Das osmanische Hofzeremoniell des 15. und 16. Jahrhunderts aus Sicht der abendländischen Gesandten

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Das osmanische Hofzeremoniell des 15. und 16. Jahrhunderts aus Sicht der abendländischen Gesandten by Björn Müller, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Björn Müller ISBN: 9783638633956
Publisher: GRIN Verlag Publication: April 17, 2007
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Björn Müller
ISBN: 9783638633956
Publisher: GRIN Verlag
Publication: April 17, 2007
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 11 Punkte, Universität des Saarlandes (Historisches Institut), 22 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Leben am Hof des osmanischen Sultans stellte sich für viele Generationen im Abendland Lebender äußerst geheimnisvoll dar und bot so eine Grundlage für zahlreiche Spekulationen. Sagenhafte Geschichten rankten sich um das Leben am Hofe des Sultans. Die Berichte solcher, welche dort eine Zeit lang verbracht und wieder heimkehrten, trugen nicht immer zur Entmystifizierung der dortigen Lebensart bei. Denn wie könnte sich ein Herrscher noch geheimnisvoller gebärden, als wenn er, in seinem herrlichen und für Europäer durch seine Exotik fast schon märchenhaften Palast, nur hinter einem für den Besucher nicht durchsichtigem Gitter anwesend war?1 Dieses, und weitere für den abendländischen Besucher nicht ohne weiteres zu verstehende Bräuche führten zu der eben erwähnten Mystifizierung des osmanischen Hofes. Das osmanische Hofzeremoniell fand im 16. Jahrhundert seine endgültige Gestalt.2 Angestoßen durch Mehmeds Qânûnnâme und der Konzeption seiner Herrschaft als Weltherrschaft sowie ihm als Nachfolger der oströmischen Kaiser3 führte die Entwicklung zu einer immer weiter fortschreitenden Entrückung des Sultans. Diese Entwicklung des Hofzeremoniells wurde in früheren Zeiten immer wieder verkannt. Eine Folge dieser Ansicht war, dass man lange davon ausging, dass die Osmanen ihr Zeremoniell allein vom Byzantinischen Reich übernommen hätten.4 Ganz in dieser Tradition verhaftet, schreibt Franz Babinger in seinem Buch 'Mehmed der Eroberer': 'Unzweifelhaft an byzantinische Vorbilder anknüpfend, wurde sowohl am Hof als auch in der Beamtenschaft eine Zeremonialordnung entwickelt, die ebenfalls von Mehmed II. in allen Punkten bestimmt ward.'5 Vor allem Konrad Dilger hat durch seine Arbeit 'Untersuchungen zur Geschichte des osmanischen Hofzeremoniells im 15. und 16. Jahrhundert' Überlegungen angestoßen, welche die Selbstständigkeit des osmanischen Hofzeremoniells betonen. Neben Dilger hat sich Gülru Necipoglu in Form einer Monographie der Thematik des osmanischen Zeremoniells angenommen. Allerdings liegt Necipoglus Schwerpunkt auf der Architektur der Palastanlagen. In der Forschung nimmt die Thematik des Hofzeremoniells nur eine Randstellung ein. Sind die beiden eben genannten Werke doch die einzigen zur Thematik. == 1 Dernschwam 1986, S. 64 2 Dilger 1967, S. 1 3 Faroqhi 2004, S. 41 4 Dilger 1967, S. 1 5 Babinger 1987, S. 474

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 11 Punkte, Universität des Saarlandes (Historisches Institut), 22 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Leben am Hof des osmanischen Sultans stellte sich für viele Generationen im Abendland Lebender äußerst geheimnisvoll dar und bot so eine Grundlage für zahlreiche Spekulationen. Sagenhafte Geschichten rankten sich um das Leben am Hofe des Sultans. Die Berichte solcher, welche dort eine Zeit lang verbracht und wieder heimkehrten, trugen nicht immer zur Entmystifizierung der dortigen Lebensart bei. Denn wie könnte sich ein Herrscher noch geheimnisvoller gebärden, als wenn er, in seinem herrlichen und für Europäer durch seine Exotik fast schon märchenhaften Palast, nur hinter einem für den Besucher nicht durchsichtigem Gitter anwesend war?1 Dieses, und weitere für den abendländischen Besucher nicht ohne weiteres zu verstehende Bräuche führten zu der eben erwähnten Mystifizierung des osmanischen Hofes. Das osmanische Hofzeremoniell fand im 16. Jahrhundert seine endgültige Gestalt.2 Angestoßen durch Mehmeds Qânûnnâme und der Konzeption seiner Herrschaft als Weltherrschaft sowie ihm als Nachfolger der oströmischen Kaiser3 führte die Entwicklung zu einer immer weiter fortschreitenden Entrückung des Sultans. Diese Entwicklung des Hofzeremoniells wurde in früheren Zeiten immer wieder verkannt. Eine Folge dieser Ansicht war, dass man lange davon ausging, dass die Osmanen ihr Zeremoniell allein vom Byzantinischen Reich übernommen hätten.4 Ganz in dieser Tradition verhaftet, schreibt Franz Babinger in seinem Buch 'Mehmed der Eroberer': 'Unzweifelhaft an byzantinische Vorbilder anknüpfend, wurde sowohl am Hof als auch in der Beamtenschaft eine Zeremonialordnung entwickelt, die ebenfalls von Mehmed II. in allen Punkten bestimmt ward.'5 Vor allem Konrad Dilger hat durch seine Arbeit 'Untersuchungen zur Geschichte des osmanischen Hofzeremoniells im 15. und 16. Jahrhundert' Überlegungen angestoßen, welche die Selbstständigkeit des osmanischen Hofzeremoniells betonen. Neben Dilger hat sich Gülru Necipoglu in Form einer Monographie der Thematik des osmanischen Zeremoniells angenommen. Allerdings liegt Necipoglus Schwerpunkt auf der Architektur der Palastanlagen. In der Forschung nimmt die Thematik des Hofzeremoniells nur eine Randstellung ein. Sind die beiden eben genannten Werke doch die einzigen zur Thematik. == 1 Dernschwam 1986, S. 64 2 Dilger 1967, S. 1 3 Faroqhi 2004, S. 41 4 Dilger 1967, S. 1 5 Babinger 1987, S. 474

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Bodennutzung und Klima in der kleinen Eiszeit by Björn Müller
Cover of the book Gewaltenteilung in der Parteiendemokratie Deutschland by Björn Müller
Cover of the book Die Rolle des Unbewußten beim Erschaffen und Rezipieren von Kunst by Björn Müller
Cover of the book Arbeitsbedingungen im stationären und ambulanten Pflegealltag und deren Auswirkungen auf die Pflegekräfte by Björn Müller
Cover of the book Herrscht in den brasilianischen Favelas eine Parallelmacht? by Björn Müller
Cover of the book Kunst als Selbstdarstellung? Die Rolin-Madonna des Jan van Eyck by Björn Müller
Cover of the book Formen baulicher Aufwertung und deren Folgen am ehemaligen Flughafen Berlin-Tempelhof by Björn Müller
Cover of the book Integration der Fächer Deutsch und Ethik am Beispiel der Poetik des Aristoteles by Björn Müller
Cover of the book Wie man Konflikte in der Schule löst. Zu Thomas Gordons Bestseller 'Lehrer-Schüler-Konferenz' by Björn Müller
Cover of the book Die Herrschaftslegitimation Diokletians im Konflikt mit der christlichen Religion by Björn Müller
Cover of the book Vergangenheit und Identität: Anfänge und Gegenwart kollektiver Erinnerung in Deutschland by Björn Müller
Cover of the book Klimaklassifikation des Kontinents Asien by Björn Müller
Cover of the book Behinderte Menschen als Künstler - Möglichkeiten der Entstigmatisierung? by Björn Müller
Cover of the book Die Entsorgung von Atommüll - Ein ungelöstes Problem by Björn Müller
Cover of the book Der Kaukasus-Konflikt by Björn Müller
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy