Anpassungsmechanismen der Mitglieder offener und geschlossener totaler Organisationen

Welchen Unterschied macht die freiwillige Mitgliedschaft?

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Sociology
Cover of the book Anpassungsmechanismen der Mitglieder offener und geschlossener totaler Organisationen by Tobi Remsch, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Tobi Remsch ISBN: 9783656365815
Publisher: GRIN Verlag Publication: February 4, 2013
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Tobi Remsch
ISBN: 9783656365815
Publisher: GRIN Verlag
Publication: February 4, 2013
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Essay aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 1,0, Universität Potsdam (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Totale Institutionen, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit seinem Werk 'Asylums: Essays on the Social Situation of Mental Patients and Other Inmates' führte Erving Goffman sein Konzept der totalen Institution ein, das die sozialwissenschaftliche Debatte über Psychiatrien, Krankenhäuser oder Gefängnisse bis heute befruchtet. Nach Goffmans Definition handelte es sich jedoch auch bei einer Vielzahl anderer Einrichtungen wie Internate, Schiffe oder Klöster um totale Institutionen. Dass sein Konzept ein so breites Spektrum abdeckte, brachte Goffman nicht ausschließlich Anerkennung, sondern auch Kritik anderer Sozialwissenschaftler ein. Um Goffmans Modell zu differenzieren, wurden daher verschiedene alternative Modelle der Kategorisierung totaler Institutionen vorgeschlagen. Die Sozialwissenschaftlerin Christie Davis nennt nennt in diesem Zusammenhang 'the degree of openness or closedness of each institution' (Davies 1989: 83), deren Ausprägung im Wesentlichen davon abhängt, ob der Beitritt zur Institution erzwungenermaßen oder aber aus freien Stücken erfolgt und unter welchen Umständen ein Austritt möglich ist. In dieser Hinsicht unterscheiden sich beispielsweise die totalen Institutionen Gefängnis und Schiff recht deutlich voneinander. Während sich Gefängnisinsassen den Zeitpunkt ihres Ein- und Austritts nicht selbst aussuchen können, begeben sich Passagiere freiwillig an Bord eines Schiffes und können es (wenn auch nicht immer sofort, so doch zumindest im nächsten Hafen) verlassen. Wie beeinflusst die Offenheit oder Geschlossenheit einer Institution jedoch das Verhalten ihrer Mitglieder und deren Identifikation mit den offiziellen Zielen der jeweiligen Einrichtung? Für die Beantwortung dieser Frage werde ich mich auf das von Goffman beschriebene Unterleben totaler Institutionen konzentrieren. Meine These ist es, dass eine solche Ausbeutung des Systems in offenen totalen Institutionen wegen der Möglichkeit eines Austritts nicht bzw. nur äußerst selten stattfindet. Ausgehend von einer Beschreibung der in Asyle dargelegten Anpassungsmechanismen und des Konzepts des Unterlebens werde ich die Fragestellung mit Hilfe zentraler Erkenntnisse der Organisationssoziologie bezüglich der Mitgliedschaftsmotivationen und Verhaltenserwartungen zu beantworten versuchen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Essay aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 1,0, Universität Potsdam (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Totale Institutionen, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit seinem Werk 'Asylums: Essays on the Social Situation of Mental Patients and Other Inmates' führte Erving Goffman sein Konzept der totalen Institution ein, das die sozialwissenschaftliche Debatte über Psychiatrien, Krankenhäuser oder Gefängnisse bis heute befruchtet. Nach Goffmans Definition handelte es sich jedoch auch bei einer Vielzahl anderer Einrichtungen wie Internate, Schiffe oder Klöster um totale Institutionen. Dass sein Konzept ein so breites Spektrum abdeckte, brachte Goffman nicht ausschließlich Anerkennung, sondern auch Kritik anderer Sozialwissenschaftler ein. Um Goffmans Modell zu differenzieren, wurden daher verschiedene alternative Modelle der Kategorisierung totaler Institutionen vorgeschlagen. Die Sozialwissenschaftlerin Christie Davis nennt nennt in diesem Zusammenhang 'the degree of openness or closedness of each institution' (Davies 1989: 83), deren Ausprägung im Wesentlichen davon abhängt, ob der Beitritt zur Institution erzwungenermaßen oder aber aus freien Stücken erfolgt und unter welchen Umständen ein Austritt möglich ist. In dieser Hinsicht unterscheiden sich beispielsweise die totalen Institutionen Gefängnis und Schiff recht deutlich voneinander. Während sich Gefängnisinsassen den Zeitpunkt ihres Ein- und Austritts nicht selbst aussuchen können, begeben sich Passagiere freiwillig an Bord eines Schiffes und können es (wenn auch nicht immer sofort, so doch zumindest im nächsten Hafen) verlassen. Wie beeinflusst die Offenheit oder Geschlossenheit einer Institution jedoch das Verhalten ihrer Mitglieder und deren Identifikation mit den offiziellen Zielen der jeweiligen Einrichtung? Für die Beantwortung dieser Frage werde ich mich auf das von Goffman beschriebene Unterleben totaler Institutionen konzentrieren. Meine These ist es, dass eine solche Ausbeutung des Systems in offenen totalen Institutionen wegen der Möglichkeit eines Austritts nicht bzw. nur äußerst selten stattfindet. Ausgehend von einer Beschreibung der in Asyle dargelegten Anpassungsmechanismen und des Konzepts des Unterlebens werde ich die Fragestellung mit Hilfe zentraler Erkenntnisse der Organisationssoziologie bezüglich der Mitgliedschaftsmotivationen und Verhaltenserwartungen zu beantworten versuchen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Möglichkeiten und Grenzen der Organisationsentwicklung als personalwirtschaftliche Aufgabe by Tobi Remsch
Cover of the book Akte und Landschaften - Aquarelle von Lisa Kölbl-Thiele by Tobi Remsch
Cover of the book Was sind die Auswirkungen auf den Tischtennissport durch die Umstellung vom 38mm- auf den 40mm-Ball? by Tobi Remsch
Cover of the book John W. Meyers Begriff der Entkopplung und die aktuelle deutsche Hochschulreform: Sind im Bereich der Bachelor- und Master-Einführung Fälle von Entkopplung zu entdecken? by Tobi Remsch
Cover of the book Jugend im Strafrecht by Tobi Remsch
Cover of the book Einführung in die Themenfelder: Musikdistribution über das Internet und Internetpiraterie by Tobi Remsch
Cover of the book Strukturierung und Grenzen in der personenzentrierten Spieltherapie by Tobi Remsch
Cover of the book Jesus zeigt einem Gelähmten, wie er sein Leben wieder lieben kann, Mk 2, 1-12 by Tobi Remsch
Cover of the book Kommunikation als strategischer Erfolgsfaktor der Umweltschutzorganisation Greenpeace by Tobi Remsch
Cover of the book Kommunikation mit und von Sehgeschädigten by Tobi Remsch
Cover of the book Strategic Renewal & The Speed of Change by Tobi Remsch
Cover of the book Gesellschaftliche Ausgrenzung durch Namen - Wie jüdische Namen zur Markierung wurden by Tobi Remsch
Cover of the book Das Gesundheitskonzept von A. Antonovsky. Zur Bedeutung der Salutogenese für die Gesundheitswissenschaft by Tobi Remsch
Cover of the book Kinder und Computer - Nutzen sie ihre neuen Zukunftsmöglichkeiten? by Tobi Remsch
Cover of the book Verbinden von Rohren mit Pressfittingsystemen (Unterweisung Anlagenmechaniker / -in Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik) by Tobi Remsch
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy