Das europäische System und seine orientalische Wendemarke

Eine kritische, kulturhistorische Untersuchung über die Gestaltung des Europäischen Konzerts im Rahmen der Orientalischen Frage und des Krimkrieges

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Das europäische System und seine orientalische Wendemarke by Björn Rosenstiel, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Björn Rosenstiel ISBN: 9783640229444
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 10, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Björn Rosenstiel
ISBN: 9783640229444
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 10, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 2,6, Universität Augsburg, 59 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Es war ein denkwürdiger Versuch, dass die Großmächte England, Russland, Österreich und Preußen, diese aus der Koalition gegen Napoleon hervorgegangene Allianz, schließlich auch den Verlierer Frankreich beitreten ließen. Dieses seit 1814/15 Gestalt annehmende System, das als 'concert européene' in die Geschichte einging, sollte im Sinne des 'principiis obsta' dazu beitragen, Streitigkeiten so früh wie möglich zu schlichten und Kriege, wenn sie denn ausbrechen sollten, noch im Keim zu ersticken, um so auf das Ökonomischste dem Frieden und Wohlstand zu dienen. Unter Historikern wie Paul W. Schroeder gilt das Wiener System als ein Meilenstein auf dem Weg zu geregelten internationalen Beziehungen, weshalb in diesem Zusammenhang auch gerne von einer Transformation europäischer Politik resp. einer Weiterentwicklung der politischen Praxis des 18. Jahrhunderts zu neuen Formen der Konfliktbewältigung gesprochen wird. Rückblickend kann gewiss einiges als gelungen angesehen werden, doch die politische Ordnung, die im Jahre 1815 der gesellschaftlichen Realität nur noch leidlich adäquat war, büßte aufgrund der unaufhaltsamen Veränderungen in den Gesellschaften ihre Nützlichkeit immer mehr ein. M.a.W.: Das System verlor zusehends an Wirkkraft. Doch waren es dabei nicht nur gesellschaftliche, innenpolitische Veränderungen, die auf die Beziehungen der Großmächte und ihr fragiles politisches Gleichgewicht einwirkten. Betrachtet man die in der Zeit zwischen 1830 und 1878 abgehaltenen Konferenzen, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die komplizierte und verworrene Orientalische Frage resp. der osmanische Rückzug aus den eroberten Gebieten und der damit einhergehende Verfall des Osmanischen Reiches die europäische Staatenwelt außerordentlich häufig beschäftigt hat. Ja, sie lag offenbar geradezu im Mittelpunkt der Bemühungen des 'Europäischen Konzerts', den Frieden in Krisen internationalen Ausmaßes zu bewahren. Dabei standen wohl nicht zuletzt Verachtung, Hass und Furcht vor dem Osmanischen Reich hinter dem unwiderstehlichen Drang, sich auf Kosten des osmanischen Staates, der im 19. Jahrhundert zusehends schwächer wurde, zu bereichern. Dass die nach 1815 währende Friedenszeit durch den Krimkrieg beendet wurde, der als russisch-osmanischer Krieg begann, scheint demnach kein Zufall gewesen zu sein.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 2,6, Universität Augsburg, 59 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Es war ein denkwürdiger Versuch, dass die Großmächte England, Russland, Österreich und Preußen, diese aus der Koalition gegen Napoleon hervorgegangene Allianz, schließlich auch den Verlierer Frankreich beitreten ließen. Dieses seit 1814/15 Gestalt annehmende System, das als 'concert européene' in die Geschichte einging, sollte im Sinne des 'principiis obsta' dazu beitragen, Streitigkeiten so früh wie möglich zu schlichten und Kriege, wenn sie denn ausbrechen sollten, noch im Keim zu ersticken, um so auf das Ökonomischste dem Frieden und Wohlstand zu dienen. Unter Historikern wie Paul W. Schroeder gilt das Wiener System als ein Meilenstein auf dem Weg zu geregelten internationalen Beziehungen, weshalb in diesem Zusammenhang auch gerne von einer Transformation europäischer Politik resp. einer Weiterentwicklung der politischen Praxis des 18. Jahrhunderts zu neuen Formen der Konfliktbewältigung gesprochen wird. Rückblickend kann gewiss einiges als gelungen angesehen werden, doch die politische Ordnung, die im Jahre 1815 der gesellschaftlichen Realität nur noch leidlich adäquat war, büßte aufgrund der unaufhaltsamen Veränderungen in den Gesellschaften ihre Nützlichkeit immer mehr ein. M.a.W.: Das System verlor zusehends an Wirkkraft. Doch waren es dabei nicht nur gesellschaftliche, innenpolitische Veränderungen, die auf die Beziehungen der Großmächte und ihr fragiles politisches Gleichgewicht einwirkten. Betrachtet man die in der Zeit zwischen 1830 und 1878 abgehaltenen Konferenzen, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die komplizierte und verworrene Orientalische Frage resp. der osmanische Rückzug aus den eroberten Gebieten und der damit einhergehende Verfall des Osmanischen Reiches die europäische Staatenwelt außerordentlich häufig beschäftigt hat. Ja, sie lag offenbar geradezu im Mittelpunkt der Bemühungen des 'Europäischen Konzerts', den Frieden in Krisen internationalen Ausmaßes zu bewahren. Dabei standen wohl nicht zuletzt Verachtung, Hass und Furcht vor dem Osmanischen Reich hinter dem unwiderstehlichen Drang, sich auf Kosten des osmanischen Staates, der im 19. Jahrhundert zusehends schwächer wurde, zu bereichern. Dass die nach 1815 währende Friedenszeit durch den Krimkrieg beendet wurde, der als russisch-osmanischer Krieg begann, scheint demnach kein Zufall gewesen zu sein.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Change Management - Veränderungsprozess einer sozialen Einrichtung by Björn Rosenstiel
Cover of the book Exegese von Mk 10, 46-52: Die Heilung eines Blinden bei Jericho by Björn Rosenstiel
Cover of the book Anlass, Inhalt und Bedeutung des Vertrages von Meerssen im Jahre 870 by Björn Rosenstiel
Cover of the book Die Falte bei Bernini by Björn Rosenstiel
Cover of the book Förderung der Sozialkompetenz bei Kindern und Jugendlichen by Björn Rosenstiel
Cover of the book Body-Modification als Zeichen des Lebensbewusstseins und der Rebellion by Björn Rosenstiel
Cover of the book Insolvenzrechnungslegung by Björn Rosenstiel
Cover of the book Das historische Erbe Berlins by Björn Rosenstiel
Cover of the book Visuelle Wahrnehmung und Virtuelle Welten by Björn Rosenstiel
Cover of the book Insolvenzrecht by Björn Rosenstiel
Cover of the book Karl der Große als Vater Europas? Auf der Suche nach einem Symbol für die europäische Einheit by Björn Rosenstiel
Cover of the book Sprachentwicklung und Sprachverständnis und ihre Störungen by Björn Rosenstiel
Cover of the book Zur Bedeutung der Freinet-Pädagogik unter besonderer Berücksichtigung der Musikpädagogik by Björn Rosenstiel
Cover of the book Online Food Retailing im deutschen Lebensmitteleinzelhandel by Björn Rosenstiel
Cover of the book Fitness- und Gesundheitstraining - Ausarbeitung eines Trainingskonzeptes & Erstellung eines Übungskataloges by Björn Rosenstiel
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy