Der Gegendarstellungsanspruch - Ein Vergleich von Bild und Tagesspiegel

Ein Vergleich von Bild und Tagesspiegel

Nonfiction, Reference & Language, Language Arts, Journalism
Cover of the book Der Gegendarstellungsanspruch - Ein Vergleich von Bild und Tagesspiegel by Moritz Förster, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Moritz Förster ISBN: 9783638504058
Publisher: GRIN Verlag Publication: May 23, 2006
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Moritz Förster
ISBN: 9783638504058
Publisher: GRIN Verlag
Publication: May 23, 2006
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaften), Veranstaltung: Seminar 'Stellung der Medien im politischen System der BRD', 25 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Von den Medien gefürchtet, von den Betroffenen als Waffe genutzt - die Gegendarstellung zwingt die Medien zum Abdruck der Ansicht der Betroffenen. Was für Medienmacher eher eine lästige Pflicht ist, empfinden die Bürger als angenehmes Recht. Vor allem, weil die Medien seitens des Gesetzes zu dieser Maßnahme gezwungen werden, sie also nicht in freien Stücken über Inhalt und Form entscheiden können, wird die Gegendarstellung teilweise als krasser Eingriff in die Pressefreiheit gewertet. Andererseits garantiert diese rechtliche Regelung, dass die Persönlichkeitsrechte der Bürger und Bürgerinnen gewahrt werden und speziell der Aspekt der informationellen Selbstbestimmung garantiert wird. Auch hat die Existenz der Gegendarstellung eine sichernde Funktion in Bezug zur journalistischen Qualität, regt sie doch die Journalisten zu einer 'gründlichen und fairen Recherche' an. Schließlich muss der Journalist, um einer Gegendarstellung vorzubeugen, beide Parteien zum jeweiligen Fall zu Wort kommen lassen. Letzt genanntes ist ein unumstrittenes journalistisches Qualitätsmerkmal, um eine möglichst objektive und ausgewogene Berichterstattung zu ermöglichen. Nur sorgfältigste Recherche und saubere journalistische Arbeit können die Gefahr eines Gegendarstellungsanspruchs auf ein Minimum senken, wenn auch nicht immer gänzlich ausräumen. Schwierig wird dies vor allem, wenn ein Betroffener von vorneherein keine Stellung zu Vorwürfen nimmt, die seine Person betreffen. Die Wurzeln der Gegendarstellungen beruhen auf dem französischen Entwurf des 'droit de résponse', der 1831 in Deutschland übernommen wurde und 1874 in den Reichspressegesetzen verankert wurde (Kapitel 2.1). Kennzeichnend für die deutsche Rechtsprechung ist seit dem letztgenannten Zeitpunkt, dass der Anspruch sich ausschließlich gegen Tatsachenbehauptungen richtet. Während die Reichspressegesetze Bundesländer übergreifend galten, ist die mediale Gesetzgebung heutzutage Ländersache. Allerdings kann sich der Anspruch auf das durch das Grundgesetz gesicherte allgemeine Persönlichkeitsrecht berufen (Kapitel 2.2). Indes kann es durchaus passieren, dass unterschiedliche Landesgerichte die Rechtslage tendenziell unterschiedlich auslegen. Es heißt, einige seien Medien freundlicher, andere Medien feindlicher.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,3, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaften), Veranstaltung: Seminar 'Stellung der Medien im politischen System der BRD', 25 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Von den Medien gefürchtet, von den Betroffenen als Waffe genutzt - die Gegendarstellung zwingt die Medien zum Abdruck der Ansicht der Betroffenen. Was für Medienmacher eher eine lästige Pflicht ist, empfinden die Bürger als angenehmes Recht. Vor allem, weil die Medien seitens des Gesetzes zu dieser Maßnahme gezwungen werden, sie also nicht in freien Stücken über Inhalt und Form entscheiden können, wird die Gegendarstellung teilweise als krasser Eingriff in die Pressefreiheit gewertet. Andererseits garantiert diese rechtliche Regelung, dass die Persönlichkeitsrechte der Bürger und Bürgerinnen gewahrt werden und speziell der Aspekt der informationellen Selbstbestimmung garantiert wird. Auch hat die Existenz der Gegendarstellung eine sichernde Funktion in Bezug zur journalistischen Qualität, regt sie doch die Journalisten zu einer 'gründlichen und fairen Recherche' an. Schließlich muss der Journalist, um einer Gegendarstellung vorzubeugen, beide Parteien zum jeweiligen Fall zu Wort kommen lassen. Letzt genanntes ist ein unumstrittenes journalistisches Qualitätsmerkmal, um eine möglichst objektive und ausgewogene Berichterstattung zu ermöglichen. Nur sorgfältigste Recherche und saubere journalistische Arbeit können die Gefahr eines Gegendarstellungsanspruchs auf ein Minimum senken, wenn auch nicht immer gänzlich ausräumen. Schwierig wird dies vor allem, wenn ein Betroffener von vorneherein keine Stellung zu Vorwürfen nimmt, die seine Person betreffen. Die Wurzeln der Gegendarstellungen beruhen auf dem französischen Entwurf des 'droit de résponse', der 1831 in Deutschland übernommen wurde und 1874 in den Reichspressegesetzen verankert wurde (Kapitel 2.1). Kennzeichnend für die deutsche Rechtsprechung ist seit dem letztgenannten Zeitpunkt, dass der Anspruch sich ausschließlich gegen Tatsachenbehauptungen richtet. Während die Reichspressegesetze Bundesländer übergreifend galten, ist die mediale Gesetzgebung heutzutage Ländersache. Allerdings kann sich der Anspruch auf das durch das Grundgesetz gesicherte allgemeine Persönlichkeitsrecht berufen (Kapitel 2.2). Indes kann es durchaus passieren, dass unterschiedliche Landesgerichte die Rechtslage tendenziell unterschiedlich auslegen. Es heißt, einige seien Medien freundlicher, andere Medien feindlicher.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Der dritte Weg und die Parteiendifferenzthese in Wohlfahrtsstaaten by Moritz Förster
Cover of the book Gewalt und Gewaltüberwindung im Alten Testament by Moritz Förster
Cover of the book Lehren und Lernen mit Multimedia und Internet. Bildungsmedien im Wandel by Moritz Förster
Cover of the book Verantwortlicher Gehorsam? Gehorsam in Theorie und Praxis in Bonhoeffers 'Nachfolge' und 'Ethik' by Moritz Förster
Cover of the book 'Doing Gender' - Männlichkeitsinszenierung im Kontext Schule by Moritz Förster
Cover of the book Planung, Durchführung und Reflexion einer Unterrichtsstunde 'Special Days in Britain' by Moritz Förster
Cover of the book Bisexualität. Begriffsklärung und Theorien zur Entstehung by Moritz Förster
Cover of the book Intelligenztests und Konzentrationstraining bei Kindern mit ADHS by Moritz Förster
Cover of the book Pyramus und Thisbe im Mittelalter by Moritz Förster
Cover of the book Welche Teile des Gesamtwortschatzes beherrscht eine Lateinklasse am Ende der Spracherwerbsphase wie gut? by Moritz Förster
Cover of the book Die osteuropäische Geschichtswissenschaft als ideologischer Partner im Kalten Krieg by Moritz Förster
Cover of the book Eine Kritik der Naturalisierten Erkenntnistheorie Hilary Kornbliths by Moritz Förster
Cover of the book Inwieweit entspricht Hitler dem Idealtypus der charismatischen Herrschaft? - Die charismatische Herrschaft nach Max Weber und ihre Anwendbarkeit auf Adolf Hitler by Moritz Förster
Cover of the book Familiensysteme im Vergleich. Anforderungen an Stieffamilien und Hilfsmöglichkeiten by Moritz Förster
Cover of the book Der Substanzbegriff bei Aristoteles by Moritz Förster
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy