Der Beginn der Entwicklung der literarischen Fiktionalität im klassischen Artusroman des 12. Jahrhunderts

Fiction & Literature, Literary Theory & Criticism, European, German
Cover of the book Der Beginn der Entwicklung der literarischen Fiktionalität im klassischen Artusroman des 12. Jahrhunderts by Diana Riege, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Diana Riege ISBN: 9783638422130
Publisher: GRIN Verlag Publication: September 29, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Diana Riege
ISBN: 9783638422130
Publisher: GRIN Verlag
Publication: September 29, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,3, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Fiktionalität ist in unserem heutigen Bewusstsein fest verankert. Wir besitzen sozusagen eine Kompetenz, literarische Werke oder Filme als fiktional zu verstehen. Wird Fiktionalität nun bezüglich der Semantik des Begriffes und dessen Entstehung hinterfragt, stößt man auf eine Vielzahl von philosophischen und literaturwissenschaftlichen Arbeiten, welche versuchen, dieses durchaus nicht unproblematische Phänomen der Fiktionalität zu erhellen. Seinen etymologischen Ursprung hat der Begriff im lateinischen Verb 'fingere', welches 'bilden', 'formen', 'ersinnen' bzw. 'erdichten' bedeutet, weiterhin in dem Substantiv 'fictum', das mit 'Erdichtung', 'Trug' sowie mit 'Lüge' übersetzt wird. Fiktionalität könnte somit über seinen fehlenden Wirklichkeitsbezug definiert werden, jedoch bringt eine solche Betrachtungsweise Probleme mit sich. Zunächst wird ein oppositionelles Verhältnis zwischen Fiktion und Wirklichkeit deutlich, wobei letztere über die Widerspiegelung der Realität charakterisiert wird. Die gängige Definition bestimmt diese Opposition zum Faktischen. Wenn aber das eine dem Bereich der Realität unterliegt, muss das andere irreal sein. Von dem konstruktivistischen Ansatz abgesehen, dass Realität wie sie ist nicht erfassbar für den menschlichen Geist sein kann, stellt sich dennoch die Frage, wie etwas existieren kann, das keinen Wirklichkeitsbezug hat. Daraus ergibt sich, neben dem stummen Wissen um Einigung bezüglich der kategorialen Semantik der Begriffe, dass Fiktion immer an die Wirklichkeit gebunden ist, allein schon durch ihre gedanklichen Konstrukte, die von Realem inspiriert sind, und durch Kommunikationsinstrumente wie die Sprache. Dies führt zu der Erkenntnis, dass Fiktion und Faktisches in einem sich bedingenden Mischungsverhältnis stehen und somit schwerlich in wahr oder falsch oppositionell getrennt werden können. In der Literaturwissenschaft wird die Fiktion zunächst als charakterisierendes Element oder Stilmittel literarischer Werke angesehen, dessen konstruiertes Geschehen dargestellt wird, als ob es wirklich wäre - und ist doch Erfundenes, die Wirklichkeit widerspiegelnd oder interpretierend und somit an sie gebunden.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 2,3, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Fiktionalität ist in unserem heutigen Bewusstsein fest verankert. Wir besitzen sozusagen eine Kompetenz, literarische Werke oder Filme als fiktional zu verstehen. Wird Fiktionalität nun bezüglich der Semantik des Begriffes und dessen Entstehung hinterfragt, stößt man auf eine Vielzahl von philosophischen und literaturwissenschaftlichen Arbeiten, welche versuchen, dieses durchaus nicht unproblematische Phänomen der Fiktionalität zu erhellen. Seinen etymologischen Ursprung hat der Begriff im lateinischen Verb 'fingere', welches 'bilden', 'formen', 'ersinnen' bzw. 'erdichten' bedeutet, weiterhin in dem Substantiv 'fictum', das mit 'Erdichtung', 'Trug' sowie mit 'Lüge' übersetzt wird. Fiktionalität könnte somit über seinen fehlenden Wirklichkeitsbezug definiert werden, jedoch bringt eine solche Betrachtungsweise Probleme mit sich. Zunächst wird ein oppositionelles Verhältnis zwischen Fiktion und Wirklichkeit deutlich, wobei letztere über die Widerspiegelung der Realität charakterisiert wird. Die gängige Definition bestimmt diese Opposition zum Faktischen. Wenn aber das eine dem Bereich der Realität unterliegt, muss das andere irreal sein. Von dem konstruktivistischen Ansatz abgesehen, dass Realität wie sie ist nicht erfassbar für den menschlichen Geist sein kann, stellt sich dennoch die Frage, wie etwas existieren kann, das keinen Wirklichkeitsbezug hat. Daraus ergibt sich, neben dem stummen Wissen um Einigung bezüglich der kategorialen Semantik der Begriffe, dass Fiktion immer an die Wirklichkeit gebunden ist, allein schon durch ihre gedanklichen Konstrukte, die von Realem inspiriert sind, und durch Kommunikationsinstrumente wie die Sprache. Dies führt zu der Erkenntnis, dass Fiktion und Faktisches in einem sich bedingenden Mischungsverhältnis stehen und somit schwerlich in wahr oder falsch oppositionell getrennt werden können. In der Literaturwissenschaft wird die Fiktion zunächst als charakterisierendes Element oder Stilmittel literarischer Werke angesehen, dessen konstruiertes Geschehen dargestellt wird, als ob es wirklich wäre - und ist doch Erfundenes, die Wirklichkeit widerspiegelnd oder interpretierend und somit an sie gebunden.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Der mittelalterliche Elbhandel der Stadt Pirna by Diana Riege
Cover of the book Frühkindlicher Autismus. Symptome, Ursachen und Therapien by Diana Riege
Cover of the book Bacchus und Ariadne von Pier Francesco Mola im Vergleich zu anderen Darstellungen by Diana Riege
Cover of the book Ökonomik des Klimawandels: Kosten und Nutzen by Diana Riege
Cover of the book Bildung für Migrantenkinder in China by Diana Riege
Cover of the book Effekt der Heirat auf den Erwerbsverlauf von Frauen und Männern by Diana Riege
Cover of the book Johanna Ey und die Avantgarde der Düsseldorfer Kunstszene by Diana Riege
Cover of the book Das Reich der Sasaniden - Ein Gegenpol zum römischen Reich, zur Zeit der Soldatenkaiser? by Diana Riege
Cover of the book Gegenstand und die Bedeutung des Medienrechts in seinen Grundzügen by Diana Riege
Cover of the book Resilienz bei Kindern. Welche Faktoren bedingen ihrer Entwicklung und wie kann diese präventiv gesichert und unterstützt werden? by Diana Riege
Cover of the book Levinas 'Ethik des Anderen' und Kants 'Ethik des guten Willens'. Die Aspekte Asymmetrie und Symmetrie sowie Autonomie und Heteronomie by Diana Riege
Cover of the book Budgethilfe als Instrument in der Entwicklungszusammenarbeit im internationalen Vergleich by Diana Riege
Cover of the book Mann sieht Rot. Der Farbeffekt auf die Wahrnehmung männlicher Personen und ihr Verhalten einer Frau gegenüber by Diana Riege
Cover of the book Der Bildungsbegriff bei Aristoteles by Diana Riege
Cover of the book Inwieweit trägt das Internet zu einer McDonaldisierung und Deprofessionalisierung bei by Diana Riege
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy