Der deutsche Salafismus

Vom puristisch-salafistischen Denken eines Hasan Dabbaghs bis zum jihadistischen Salafismus von Eric Breininger

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science
Cover of the book Der deutsche Salafismus by Dirk Baehr, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Dirk Baehr ISBN: 9783640931941
Publisher: GRIN Verlag Publication: June 6, 2011
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Dirk Baehr
ISBN: 9783640931941
Publisher: GRIN Verlag
Publication: June 6, 2011
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Forschungsarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Westeuropa, , Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff 'salaf' bedeutet fortfahren oder fortschreiten. Salafisten fühlen sich berufen, auf dem Weg Mohammeds fortzufahren. Und nur dieser Weg wird von den Salafisten als der einzig wahre Weg zur richtigen Ausübung des islamischen Glaubens angesehen. Im Salafismus gilt nur die reine Glaubenslehre (aqidah) als bindend. Wahr ist nur der Islam, der von den rechtsschaffenden Altvorderen (al-salaf al-salih) in der Frühphase des Islams gelebt wurde, da diese unmittelbar Kontakt mit dem Religionsbegründer Mohammed hatten oder dessen Nachfolger kannten. Die drei Generationen der rechtschaffenden Altvorderen, die von 610 n. Chr. bis zum Tode Ibn Hanbals im Jahre 855 n. Chr. den islamischen Glauben maßgeblich prägten, gelten als die entscheidenden Vorbilder der Salafisten, weil sie angeblich die einzigen Gläubigen waren, die fromm und gottesfürchtig lebten. Alle, die dieser Form der Glaubensausübung nicht folgen, sind keine 'wahren' Muslime und müssen von den Salafisten auf den richtigen Weg zurückgebracht werden. Falls sie diesen salafistischen Weg nicht folgen, 'prophezeien [sie] ihnen, nach dem Tod in der Hölle zu landen.' Interessant ist, dass die Salafisten viele religiöse Veränderungen, die nach 855 n. Chr. in den Islam eingedrungen sind, als unislamische Neuerungen (bida) ansehen und deswegen konsequent ablehnen. Damit werden große Teile der islamischen Rechtsauslegung von den Salafisten nicht geduldet. Dies resultiert aus der strengen Betonung der Einzigkeit Gottes, die für alle Salafisten durch jegliche Art von Neuerungen verteidigt werden muss, um die Einheit des Glaubens (tawhid) aufrecht zu erhalten. Dabei schrecken Salafisten nicht zurück, Jahrhunderte alte Lehrmeinungen der islamischen Rechtsgelehrten, die zwischen dem 9. und dem 19. Jahrhundert den Islam geprägt haben, als unislamisch zu bezeichnen, weil diese angeblich zum Verfall des islamischen Glaubens und somit zum Niedergang der islamischen Herrschaft in der Welt geführt haben sollen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Forschungsarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Westeuropa, , Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff 'salaf' bedeutet fortfahren oder fortschreiten. Salafisten fühlen sich berufen, auf dem Weg Mohammeds fortzufahren. Und nur dieser Weg wird von den Salafisten als der einzig wahre Weg zur richtigen Ausübung des islamischen Glaubens angesehen. Im Salafismus gilt nur die reine Glaubenslehre (aqidah) als bindend. Wahr ist nur der Islam, der von den rechtsschaffenden Altvorderen (al-salaf al-salih) in der Frühphase des Islams gelebt wurde, da diese unmittelbar Kontakt mit dem Religionsbegründer Mohammed hatten oder dessen Nachfolger kannten. Die drei Generationen der rechtschaffenden Altvorderen, die von 610 n. Chr. bis zum Tode Ibn Hanbals im Jahre 855 n. Chr. den islamischen Glauben maßgeblich prägten, gelten als die entscheidenden Vorbilder der Salafisten, weil sie angeblich die einzigen Gläubigen waren, die fromm und gottesfürchtig lebten. Alle, die dieser Form der Glaubensausübung nicht folgen, sind keine 'wahren' Muslime und müssen von den Salafisten auf den richtigen Weg zurückgebracht werden. Falls sie diesen salafistischen Weg nicht folgen, 'prophezeien [sie] ihnen, nach dem Tod in der Hölle zu landen.' Interessant ist, dass die Salafisten viele religiöse Veränderungen, die nach 855 n. Chr. in den Islam eingedrungen sind, als unislamische Neuerungen (bida) ansehen und deswegen konsequent ablehnen. Damit werden große Teile der islamischen Rechtsauslegung von den Salafisten nicht geduldet. Dies resultiert aus der strengen Betonung der Einzigkeit Gottes, die für alle Salafisten durch jegliche Art von Neuerungen verteidigt werden muss, um die Einheit des Glaubens (tawhid) aufrecht zu erhalten. Dabei schrecken Salafisten nicht zurück, Jahrhunderte alte Lehrmeinungen der islamischen Rechtsgelehrten, die zwischen dem 9. und dem 19. Jahrhundert den Islam geprägt haben, als unislamisch zu bezeichnen, weil diese angeblich zum Verfall des islamischen Glaubens und somit zum Niedergang der islamischen Herrschaft in der Welt geführt haben sollen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Gehölzpflanzung - Containerware, hier: Heckenpflanzung (Unterweisung Gärtner / -in im Garten- und Landschaftsbau) by Dirk Baehr
Cover of the book In Würde alt werden - Gefährdungen und Schutzmöglichkeiten in der letzten Lebensphase by Dirk Baehr
Cover of the book Die Ideologie einer Subkultur am Beispiel der Schwarzen Szene by Dirk Baehr
Cover of the book Auswirkungen der Reform der Grundsicherung auf junge Wohnungslose - dargestellt am Beispiel des Hilfesystems in Stuttgart by Dirk Baehr
Cover of the book Konzeption eines Public Private Partnership Modells für den Bereich der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland by Dirk Baehr
Cover of the book Kundensegmentierung in der Multikanalwelt - Eine explorative Analyse by Dirk Baehr
Cover of the book Spanisch in Mexiko - Mit besonderer Betrachtung des mexikanischen Spanisch im Film 'Amores Perros - Was ist Liebe?' by Dirk Baehr
Cover of the book Ludwig II. in seinem Verhältnis zum Kloster Casauria by Dirk Baehr
Cover of the book Environmentalism 2.0 by Dirk Baehr
Cover of the book Chat-Kommunikation - Mündlich oder Schriftlich? by Dirk Baehr
Cover of the book Lobbyismus und Ethik, ein Widerspruch? by Dirk Baehr
Cover of the book Das Gaststättengesetz - Darstellung der rechtlichen Aspekte by Dirk Baehr
Cover of the book Crossmediale Einflüsse auf die Dramaturgie von Computerspielen by Dirk Baehr
Cover of the book Was bedeutet Identität nach Lothar Krappmann und Karl Haußer? by Dirk Baehr
Cover of the book Diskriminanzanalyse by Dirk Baehr
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy