Author: | Jan Bartels | ISBN: | 9783640178605 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | September 30, 2008 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Jan Bartels |
ISBN: | 9783640178605 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | September 30, 2008 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theologie - Sonstiges, Note: 1,0, Universität zu Köln (Institut für Evangelische Theologie), Veranstaltung: 'Sünde', 35 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Rede von der Sünde ist im modernen Sprachgebrauch in vielerlei Hinsicht problematisch geworden. Wenn in der Alltagssprache überhaupt noch von 'Sünde' die Rede ist, dann doch zumeist in verkürzter und missverständlicher Art und Weise. In ihr mischen sich im Umgang mit 'Sünde' oft Desinteresse und Skepsis und eine genuin christliche Bedeutung lässt sich nur noch am Rande erkennen. In der Theologie bemüht man sich daher seit der Aufklärung um ein neues Sündenverständnis, das neuzeitliche Missverständnisse und Vorbehalte überwinden soll. Doch scheint seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch hier im wesentlichen Desinteresse Einzug in die Theologie erhalten zu haben und so spielen sich heute die Diskussionen um den Sündenbegriff allenfalls am Rande des theologischen Diskurses ab. Dies ist jedoch insofern erstaunlich, weil die Sündenlehre seit dem Beginn der Reformation ein wesentlicher Bestandteil des evangelischen Selbstverständnisses gewesen ist. So bestimmte Martin Luther 1532 in seiner Vorlesung über den Psalm 51 den homo peccator und den deus iustificans als den eigentlichen Gegenstand der Theologie ('subjectum Theologiae'). Die Fundamentalunterscheidung zwischen Glaube und Sünde bildet in der Reformation den anthropologischen Ausgangspunkt, von dem aus eine evangelische Theologie allererst möglich wird. Es ließe sich daher fragen, ob eine Vernachlässigung der Sündenlehre nicht zu einem Verlust des Gegenstandes der evangelischen Theologie führen muss, da das dialektische Verhältnis zwischen dem sündigen Menschen und dem rechtfertigenden Gott im Akt der Rechtfertigung nicht mehr angemessen zur Sprache gebracht werden kann. Für weite Kreise der aktuellen evangelischen Theologie wäre die Rede von der Sünde wohl ein Zugewinn, dessen Umgang sie erst wieder erlernen müsste.
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Theologie - Sonstiges, Note: 1,0, Universität zu Köln (Institut für Evangelische Theologie), Veranstaltung: 'Sünde', 35 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Rede von der Sünde ist im modernen Sprachgebrauch in vielerlei Hinsicht problematisch geworden. Wenn in der Alltagssprache überhaupt noch von 'Sünde' die Rede ist, dann doch zumeist in verkürzter und missverständlicher Art und Weise. In ihr mischen sich im Umgang mit 'Sünde' oft Desinteresse und Skepsis und eine genuin christliche Bedeutung lässt sich nur noch am Rande erkennen. In der Theologie bemüht man sich daher seit der Aufklärung um ein neues Sündenverständnis, das neuzeitliche Missverständnisse und Vorbehalte überwinden soll. Doch scheint seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auch hier im wesentlichen Desinteresse Einzug in die Theologie erhalten zu haben und so spielen sich heute die Diskussionen um den Sündenbegriff allenfalls am Rande des theologischen Diskurses ab. Dies ist jedoch insofern erstaunlich, weil die Sündenlehre seit dem Beginn der Reformation ein wesentlicher Bestandteil des evangelischen Selbstverständnisses gewesen ist. So bestimmte Martin Luther 1532 in seiner Vorlesung über den Psalm 51 den homo peccator und den deus iustificans als den eigentlichen Gegenstand der Theologie ('subjectum Theologiae'). Die Fundamentalunterscheidung zwischen Glaube und Sünde bildet in der Reformation den anthropologischen Ausgangspunkt, von dem aus eine evangelische Theologie allererst möglich wird. Es ließe sich daher fragen, ob eine Vernachlässigung der Sündenlehre nicht zu einem Verlust des Gegenstandes der evangelischen Theologie führen muss, da das dialektische Verhältnis zwischen dem sündigen Menschen und dem rechtfertigenden Gott im Akt der Rechtfertigung nicht mehr angemessen zur Sprache gebracht werden kann. Für weite Kreise der aktuellen evangelischen Theologie wäre die Rede von der Sünde wohl ein Zugewinn, dessen Umgang sie erst wieder erlernen müsste.