Author: | Samuel Greef | ISBN: | 9783638326469 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | November 20, 2004 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Samuel Greef |
ISBN: | 9783638326469 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | November 20, 2004 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 2+, Universität Kassel, Veranstaltung: Die Adenauer-Ära, 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg zu Beginn einer neuen Ära: 'Die herrschende Klasse hat, als einzige, das deutsche Desaster, für das sie verantwortlich ist, ungebrochen überstanden. Ihr Kern ist unversehrt: Finanz- und Industriekapital, Ministerial-und Justiz-Bürokratie, Kirche und Generalität haben die Kontinuität ihres Personals gesichert und ihre alten Machtpositionen neu gefestigt. (...) Der Preis für ihr Überleben war das Grundgesetz. Unter dem Druck der Alliierten hat das deutsche Kapital die Spielregeln der formalen Demokratie akzeptieren müssen. Innerlich hat es sich mit dieser Auflage niemals abgefunden. (...) die herrschende Klasse in Deutschland [hat] die Verfassung immer nur als lästiges Provisorium betrachtet (...) Ihre plötzliche Bekehrung zur Demokratie war nie ernst gemeint.' 2 Dieses und auch das folgende Zitat von Hans Magnus Enzensberger 3 stehen hier stellvertretend auch für die Meinungen und Vorbehalte anderer Zeitgenossen, vor allem vieler linker Intellektueller, über die Ausprägung demokratischer Staatlichkeit in der jungen Bundesrepublik Deutschland unter dem ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer 4 . 'Ist das westliche Deutschland faschistisch, präfaschistisch, neofaschistisch oder faschistoid? Die wackeligen Wörter verraten, daß darüber keine Klarheit herrscht. (...) Dieser neue Faschismus ist keine Drohung, er ist längst Wirklichkeit; es ist ein alltäglicher, einhäusiger, verinnerlichter, institutionell gesicherter und maskierter Faschismus.' 5 Diese kritische Sicht auf die demokratische Entwicklung, scheint auf den ersten Blick nicht völlig unbegründet zu sein. Auch heute noch gibt es unterschiedliche Ansichten über diese Thematik, und die Adenauer-Ära gehört zu den umkämpftesten und umstrittensten Perioden in der Geschichte der Bundesrepublik. 6 Aus diesem Grund wird im folgenden, anhand eines Auszuges aus dem Text 'Humanismus heute in der Bundesrepublik' des Psychologen Alexander Mitscherlich 7 aus dem Jahr 1962, versucht, zu verdeutlichen, warum die Entwicklung in dieser Zeit so kritisch gesehen wurde bzw. wird und ob diese Sicht auf die Ära Adenauer objektiv, realistisch durchdacht ist oder vorwiegend subjektive Ansichten zum Ausdruck bringt. Es wird außerdem die Frage zu erörtern sein, ob die Entwicklung, so wie sie im Endeffekt stattgefunden hat, sogar nötig war, weil nur so 'die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Grundlagen geschaffen worden [sind], auf denen die Bundesrepublik auch heute noch steht.'
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 2+, Universität Kassel, Veranstaltung: Die Adenauer-Ära, 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg zu Beginn einer neuen Ära: 'Die herrschende Klasse hat, als einzige, das deutsche Desaster, für das sie verantwortlich ist, ungebrochen überstanden. Ihr Kern ist unversehrt: Finanz- und Industriekapital, Ministerial-und Justiz-Bürokratie, Kirche und Generalität haben die Kontinuität ihres Personals gesichert und ihre alten Machtpositionen neu gefestigt. (...) Der Preis für ihr Überleben war das Grundgesetz. Unter dem Druck der Alliierten hat das deutsche Kapital die Spielregeln der formalen Demokratie akzeptieren müssen. Innerlich hat es sich mit dieser Auflage niemals abgefunden. (...) die herrschende Klasse in Deutschland [hat] die Verfassung immer nur als lästiges Provisorium betrachtet (...) Ihre plötzliche Bekehrung zur Demokratie war nie ernst gemeint.' 2 Dieses und auch das folgende Zitat von Hans Magnus Enzensberger 3 stehen hier stellvertretend auch für die Meinungen und Vorbehalte anderer Zeitgenossen, vor allem vieler linker Intellektueller, über die Ausprägung demokratischer Staatlichkeit in der jungen Bundesrepublik Deutschland unter dem ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer 4 . 'Ist das westliche Deutschland faschistisch, präfaschistisch, neofaschistisch oder faschistoid? Die wackeligen Wörter verraten, daß darüber keine Klarheit herrscht. (...) Dieser neue Faschismus ist keine Drohung, er ist längst Wirklichkeit; es ist ein alltäglicher, einhäusiger, verinnerlichter, institutionell gesicherter und maskierter Faschismus.' 5 Diese kritische Sicht auf die demokratische Entwicklung, scheint auf den ersten Blick nicht völlig unbegründet zu sein. Auch heute noch gibt es unterschiedliche Ansichten über diese Thematik, und die Adenauer-Ära gehört zu den umkämpftesten und umstrittensten Perioden in der Geschichte der Bundesrepublik. 6 Aus diesem Grund wird im folgenden, anhand eines Auszuges aus dem Text 'Humanismus heute in der Bundesrepublik' des Psychologen Alexander Mitscherlich 7 aus dem Jahr 1962, versucht, zu verdeutlichen, warum die Entwicklung in dieser Zeit so kritisch gesehen wurde bzw. wird und ob diese Sicht auf die Ära Adenauer objektiv, realistisch durchdacht ist oder vorwiegend subjektive Ansichten zum Ausdruck bringt. Es wird außerdem die Frage zu erörtern sein, ob die Entwicklung, so wie sie im Endeffekt stattgefunden hat, sogar nötig war, weil nur so 'die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Grundlagen geschaffen worden [sind], auf denen die Bundesrepublik auch heute noch steht.'