Digitale Musikvervielfältigung als abweichendes Verhalten - Zur Ambivalenz zwischen gemeinschaftlich-gesellschaftlichen und juristischen Normen

Ein quantitativ-empirischer Untersuchungsentwurf

Nonfiction, Reference & Language, Language Arts, Communication
Cover of the book Digitale Musikvervielfältigung als abweichendes Verhalten - Zur Ambivalenz zwischen gemeinschaftlich-gesellschaftlichen und juristischen Normen by Eric Placzeck, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Eric Placzeck ISBN: 9783656052241
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 10, 2011
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Eric Placzeck
ISBN: 9783656052241
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 10, 2011
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Diplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Kommunikation, Note: 2,0, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (Lehrstuhl für Soziologie und empirische Sozialforschung), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit behandelt kein originäres Phänomen. Vielmehr steht die neuartige Ausprägung eines Gegenstandes im Blickpunkt, der seit rund 60 Jahren das Thema einer Diskussion ist. Bereits Anfang der Fünfzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts wurden in Deutschland Geräte für den Heimgebrauch entwickelt, die Musik von einem Tonträger auf einen anderen überspielen konnten (Gehring 2008: 244). Und bereits damals stemmten sich die Musikproduzenten gegen die Verbreitung von Tonbandgeräten, indem sie die Gerätehersteller auf '[Beteiligung] an einer unerlaubten Handlung' (ebd.) verklagten. Es dauerte bis Mitte der Sechzigerjahre als die Musikverwerter einen juristischen Teilerfolg erzielen konnten und die Geräteabgabe erwirken konnten. Diese sieht einen Pauschalbetrag für Reproduktionsmedien vor, den die jeweiligen Hersteller zu leisten haben. Bis heute besteht diese 'Geräte- und Leermedienabgabe' (Passek 2008: 298), unter anderem für Scanner und Kopierer, sowie für CD-Brenner und Rohlinge. Die Abgabe wird dann an die Verwertungsgesellschaften der geistigen Erzeugnisse in Form einer Ausgleichspauschale wieder zurückgeführt (ebd.: 298f.). Auf diese Regelung mit schwankenden Abgabesätzen konnten sich Gerätehersteller und Musikverwerter solange verständigen, bis mit dem Auslaufen des vergangenen Jahrhunderts auf einmal Musik ohne speziell dafür vorgesehene Geräte kopiert werden konnte. Dieser Schritt markiert sich am Übergang von der analogen zur digitalen Kopie. Diese bisher letzte Entwicklungsstufe wird etikettiert durch das MP3-Format, in welches sich Musiktitel auf eine Computerfestplatte pressen lassen. Die Vorteile für den Musikkonsumenten gegenüber den analogen Kopiermethoden sind deutlich. Musik, die man bisher über ihre Tonträger berühren konnte, verschwindet aus dem Sichtfeld und wird nur noch über ihre Klänge erfahrbar. Mit einem anderen Wort: Platzersparnis. Zudem dauert das Kopieren eines Musikalbums auf die Festplatte nur noch 10 Minuten, während das Überspielen eines Tonbandes noch eine Stunde dauerte (Bundesverband Musikindustrie 2008: 9). Es gibt also auch eine Zeitersparnis. Über diesen Vorteilen steht die Tatsache, das eine digitale Kopie in ihrer Tonqualität nicht mehr vom Original zu unterscheiden ist.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Diplomarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Kommunikation, Note: 2,0, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (Lehrstuhl für Soziologie und empirische Sozialforschung), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit behandelt kein originäres Phänomen. Vielmehr steht die neuartige Ausprägung eines Gegenstandes im Blickpunkt, der seit rund 60 Jahren das Thema einer Diskussion ist. Bereits Anfang der Fünfzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts wurden in Deutschland Geräte für den Heimgebrauch entwickelt, die Musik von einem Tonträger auf einen anderen überspielen konnten (Gehring 2008: 244). Und bereits damals stemmten sich die Musikproduzenten gegen die Verbreitung von Tonbandgeräten, indem sie die Gerätehersteller auf '[Beteiligung] an einer unerlaubten Handlung' (ebd.) verklagten. Es dauerte bis Mitte der Sechzigerjahre als die Musikverwerter einen juristischen Teilerfolg erzielen konnten und die Geräteabgabe erwirken konnten. Diese sieht einen Pauschalbetrag für Reproduktionsmedien vor, den die jeweiligen Hersteller zu leisten haben. Bis heute besteht diese 'Geräte- und Leermedienabgabe' (Passek 2008: 298), unter anderem für Scanner und Kopierer, sowie für CD-Brenner und Rohlinge. Die Abgabe wird dann an die Verwertungsgesellschaften der geistigen Erzeugnisse in Form einer Ausgleichspauschale wieder zurückgeführt (ebd.: 298f.). Auf diese Regelung mit schwankenden Abgabesätzen konnten sich Gerätehersteller und Musikverwerter solange verständigen, bis mit dem Auslaufen des vergangenen Jahrhunderts auf einmal Musik ohne speziell dafür vorgesehene Geräte kopiert werden konnte. Dieser Schritt markiert sich am Übergang von der analogen zur digitalen Kopie. Diese bisher letzte Entwicklungsstufe wird etikettiert durch das MP3-Format, in welches sich Musiktitel auf eine Computerfestplatte pressen lassen. Die Vorteile für den Musikkonsumenten gegenüber den analogen Kopiermethoden sind deutlich. Musik, die man bisher über ihre Tonträger berühren konnte, verschwindet aus dem Sichtfeld und wird nur noch über ihre Klänge erfahrbar. Mit einem anderen Wort: Platzersparnis. Zudem dauert das Kopieren eines Musikalbums auf die Festplatte nur noch 10 Minuten, während das Überspielen eines Tonbandes noch eine Stunde dauerte (Bundesverband Musikindustrie 2008: 9). Es gibt also auch eine Zeitersparnis. Über diesen Vorteilen steht die Tatsache, das eine digitale Kopie in ihrer Tonqualität nicht mehr vom Original zu unterscheiden ist.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Berufung des Levi und das Zöllnermahl, Mk 2,13-17 by Eric Placzeck
Cover of the book Die Lasswell-Formel by Eric Placzeck
Cover of the book Heilpädagogische bewegungsorientierte Begleitung mit dem Pferd bei an Depression erkrankten Menschen mit Assistenzbedarf by Eric Placzeck
Cover of the book Über den Wertewandel zwischen den Generationen und von deren pädagogischer Implikation in der Werteerziehung by Eric Placzeck
Cover of the book 'Good Idea, but not invented here!' Die Messung des Not Invented Here (NIH)-Syndroms mittels des Impliziten Assoziationstests by Eric Placzeck
Cover of the book Deutschsprachige Flüchtlinge in schwedischen Internierungslagern während des Zweiten Weltkrieges by Eric Placzeck
Cover of the book Russische Raumfahrt damals und heute by Eric Placzeck
Cover of the book Kündigung von Low Performern by Eric Placzeck
Cover of the book Disponibilität und Variabilität als Kriterien in einer planungsorientierten Kostenrechnung by Eric Placzeck
Cover of the book Schuldrechtlicher und normativer Teil des Tarifvertrages - Abgrenzung und wesentliche Inhalte by Eric Placzeck
Cover of the book Demographischer Wandel. Auswirkungen auf die Pflegesituation in Deutschland by Eric Placzeck
Cover of the book Verbalperiphrasen by Eric Placzeck
Cover of the book Societas Europaea (SE). Ein Überblick über die europäische Aktiengesellschaft für den deutschen Rechtsraum by Eric Placzeck
Cover of the book Der Deutsche Caritasverband - Ein Firmenimperium stellt sich vor by Eric Placzeck
Cover of the book Expertenstandards. Projekt zur Implementierung und Evaluation der Kontinenzförderung in einem Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung by Eric Placzeck
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy