lag er nun im Bette und dachte. Er erinnerte sich … Oder er malte sich auch aus – er malte sich Situation auf Situation aus, stundenlang – er kam direkt mit seinem Schlaf zu kurz, obwohl er seiner geschäftlichen Übermüdung wegen immer früher ins Bett stieg! Bei solchem hartnäckig fortgesetzten Lebenswandel war es schließlich unvermeidlich, daß Gerhard Grote endlich doch, trotz Schüchternheit und Kümmerlichkeit, die herrliche Entdeckung machte, daß er sie liebte, daß er ihretwegen so zeitig schlafen ging, um von ihr mit offenen Augen träumen zu können … Gott, als er sich das erst eingestanden, als er den Mut aufgebracht hatte, sich selbst zu glauben, er, der kleine Grote, liebe, liebe ganz allein, für sich privat gewissermaßen, eine vollkommen selbständige Aktion, nur zur Freude von Gerhard Grote unternommen – Himmel, wie beseligt war er da! Er stand doch wahrhaftig mitten in der stickedustern Nacht auf, suchte im Dunkeln seine lange vernachlässigten Hanteln aus dem …

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Gerhard Grote war, im Widerspruch zu seinem Namen, kein großer Mann. Nein, körperlich war er eher etwas klein, fast kümmerlich geraten. Und wenn oft von solchen zu kurz Geratenen gesagt wird "Klein, aber oho!" so traf nicht einmal dies auf ihn zu: Er war auch noch ein ausnehmend schüchterner junger Mann, ohne jegliches Selbstvertrauen. Bei solch körperlicher und seelischer Beschaffenheit hatte es einer langen Zeit bedurft, bis Gerhard Grote nur sich selbst im stillen Kämmerlein zu gestehen wagte, daß er sie … Aber jedenfalls war solch Geständnis erst dann erfolgt, als er abends im Bett lag und das Licht gelöscht hatte. Nun war es also vollkommen dunkel … Das heißt, in allerletzter Zeit war er manchmal schon so früh ins Bett gegangen, daß es noch gar nicht richtig dunkel war. Woran das nun immer liegen mochte, daß er jetzt schon so früh ins Bett ging, vielleicht ermüdete ihn seine Büroarbeit mehr als früher? Also, ob ganz dunkel oder halb dunkel oder dämmerig oder fast noch hell, da lag er nun im Bette und dachte. Er erinnerte sich … Oder er malte sich auch aus – er malte sich Situation auf Situation aus, stundenlang – er kam direkt mit seinem Schlaf zu kurz, obwohl er seiner geschäftlichen Übermüdung wegen immer früher ins Bett stieg! Bei solchem hartnäckig fortgesetzten Lebenswandel war es schließlich unvermeidlich, daß Gerhard Grote endlich doch, trotz Schüchternheit und Kümmerlichkeit, die herrliche Entdeckung machte, daß er sie liebte, daß er ihretwegen so zeitig schlafen ging, um von ihr mit offenen Augen träumen zu können … Gott, als er sich das erst eingestanden, als er den Mut aufgebracht hatte, sich selbst zu glauben, er, der kleine Grote, liebe, liebe ganz allein, für sich privat gewissermaßen, eine vollkommen selbständige Aktion, nur zur Freude von Gerhard Grote unternommen – Himmel, wie beseligt war er da! Er stand doch wahrhaftig mitten in der stickedustern Nacht auf, suchte im Dunkeln seine lange vernachlässigten Hanteln aus dem …

More books from epubli

Cover of the book Scherben by Hans Fallada
Cover of the book Liebe auf Französisch - Küsse niemals einen Anwalt by Hans Fallada
Cover of the book Steuerratgeber Einkommensteuererklärung by Hans Fallada
Cover of the book In der Strafkolonie by Hans Fallada
Cover of the book Wolf unter Wölfen, 2. Band (Illustriert) by Hans Fallada
Cover of the book Checklisten für den Segelurlaub 2013. Auch zum Skippertraining nach der SKS-Prüfung. by Hans Fallada
Cover of the book Endlich Flirterfolg by Hans Fallada
Cover of the book The Rolling Pumpkin by Hans Fallada
Cover of the book EBook Comedy by Hans Fallada
Cover of the book Werde zum Flirtprofi - Hole mehr aus dir heraus und lerne deine Traumfrau kennen by Hans Fallada
Cover of the book Selbstbewusstsein beginnt im Kopf: Was Dich wirklich selbstbewusst macht! by Hans Fallada
Cover of the book Shadows of Sören by Hans Fallada
Cover of the book Gefangen im Ghetto ... Mutter und Tochter in Afrika auf den Strich geschickt by Hans Fallada
Cover of the book Das kleine 1x1 des Klarträumens by Hans Fallada
Cover of the book Heilung für das Innere Kind by Hans Fallada
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy