'Fewrige Pfeile des Teufels' - Melancholie und religiöse Anfechtung im Luthertum des 16. Jahrhunderts

Melancholie und religiöse Anfechtung im Luthertum des 16. Jahrhunderts

Nonfiction, History, European General
Cover of the book 'Fewrige Pfeile des Teufels' - Melancholie und religiöse Anfechtung im Luthertum des 16. Jahrhunderts by Moritz Deutschmann, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Moritz Deutschmann ISBN: 9783638336536
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 7, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Moritz Deutschmann
ISBN: 9783638336536
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 7, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Religion und Magie in der frühen Neuzeit, 27 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im 16. Jahrhundert war die religiöse Melancholie und der Umgang mit ihr unter Protestanten ein viel diskutiertes Thema. Dass der Teufel seine 'feurigen Pfeile' abschießt und dadurch die Seele des Menschen in Brand setzt wie Soldaten eine belagerte Stadt, scheint für die Menschen des konfessionellen Zeitalters eine vollkommen plausible Vorstellung gewesen zu sein. Schon im Mittelalter war eine der Melancholie eng verwandte Krankheit bekannt gewesen, nämlich die 'acedia', die 'Mönchskrankheit', zu deren Bekämpfung nicht zuletzt auch das Beten und Arbeiten der Benediktiner diente. Gerade die enge Verbindung von Melancholie und Mönchtum macht die Frage interessant, was aus der Melancholie wurde, als sich mit der Reformation die Meinung durchsetzte, dass, wie Luther es sagt, 'alle Christen [...] wahrhafftig geystlichs Stands' sind. Wurden die Protestanten, wie es die katholische Seite behauptete, reihenweise Opfer von religiöser Melancholie? Oder besteht überhaupt kein spezifischer Zusammenhang zwischen der Konfession und einem bestimmten psychischen Zustand? Die Hausarbeit geht diesen Fragen anhand von Trostschriften und -briefen Luthers und der lutherischen Orthodoxie des 16. Jahrhunderts nach. Die Auswahl der Texte erfolgte nach verschiedenen Kriterien: Die Texte sollten das Thema 'Melancholie und religiöse Anfechtung' möglichst direkt ansprechen; andere Geisteskrankheiten oder das Problem des Selbstmordes wurden weitestgehend ausgeklammert. Außerdem spielte die Verfügbarkeit der Schriften eine Rolle. Das Thema ist bisher wenig untersucht worden: Die vorhandenen Forschungen zu Luthers Trostbriefen behandeln diese eher aus einer theologischen als aus einer historischen Perspektive. Das gilt auch für die wenigen Untersuchungen zur lutherischen Orthodoxie. Bei der reichlich vorhandenen Literatur zum Melancholiebegriff dominieren kulturwissenschaftliche Fragestellungen. Zunächst soll geklärt werden, welche Vorstellungen von Melancholie sich in den Trostschriften finden und welche Mittel die Autoren zu ihrer Bekämpfung empfehlen. Im zweiten Teil soll kurz erörtert werden, an wen sich die Schriften richteten und wessen Mentalität in ihnen zum Ausdruck kommt. Schließlich wird die Frage behandelt, inwieweit es einen Zusammenhang zwischen Melancholie und protestantischer Glaubenslehre gab.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Religion und Magie in der frühen Neuzeit, 27 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im 16. Jahrhundert war die religiöse Melancholie und der Umgang mit ihr unter Protestanten ein viel diskutiertes Thema. Dass der Teufel seine 'feurigen Pfeile' abschießt und dadurch die Seele des Menschen in Brand setzt wie Soldaten eine belagerte Stadt, scheint für die Menschen des konfessionellen Zeitalters eine vollkommen plausible Vorstellung gewesen zu sein. Schon im Mittelalter war eine der Melancholie eng verwandte Krankheit bekannt gewesen, nämlich die 'acedia', die 'Mönchskrankheit', zu deren Bekämpfung nicht zuletzt auch das Beten und Arbeiten der Benediktiner diente. Gerade die enge Verbindung von Melancholie und Mönchtum macht die Frage interessant, was aus der Melancholie wurde, als sich mit der Reformation die Meinung durchsetzte, dass, wie Luther es sagt, 'alle Christen [...] wahrhafftig geystlichs Stands' sind. Wurden die Protestanten, wie es die katholische Seite behauptete, reihenweise Opfer von religiöser Melancholie? Oder besteht überhaupt kein spezifischer Zusammenhang zwischen der Konfession und einem bestimmten psychischen Zustand? Die Hausarbeit geht diesen Fragen anhand von Trostschriften und -briefen Luthers und der lutherischen Orthodoxie des 16. Jahrhunderts nach. Die Auswahl der Texte erfolgte nach verschiedenen Kriterien: Die Texte sollten das Thema 'Melancholie und religiöse Anfechtung' möglichst direkt ansprechen; andere Geisteskrankheiten oder das Problem des Selbstmordes wurden weitestgehend ausgeklammert. Außerdem spielte die Verfügbarkeit der Schriften eine Rolle. Das Thema ist bisher wenig untersucht worden: Die vorhandenen Forschungen zu Luthers Trostbriefen behandeln diese eher aus einer theologischen als aus einer historischen Perspektive. Das gilt auch für die wenigen Untersuchungen zur lutherischen Orthodoxie. Bei der reichlich vorhandenen Literatur zum Melancholiebegriff dominieren kulturwissenschaftliche Fragestellungen. Zunächst soll geklärt werden, welche Vorstellungen von Melancholie sich in den Trostschriften finden und welche Mittel die Autoren zu ihrer Bekämpfung empfehlen. Im zweiten Teil soll kurz erörtert werden, an wen sich die Schriften richteten und wessen Mentalität in ihnen zum Ausdruck kommt. Schließlich wird die Frage behandelt, inwieweit es einen Zusammenhang zwischen Melancholie und protestantischer Glaubenslehre gab.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Zu 'Mars' von Fritz Zorn by Moritz Deutschmann
Cover of the book Das Pflegetagebuch für pflegende Angehörige. Ressourcenerhebung von zu Hause lebenden pflegebedürftigen Personen by Moritz Deutschmann
Cover of the book Die Zeitgenossinnen des Sokrates, Platos und Aristoteles - Antike Philosophinnen im 5 und 4 Jh. v. u. Z. by Moritz Deutschmann
Cover of the book The Economic Transformation of Slovenia by Moritz Deutschmann
Cover of the book Unterschiede der Ziele und Forderungen von Integration und Inklusion by Moritz Deutschmann
Cover of the book Aktionsplan für Aufbau, Einrichtung und Implementierung eines ambulanten Pflegedienstes by Moritz Deutschmann
Cover of the book Wertklärung und Werteerziehung - Werte als Ideale unseres Handelns by Moritz Deutschmann
Cover of the book Raum, Zeit und Perspektive im fiktionalen Film - Wie desorientiert der Film 'Stay' seine Zuschauer? by Moritz Deutschmann
Cover of the book Atlantis. Mythos oder Realität? by Moritz Deutschmann
Cover of the book Schülermotivation durch Handlungsorientierung im Musikunterricht - Versuch der Produktion einer Filmmusik zum Stummfilm 'The Gold Rush' von Charlie Chaplin by Moritz Deutschmann
Cover of the book Die Außenpolitik der Weimarer Republik unter Gustav Stresemann von 1924-1929 by Moritz Deutschmann
Cover of the book Die Mittelmeerpolitik der Europäischen Union und die Euro-Mediterrane Partnerschaft: Herausforderungen und Perspektiven des Barcelona-Prozesses seit November 1995 by Moritz Deutschmann
Cover of the book Weiterbildungsrecht und Finanzierung 2016, ein Überblick über das Fernunterrichtsgesetz by Moritz Deutschmann
Cover of the book Systematisierung von Diagnoseinstrumenten zur Erfassung von Kompetenzen by Moritz Deutschmann
Cover of the book Welten(w)ende2012? by Moritz Deutschmann
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy