Das problematische Erbe Berliner Sekundarschulen

Überlegungen zur Berliner Schulreform 2010/11

Nonfiction, Reference & Language, Education & Teaching, Administration
Cover of the book Das problematische Erbe Berliner Sekundarschulen by Michael Schwark, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Michael Schwark ISBN: 9783640599325
Publisher: GRIN Verlag Publication: April 21, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Michael Schwark
ISBN: 9783640599325
Publisher: GRIN Verlag
Publication: April 21, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 1,0, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Theaterarbeit mit Jugendlichen, Sprache: Deutsch, Abstract: In Berlin steht eine Bildungsreform an, die Hamburg bereits durchlaufen und jüngst bildungspolitische Diskussionen in Bayern ausgelöst hat. Ziel der Berliner Reform ist die Auflösung des dreigliedrigen Schulsystems. Der Berliner Senat strebt über die Reform gute Bildungschancen für alle Kinder an, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Begründet in den sinkenden Schülerzahlen an Berliner Hauptschulen und den dort herrschenden schwierigen Lern- und Entwicklungsmilieus sieht er in der Sekundarschule die Chance, die Zahl der Schüler zu verringern, die keinen Abschluss oder ihren Abschluss nur stark verzögert erlangen. Der Handlungsbedarf ist eindeutig gegeben. Laut aktuellem Bildungsbericht verzeichnete das Land Berlin im Jahr 2007 3295 Schüler, die ein Abgangszeugnis erhielten. Ein Abgangszeugnis zu erhalten meint, keinen allgemeinen Schulabschluss zu erlangen. Somit haben im Schuljahr 2007/08 10,7 Prozent aller Schüler der Berliner allgemeinbildenden Schulen keinen Befähigungsnachweis erhalten, um sich auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt einzubringen. Über die Hälfte dieser Schüler scheitert auf den Berliner Hauptschulen. Deren Hälfte besitzt einen Migrationshintergrund, gekoppelt an eine nichtdeutsche Herkunftssprache, 30 Prozent sind Ausländer, sind also nicht im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft.3 Die Reform betrifft strukturell im Wesentlichen die Punkte Leistungsdifferenzierung, Stundentafel, Ganztagsbetrieb und Duales Lernen. Vor allem der erste Punkt stößt aber zunehmend auf Kritik seitens der Lehrerverbände, Oppositionsparteien und auch der Eltern, weil spezifische Bestimmungen für Schulen nur vage formuliert worden sind. Es obliegt der einzelnen Schule selbst, zu entscheiden, ob sie ihren Unterricht binnendifferenziert gestaltet oder aber, wie bisher an Berliner Gesamtschulen üblich, nach Leistungsniveau gestaffelte Kurse anbietet. Dieser Aufsatz soll nicht die Sekundarschule und das altangestammte dreigliedrige Bildungsmodell qualitativ gegeneinander abwägen. Statt einer solchen zukunftsorientierten Diskussion, die viele Unbekannte einschließt, soll vielmehr das problematische Erbe der Berliner Hauptschulen erörtert werden. Denn die Hauptschule nimmt, das gilt es herauszustellen, in Berlin im Vergleich zum Rest der Bundesrepublik eine Sonderstellung ein. Es muss zunächst geklärt werden, welche gesellschaftspolitische Rolle der Hauptschule in der Berliner Bildungslandschaft zukommt.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 1,0, Universität Potsdam (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Theaterarbeit mit Jugendlichen, Sprache: Deutsch, Abstract: In Berlin steht eine Bildungsreform an, die Hamburg bereits durchlaufen und jüngst bildungspolitische Diskussionen in Bayern ausgelöst hat. Ziel der Berliner Reform ist die Auflösung des dreigliedrigen Schulsystems. Der Berliner Senat strebt über die Reform gute Bildungschancen für alle Kinder an, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Begründet in den sinkenden Schülerzahlen an Berliner Hauptschulen und den dort herrschenden schwierigen Lern- und Entwicklungsmilieus sieht er in der Sekundarschule die Chance, die Zahl der Schüler zu verringern, die keinen Abschluss oder ihren Abschluss nur stark verzögert erlangen. Der Handlungsbedarf ist eindeutig gegeben. Laut aktuellem Bildungsbericht verzeichnete das Land Berlin im Jahr 2007 3295 Schüler, die ein Abgangszeugnis erhielten. Ein Abgangszeugnis zu erhalten meint, keinen allgemeinen Schulabschluss zu erlangen. Somit haben im Schuljahr 2007/08 10,7 Prozent aller Schüler der Berliner allgemeinbildenden Schulen keinen Befähigungsnachweis erhalten, um sich auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt einzubringen. Über die Hälfte dieser Schüler scheitert auf den Berliner Hauptschulen. Deren Hälfte besitzt einen Migrationshintergrund, gekoppelt an eine nichtdeutsche Herkunftssprache, 30 Prozent sind Ausländer, sind also nicht im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft.3 Die Reform betrifft strukturell im Wesentlichen die Punkte Leistungsdifferenzierung, Stundentafel, Ganztagsbetrieb und Duales Lernen. Vor allem der erste Punkt stößt aber zunehmend auf Kritik seitens der Lehrerverbände, Oppositionsparteien und auch der Eltern, weil spezifische Bestimmungen für Schulen nur vage formuliert worden sind. Es obliegt der einzelnen Schule selbst, zu entscheiden, ob sie ihren Unterricht binnendifferenziert gestaltet oder aber, wie bisher an Berliner Gesamtschulen üblich, nach Leistungsniveau gestaffelte Kurse anbietet. Dieser Aufsatz soll nicht die Sekundarschule und das altangestammte dreigliedrige Bildungsmodell qualitativ gegeneinander abwägen. Statt einer solchen zukunftsorientierten Diskussion, die viele Unbekannte einschließt, soll vielmehr das problematische Erbe der Berliner Hauptschulen erörtert werden. Denn die Hauptschule nimmt, das gilt es herauszustellen, in Berlin im Vergleich zum Rest der Bundesrepublik eine Sonderstellung ein. Es muss zunächst geklärt werden, welche gesellschaftspolitische Rolle der Hauptschule in der Berliner Bildungslandschaft zukommt.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Decision-making process of start-ups during their incubator choice in Switzerland by Michael Schwark
Cover of the book Examenshilfe - Erziehungswissenschaft (EWS II) by Michael Schwark
Cover of the book Neuere Arbeiten zur Korrespondenz des Plinius mit Kaiser Trajan zu den Christenprozessen - Ist der Statthalter Plinius der Urheber der Christenprozesse? by Michael Schwark
Cover of the book Mittelzuflüsse und Performance von Private Equity Investments by Michael Schwark
Cover of the book Berufsvorbereitung ohne Nutzen? Das neue Fachkonzept der Bundesagentur für Arbeit vor dem Hintergrund weitreichender Veränderungen auf dem Ausbildungsstellenmarkt by Michael Schwark
Cover of the book NAFTA by Michael Schwark
Cover of the book Geschichtsschreibung als 'Propaganda'? by Michael Schwark
Cover of the book Werner Peiner - Verführer oder Verführter by Michael Schwark
Cover of the book Verhaltensinterdependenzen im Korruptionscontrolling by Michael Schwark
Cover of the book Kinder begegnen Religionen by Michael Schwark
Cover of the book Carmina und ihre Wirkung by Michael Schwark
Cover of the book Stress und Stressbewältigung by Michael Schwark
Cover of the book Why is the accession of Turkey so important for the European Union? by Michael Schwark
Cover of the book Analyse des gleichgewichtigen realen Wechselkurses des chinesischen Renminbi by Michael Schwark
Cover of the book Neuere Befunde entwicklungsorientierter Forschungen zur Entwicklung der Delinquenz junger Menschen by Michael Schwark
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy