Ökonomische Kritik der prohibitiven Drogenpolitik und Diskussion von Alternativen

Business & Finance, Business Reference, Business Ethics
Cover of the book Ökonomische Kritik der prohibitiven Drogenpolitik und Diskussion von Alternativen by Jonathan Zahner, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Jonathan Zahner ISBN: 9783638542654
Publisher: GRIN Verlag Publication: September 8, 2006
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Jonathan Zahner
ISBN: 9783638542654
Publisher: GRIN Verlag
Publication: September 8, 2006
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich BWL - Unternehmensethik, Wirtschaftsethik, Note: 1,0, Universität Bayreuth (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Ethische Aspekte von Währungskrisen, 30 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die der ökonomischen Theorie zugrundegelegte Modellierung der Individuen geht von einem schier unbegrenzten Maß an Rationalität aus. Entsprechende Akteure werden im Interesse ihrer Nutzenmaximierung stets sinnvolle Handlungsoptionen wählen. Im Rahmen einer ökonomischen Sozialvertragstheorie ist es dann Aufgabe des Staates die Handlungsfreiheit der Individuen dort zu beschräken, wo durch sie die Rechte anderer Individuen beeinträchtigt werden (könnten). Eine Rechtfertigung von nicht-konfliktären Handlungsbeschränkungen hingegen ist in diesem Kontext nicht möglich. Im politischen Geschehen werden solche gewöhnlich paternalistisch begründet, so beispielsweise die Helmpflicht für Motorradfahrer und auch die Drogenprohibition. Eine derartige Begründung ist problematisch, weil durch die Einschränkungen ausschließlich der jeweils Handelnde geschützt werden kann, da kein anderer in seinen Interessen durch die Handlung bedroht ist. Da die Individuen aber sowohl als ökonomische Akteure wie auch als Staatsbürger mündig und mit rationaler Entscheidungsfähigkeit versehen angenommen werden, scheinen nichtkonfliktäre Beschränkungen 'bestenfalls überflüssig, schlechtestenfalls [...] einen mit Nutzeneinbussen verbundenen und daher nicht über Konsens legitimierten Eingriff in die Freiheit des einzelnen dar[zustellen].' Fortgesetzter Drogenmissbrauch ist zunächst als massiv selbstschädigendes Verhalten mit der Annahme von Rationalität unvereinbar. Durch Abrücken vom 'Rational-Choice'-Ansatz, dem Zugeständnis eines 'multiple selfs' lässt sich solches Verhalten als Problem der Machtverhältnisse zwischen langfristigem Planer und kurzfristig agierendem Macher beschreiben, oder aber als eine falsche Diskontierung des Nutzens: 'Ein Suchtproblem resultiert daraus, dass die langfristigen negativen Konsequenzen des Drogenkonsums im Vergleich zum unmittelbaren Kick systematisch unterschätzt werden. In der jeweiligen Konsumentscheidung werden damit geringere Opportunitätskosten in Rechnung gestellt, als sich langfristig ergeben.' Das Erkennen eines solchen Misstandes durch ein rationales Individuum muss zum Bestreben führen, die eigenen Handlungsmöglichkeiten in geeigneter Weise zu beschränken. Solcher Selbstpaternalismus kann von einer durch Selbstdisziplin geleisteten Veränderung der Präferenzordnung bis zur Suspendierung der Entscheidungsbefugnis - die durch Dritte überwacht zu werden hat - reichen. [...]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich BWL - Unternehmensethik, Wirtschaftsethik, Note: 1,0, Universität Bayreuth (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Ethische Aspekte von Währungskrisen, 30 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die der ökonomischen Theorie zugrundegelegte Modellierung der Individuen geht von einem schier unbegrenzten Maß an Rationalität aus. Entsprechende Akteure werden im Interesse ihrer Nutzenmaximierung stets sinnvolle Handlungsoptionen wählen. Im Rahmen einer ökonomischen Sozialvertragstheorie ist es dann Aufgabe des Staates die Handlungsfreiheit der Individuen dort zu beschräken, wo durch sie die Rechte anderer Individuen beeinträchtigt werden (könnten). Eine Rechtfertigung von nicht-konfliktären Handlungsbeschränkungen hingegen ist in diesem Kontext nicht möglich. Im politischen Geschehen werden solche gewöhnlich paternalistisch begründet, so beispielsweise die Helmpflicht für Motorradfahrer und auch die Drogenprohibition. Eine derartige Begründung ist problematisch, weil durch die Einschränkungen ausschließlich der jeweils Handelnde geschützt werden kann, da kein anderer in seinen Interessen durch die Handlung bedroht ist. Da die Individuen aber sowohl als ökonomische Akteure wie auch als Staatsbürger mündig und mit rationaler Entscheidungsfähigkeit versehen angenommen werden, scheinen nichtkonfliktäre Beschränkungen 'bestenfalls überflüssig, schlechtestenfalls [...] einen mit Nutzeneinbussen verbundenen und daher nicht über Konsens legitimierten Eingriff in die Freiheit des einzelnen dar[zustellen].' Fortgesetzter Drogenmissbrauch ist zunächst als massiv selbstschädigendes Verhalten mit der Annahme von Rationalität unvereinbar. Durch Abrücken vom 'Rational-Choice'-Ansatz, dem Zugeständnis eines 'multiple selfs' lässt sich solches Verhalten als Problem der Machtverhältnisse zwischen langfristigem Planer und kurzfristig agierendem Macher beschreiben, oder aber als eine falsche Diskontierung des Nutzens: 'Ein Suchtproblem resultiert daraus, dass die langfristigen negativen Konsequenzen des Drogenkonsums im Vergleich zum unmittelbaren Kick systematisch unterschätzt werden. In der jeweiligen Konsumentscheidung werden damit geringere Opportunitätskosten in Rechnung gestellt, als sich langfristig ergeben.' Das Erkennen eines solchen Misstandes durch ein rationales Individuum muss zum Bestreben führen, die eigenen Handlungsmöglichkeiten in geeigneter Weise zu beschränken. Solcher Selbstpaternalismus kann von einer durch Selbstdisziplin geleisteten Veränderung der Präferenzordnung bis zur Suspendierung der Entscheidungsbefugnis - die durch Dritte überwacht zu werden hat - reichen. [...]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Informationsverzerrung in der Steuerwahrnehmung by Jonathan Zahner
Cover of the book Automatisierte Handelssysteme. Die Elektrifizierung des Wertpapierhandels und deren Risiken by Jonathan Zahner
Cover of the book Entwicklung eines Evaluationskonzeptes für den Einsatz digitaler Tafeln im Unterricht by Jonathan Zahner
Cover of the book Besteht in der Europäischen Union ein Legitimationsdefizit? by Jonathan Zahner
Cover of the book Die unterschiedlichen theoretischen Konzepte zur Analyse der frühneuzeitlichen Epoche by Jonathan Zahner
Cover of the book Organisationssoziologie und Organisationspsychologie by Jonathan Zahner
Cover of the book Die Folgen der NATO-Intervention im Kosovo by Jonathan Zahner
Cover of the book The Stanford Prison Experiment by Jonathan Zahner
Cover of the book Die vorhandene Segregationstendenz in den Großstädten und die Möglichkeit der Gemeinwesenarbeit by Jonathan Zahner
Cover of the book Aktuelle Aspekte der Kapitalbeschaffung von mittelständischen Unternehmen by Jonathan Zahner
Cover of the book Die Geschichte vom Ganzen Haus - Ein moderner Mythos? by Jonathan Zahner
Cover of the book Einführung in die Kulturpädagogik by Jonathan Zahner
Cover of the book Angst in der Schule: Bullying by Jonathan Zahner
Cover of the book (Betriebliches) Kontinuitätsmanagement. Ausfallzeiten, Erscheinungsformen und Reduzierung by Jonathan Zahner
Cover of the book Die Rangfolge der Rechtsquellen im islamischen Recht by Jonathan Zahner
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy