Author: | Daniel Koch | ISBN: | 9783638304412 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | September 2, 2004 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Daniel Koch |
ISBN: | 9783638304412 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | September 2, 2004 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Int. Organisationen u. Verbände, Note: 1,0, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (Lehrstuhl für Politikwissenschaft IV), Veranstaltung: Seminar zur Internationalen Politik, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 15.09.2002 sagte Georg W. Bush, seines Zeichens Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, in einer Pressekonferenz, dass die zukünftige Bedeutung der Vereinten Nationen von ihrem Verhalten im Irak Konflikt abhängt. Entweder sie erwiesen sich als 'friedenserhaltende Organisation', oder sie würden 'irrelevant'.1 Anders ausgedrückt: Entweder der Sicherheitsrat erlässt eine Resolution, die von Inhalt und Umfang her den Wünschen der USA entspricht, oder Amerika wird auf eigene Faust handeln und die UNO wird zu einem bedeutungslosen Zuschauer und Statisten degradiert. Beides würde ihr schweren Schaden zufügen, da sie entweder als Handlanger der USA, oder als machtlose Organisation betrachtet werden würde, was mit einem erheblichem Gesichtverlust verbunden wäre. Man könnte diese Aussage aber auch freundlicher interpretieren und sagen, dass sie auf ein anderes Problem hinweist: Selbst wenn die USA keinen Alleingang durchführen - wenn die UNO nicht entschieden auf die ständigen Verletzungen ihrer eigenen Resolutionen reagiert, so verliert sie ihre Autorität und kann auch in Zukunft nicht hoffen ernst genommen zu werden. Damit aber verlöre sie Ihr Potential zur Friedenssicherung, und damit ihre Existenzberechtigung. Es kann also getrost gesagt werden, dass der derzeitige Irak-Konflik die UNO nicht nur in eine kurzfristige Unruhe versetzt, sondern eine tiefgreifende Krise ausgelöst hat. Oder haben diese Probleme die Krise gar nicht bewirkt, sondern nur die bereits bestehenden Probleme aufgedeckt und verschärft? Denn der Irak und der Streit mit den USA sind bei Leibe nicht die einzigen Probleme welche die Vereinten Nationen derzeit haben. Seit dem Ende des Kalten Krieges ist in der ganzen Welt eine Vielzahl von zum Teil blutigen Konflikten aufgebrochen. In vielen Fällen ist es der UNO nicht gelungen den Frieden zu erhalten oder wieder herzustellen, und auch die anfangs bejubelten Blauhelme haben sich als nicht so wirksam erwiesen wie erhofft. Und während es einerseits der UNO oft nicht gelang für Frieden zu sorgen, begannen andererseits manche Akteure der Weltpolitik eigenständig aktiv zu werden und versuchten die Konflikte - teilweise fast im Widerspruch zu der UN-Charta - auf ihre Art und Weise zu beenden. Dies führte zu einer doppelten Legitimationskrise. [...] 1 Süddeutsche Zeitung, 16.09.2002
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Int. Organisationen u. Verbände, Note: 1,0, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (Lehrstuhl für Politikwissenschaft IV), Veranstaltung: Seminar zur Internationalen Politik, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 15.09.2002 sagte Georg W. Bush, seines Zeichens Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, in einer Pressekonferenz, dass die zukünftige Bedeutung der Vereinten Nationen von ihrem Verhalten im Irak Konflikt abhängt. Entweder sie erwiesen sich als 'friedenserhaltende Organisation', oder sie würden 'irrelevant'.1 Anders ausgedrückt: Entweder der Sicherheitsrat erlässt eine Resolution, die von Inhalt und Umfang her den Wünschen der USA entspricht, oder Amerika wird auf eigene Faust handeln und die UNO wird zu einem bedeutungslosen Zuschauer und Statisten degradiert. Beides würde ihr schweren Schaden zufügen, da sie entweder als Handlanger der USA, oder als machtlose Organisation betrachtet werden würde, was mit einem erheblichem Gesichtverlust verbunden wäre. Man könnte diese Aussage aber auch freundlicher interpretieren und sagen, dass sie auf ein anderes Problem hinweist: Selbst wenn die USA keinen Alleingang durchführen - wenn die UNO nicht entschieden auf die ständigen Verletzungen ihrer eigenen Resolutionen reagiert, so verliert sie ihre Autorität und kann auch in Zukunft nicht hoffen ernst genommen zu werden. Damit aber verlöre sie Ihr Potential zur Friedenssicherung, und damit ihre Existenzberechtigung. Es kann also getrost gesagt werden, dass der derzeitige Irak-Konflik die UNO nicht nur in eine kurzfristige Unruhe versetzt, sondern eine tiefgreifende Krise ausgelöst hat. Oder haben diese Probleme die Krise gar nicht bewirkt, sondern nur die bereits bestehenden Probleme aufgedeckt und verschärft? Denn der Irak und der Streit mit den USA sind bei Leibe nicht die einzigen Probleme welche die Vereinten Nationen derzeit haben. Seit dem Ende des Kalten Krieges ist in der ganzen Welt eine Vielzahl von zum Teil blutigen Konflikten aufgebrochen. In vielen Fällen ist es der UNO nicht gelungen den Frieden zu erhalten oder wieder herzustellen, und auch die anfangs bejubelten Blauhelme haben sich als nicht so wirksam erwiesen wie erhofft. Und während es einerseits der UNO oft nicht gelang für Frieden zu sorgen, begannen andererseits manche Akteure der Weltpolitik eigenständig aktiv zu werden und versuchten die Konflikte - teilweise fast im Widerspruch zu der UN-Charta - auf ihre Art und Weise zu beenden. Dies führte zu einer doppelten Legitimationskrise. [...] 1 Süddeutsche Zeitung, 16.09.2002