Author: | Gerald Görmer | ISBN: | 9783640145348 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | August 26, 2008 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Gerald Görmer |
ISBN: | 9783640145348 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | August 26, 2008 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Archäologie, , 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der früheste Erfindungsort des Wagens liegt nach derzeitiger Fundchronologie im Gebiet der mitteleuropäischen Trichterbecherkultur. Entgegen weit verbreiteter Meinung belegen die 'Schlitten-Piktogramme' aus Uruk keine Wagen, so dass die frühesten mitteleuropäischen Nachweise des Wagens sogar vier bis fünf Jahrhunderte älter als die frühesten mesopotamischen sind. Die Wagennachweise aus der Trichterbecherkultur sind weltweit am ältesten. Nicht nur die derzeitige Fundchronologie, sondern vor allem die seinerzeitigen naturräumlichen und sozioökonomischen Bedingungen in Mesopotamien einerseits und Mitteleuropa andererseits sowie Innovations- bzw. Erfindungsfaktoren hinsichtlich des Wagens, sprechen für seinen mitteleuropäischen Ursprung. In Mitteleuropa bestanden hinreichende Innovationsvoraussetzungen und hoher Transportbedarf. Die mesopotamischen Innovationshemmnisse hinsichtlich des Wagens (insbesondere Sklaven, Kanäle und Esel) fehlten in Mitteleuropa; und die Nichterfindungen des Wagens in den komplexen Andenkulturen und in China zeigen, dass eine 'Hochkultur' bzw. Verstädterung für eine Wagenerfindung nicht maßgeblich war. Mitteleuropa bzw. die Trichterbecherkultur war, zumindest nach derzeitiger Fund- und Sachlage, nicht nur der früheste, sondern wohl auch der einzige Erfindungsort des Wagens. Von dort drang die Erfindung, die Wagenidee, nicht nur über die Wartbergkultur zur Horgener Kultur, sondern auch nach Osteuropa und, wohl über 'südrussische' Steppen und den Kaukasus, nach Mesopotamien. Die Diffusion der Wagenidee ist wesentlich wahrscheinlicher als eine polyzentrische Erfindung.
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Archäologie, , 20 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der früheste Erfindungsort des Wagens liegt nach derzeitiger Fundchronologie im Gebiet der mitteleuropäischen Trichterbecherkultur. Entgegen weit verbreiteter Meinung belegen die 'Schlitten-Piktogramme' aus Uruk keine Wagen, so dass die frühesten mitteleuropäischen Nachweise des Wagens sogar vier bis fünf Jahrhunderte älter als die frühesten mesopotamischen sind. Die Wagennachweise aus der Trichterbecherkultur sind weltweit am ältesten. Nicht nur die derzeitige Fundchronologie, sondern vor allem die seinerzeitigen naturräumlichen und sozioökonomischen Bedingungen in Mesopotamien einerseits und Mitteleuropa andererseits sowie Innovations- bzw. Erfindungsfaktoren hinsichtlich des Wagens, sprechen für seinen mitteleuropäischen Ursprung. In Mitteleuropa bestanden hinreichende Innovationsvoraussetzungen und hoher Transportbedarf. Die mesopotamischen Innovationshemmnisse hinsichtlich des Wagens (insbesondere Sklaven, Kanäle und Esel) fehlten in Mitteleuropa; und die Nichterfindungen des Wagens in den komplexen Andenkulturen und in China zeigen, dass eine 'Hochkultur' bzw. Verstädterung für eine Wagenerfindung nicht maßgeblich war. Mitteleuropa bzw. die Trichterbecherkultur war, zumindest nach derzeitiger Fund- und Sachlage, nicht nur der früheste, sondern wohl auch der einzige Erfindungsort des Wagens. Von dort drang die Erfindung, die Wagenidee, nicht nur über die Wartbergkultur zur Horgener Kultur, sondern auch nach Osteuropa und, wohl über 'südrussische' Steppen und den Kaukasus, nach Mesopotamien. Die Diffusion der Wagenidee ist wesentlich wahrscheinlicher als eine polyzentrische Erfindung.