Zwischen Bergstadt und Kaderschmiede

Untersuchung zum Werdegang und der Bedeutung der Pfalz Goslar unter Heinrich III.

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Zwischen Bergstadt und Kaderschmiede by Daniel Meyer, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Daniel Meyer ISBN: 9783640537365
Publisher: GRIN Verlag Publication: February 16, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Daniel Meyer
ISBN: 9783640537365
Publisher: GRIN Verlag
Publication: February 16, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Heinrich III. , Sprache: Deutsch, Abstract: 'Goslar macht er erst recht zur Stadt, das keißerhaus da gebauet hadt. Siebenzehn jhar hersch wolgemut, starb zu Burdtfeldt, zu Spier er ruht.' In diesem Huldigungspoem des 16.Jahrhunderts stilisiert der Historiograph Hans Geismar den zweiten salischen Herrscher, Heinrich III. (1017-1056), zum Begründer der Pfalz Goslar. In der Forschung wurde lange Zeit angenommen, dass Goslar unter Heinrich III. begründet und als ein Symbol seiner Herrschaft verstanden wurde. Jedoch hat sich die Ansicht bezüglich der Gründung aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse - vor allem seit Beginn des 20. Jahrhunderts - grundlegend geändert. Der Werdegang Goslars muss heute in einem anderen Licht betrachtet werden. Das Spektrum dieser Betrachtung reicht von der topografischen Lage, der wirtschaftlichen Bedeutung im frühen 10. Jahrhundert, den architektonischen Besonderheiten bis hin zu den Herrscheraufenthalten und der daraus abzuleitenden Stellung der Pfalz als wichtigstem Itinerarort des Hochmittelalters. 1913 finanzierte die Provinz Hannover Ausgrabungen, die durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges alsbald beendet werden mussten. Erst in den frühen Zwanziger Jahren konnte die wissenschaftliche Arbeit fortgesetzt werden. Zu dieser Zeit begann Uvo Hoelscher mit einer vorwiegend bautechnischen Analyse der Goslarer Pfalz. Auf Basis der spärlichen Zeugnisse bemerkte er jedoch, dass bereits Heinrich I. im Jahr 922 - also mehr als ein Jahrhundert vor dem Salier Heinrich III. - als Bauherr des 'vicus Goslarie' erwähnt wird. Daraufhin brach die Debatte um Heinrich III. als Gründungsvater erneut aus. Torsten Memmert argumentiert in diesem Zusammenhang ganz pragmatisch, wenn er die Lebensdaten Heinrichs mit den bevorzugten Itinerarorten dessen Vaters, König Konrad II. (1024-1039), abgleicht. Er vermutet den ersten Besuch Heinrichs III. im Januar des Jahres 1025. Zu dieser Zeit galt der achtjährige Junge zwar schon als designierter Nachfolger Konrads, aber er besaß schwerlich den politischen Einfluss, der zur Gründung einer Pfalz nötig war. Wenn also nicht Heinrich III. als Gründer der Pfalz in Frage kommt, wer dann? Die Diskussion um die Vorgeschichte der Goslarer Pfalz, die aus dieser Frage resultiert, stellt sich in mehreren Aspekten als ein schwieriges Unterfangen dar.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Heinrich III. , Sprache: Deutsch, Abstract: 'Goslar macht er erst recht zur Stadt, das keißerhaus da gebauet hadt. Siebenzehn jhar hersch wolgemut, starb zu Burdtfeldt, zu Spier er ruht.' In diesem Huldigungspoem des 16.Jahrhunderts stilisiert der Historiograph Hans Geismar den zweiten salischen Herrscher, Heinrich III. (1017-1056), zum Begründer der Pfalz Goslar. In der Forschung wurde lange Zeit angenommen, dass Goslar unter Heinrich III. begründet und als ein Symbol seiner Herrschaft verstanden wurde. Jedoch hat sich die Ansicht bezüglich der Gründung aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse - vor allem seit Beginn des 20. Jahrhunderts - grundlegend geändert. Der Werdegang Goslars muss heute in einem anderen Licht betrachtet werden. Das Spektrum dieser Betrachtung reicht von der topografischen Lage, der wirtschaftlichen Bedeutung im frühen 10. Jahrhundert, den architektonischen Besonderheiten bis hin zu den Herrscheraufenthalten und der daraus abzuleitenden Stellung der Pfalz als wichtigstem Itinerarort des Hochmittelalters. 1913 finanzierte die Provinz Hannover Ausgrabungen, die durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges alsbald beendet werden mussten. Erst in den frühen Zwanziger Jahren konnte die wissenschaftliche Arbeit fortgesetzt werden. Zu dieser Zeit begann Uvo Hoelscher mit einer vorwiegend bautechnischen Analyse der Goslarer Pfalz. Auf Basis der spärlichen Zeugnisse bemerkte er jedoch, dass bereits Heinrich I. im Jahr 922 - also mehr als ein Jahrhundert vor dem Salier Heinrich III. - als Bauherr des 'vicus Goslarie' erwähnt wird. Daraufhin brach die Debatte um Heinrich III. als Gründungsvater erneut aus. Torsten Memmert argumentiert in diesem Zusammenhang ganz pragmatisch, wenn er die Lebensdaten Heinrichs mit den bevorzugten Itinerarorten dessen Vaters, König Konrad II. (1024-1039), abgleicht. Er vermutet den ersten Besuch Heinrichs III. im Januar des Jahres 1025. Zu dieser Zeit galt der achtjährige Junge zwar schon als designierter Nachfolger Konrads, aber er besaß schwerlich den politischen Einfluss, der zur Gründung einer Pfalz nötig war. Wenn also nicht Heinrich III. als Gründer der Pfalz in Frage kommt, wer dann? Die Diskussion um die Vorgeschichte der Goslarer Pfalz, die aus dieser Frage resultiert, stellt sich in mehreren Aspekten als ein schwieriges Unterfangen dar.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book The effectiveness of safety management systems implementation in aviation maintenance by Daniel Meyer
Cover of the book Die ägyptische Neo-Muslimbruderschaft - Legalisten wider Willen? by Daniel Meyer
Cover of the book Massenkultur und Propaganda - Kulturpolitik im 3. Reich by Daniel Meyer
Cover of the book Kirche kann nicht segnen, was nicht Gottes Wille ist - Die Debatte um die Segnung homosexueller Paare by Daniel Meyer
Cover of the book Das Lesetagebuch im Deutschunterricht by Daniel Meyer
Cover of the book Das duale System der Berufsbildung by Daniel Meyer
Cover of the book Niki de Saint Phalle - Die Motivation ihrer Arbeit aus ihrer Biographie by Daniel Meyer
Cover of the book Der Goldene Plan Ost - Das Sonderförderungsprogramm im Überblick by Daniel Meyer
Cover of the book The Minds-On Hearts-On Hands-On Learning Engagements by Daniel Meyer
Cover of the book Grammatical and semantic functions of verbs in the English language by Daniel Meyer
Cover of the book Peter Otto Chotjewitz - ein Sympathisant? by Daniel Meyer
Cover of the book Grenzen von Verbandseinfluss. Inwieweit nehmen Verbände Einfluss auf politische Entscheidungen? by Daniel Meyer
Cover of the book Schlechtleistung des Arbeitnehmers als Haftungsgrund und als Grund für verhaltens-, personen- oder betriebsbedingte Kündigung by Daniel Meyer
Cover of the book Zivilreligion und Nationalismus - eine komparative Analyse der USA und Israel by Daniel Meyer
Cover of the book Ein Vergleich zwischen den Artikelsystemen im Deutschen und Bulgarischen by Daniel Meyer
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy