Author: | Janine Schildt | ISBN: | 9783638625494 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | April 17, 2007 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Janine Schildt |
ISBN: | 9783638625494 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | April 17, 2007 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerikanische Sprachen, Literatur, Landeskunde, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Romanistik), 75 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Normalerweise interessieren bolivianische Präsidenten niemanden besonders. Sie sind, global gesehen, in der Regel so unbekannt wie bulgarische Präsidenten oder albanische Fußballer,'1 schreibt Jochen-Martin Gutsch im Spiegel. Eine Aussage, die, wenn man die Bolivien-Berichterstattung in der deutschen Presse im letzten Jahrzehnt betrachtet, sicher ihre Berechtigung hat, in Bezug auf das letzte Jahr allerdings revidiert werden muss. Bolivien hat seit dem 22. Januar 2006 einen neuen Präsidenten, Juan Evo Morales Ayma, der nicht nur zum Medienstar avancierte, sondern die Position Boliviens auf der Weltkarte auch wieder in den Köpfen vieler Menschen konkretisierte. Der kleine Andenstaat ist, nach einem langen Dornröschenschlaf, Medienthema, wie er es seit der Entdeckung der Knochen Che Guevaras im Jahre 1997 nicht mehr war. Vergleicht man wie oft in den letzten zehn Jahren das Stichwort 'Bolivien' in Titeln der Onlineausgaben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Der Welt vorkam, kann festgestellt werden, dass das Medieninteresse 2006 enorm zugenommen hat. Die FAZ-Schlagzeilen enthielten bis zum 01.09.2006, 29 Mal das Wort 'Bolivien'. Das ist fast dreimal soviel wie der über zehn Jahre festgestellte Durchschnitt von elf Artikeln pro Jahr. Die Welt erwähnte 'Bolivien' 2006, 15 Mal in einer Überschrift, brachte es aber innerhalb von zehn Jahren nur auf den mageren Schnitt von 3,9 Artikel jährlich.2 Sieht man von den Jahren 2006, 2005 und 2003 ab, berichtete Die Welt praktisch überhaupt nicht über Bolivien.3 Aber Evo Morales ist mehr als nur ein neuer Medienstar der westlichen Presse. Vor allem ist er eine neue lateinamerikanische Heldenfigur und damit eine Reinkarnation dessen, für was Lateinamerika seit den späten 60er Jahren paradigmatisch stand, als Schmiedestube romantischer Heldenfiguren, von einem Zigarre rauchenden Che Guevara bis zu einem anmutig reitenden Daniel Ortega. Viele lateinamerikanische Staaten generierten im letzten Jahrhundert ihre Heldenfiguren, von Evita Perón bis Subcomandante Marcos, von Salvador Allende bis Fidel Castro. [...] 1 Jochen-Martin Gutsch, 'Bolivien: Der globale Indio,' Der Spiegel Nr. 18 (2006): 119. 2 Die Daten beruhen auf einer von der Autorin durchgeführten Titelstichwortsuche in den archivierten Onlineausgaben von FAZ und Welt der letzten zehn Jahre. 3 Im Jahr 2002 erschien ein Artikel, im Jahr 2000 wurden zwei Artikel publiziert und in den anderen Jahren fand keine Berichterstattung statt.
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerikanische Sprachen, Literatur, Landeskunde, Note: 1,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Romanistik), 75 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Normalerweise interessieren bolivianische Präsidenten niemanden besonders. Sie sind, global gesehen, in der Regel so unbekannt wie bulgarische Präsidenten oder albanische Fußballer,'1 schreibt Jochen-Martin Gutsch im Spiegel. Eine Aussage, die, wenn man die Bolivien-Berichterstattung in der deutschen Presse im letzten Jahrzehnt betrachtet, sicher ihre Berechtigung hat, in Bezug auf das letzte Jahr allerdings revidiert werden muss. Bolivien hat seit dem 22. Januar 2006 einen neuen Präsidenten, Juan Evo Morales Ayma, der nicht nur zum Medienstar avancierte, sondern die Position Boliviens auf der Weltkarte auch wieder in den Köpfen vieler Menschen konkretisierte. Der kleine Andenstaat ist, nach einem langen Dornröschenschlaf, Medienthema, wie er es seit der Entdeckung der Knochen Che Guevaras im Jahre 1997 nicht mehr war. Vergleicht man wie oft in den letzten zehn Jahren das Stichwort 'Bolivien' in Titeln der Onlineausgaben der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Der Welt vorkam, kann festgestellt werden, dass das Medieninteresse 2006 enorm zugenommen hat. Die FAZ-Schlagzeilen enthielten bis zum 01.09.2006, 29 Mal das Wort 'Bolivien'. Das ist fast dreimal soviel wie der über zehn Jahre festgestellte Durchschnitt von elf Artikeln pro Jahr. Die Welt erwähnte 'Bolivien' 2006, 15 Mal in einer Überschrift, brachte es aber innerhalb von zehn Jahren nur auf den mageren Schnitt von 3,9 Artikel jährlich.2 Sieht man von den Jahren 2006, 2005 und 2003 ab, berichtete Die Welt praktisch überhaupt nicht über Bolivien.3 Aber Evo Morales ist mehr als nur ein neuer Medienstar der westlichen Presse. Vor allem ist er eine neue lateinamerikanische Heldenfigur und damit eine Reinkarnation dessen, für was Lateinamerika seit den späten 60er Jahren paradigmatisch stand, als Schmiedestube romantischer Heldenfiguren, von einem Zigarre rauchenden Che Guevara bis zu einem anmutig reitenden Daniel Ortega. Viele lateinamerikanische Staaten generierten im letzten Jahrhundert ihre Heldenfiguren, von Evita Perón bis Subcomandante Marcos, von Salvador Allende bis Fidel Castro. [...] 1 Jochen-Martin Gutsch, 'Bolivien: Der globale Indio,' Der Spiegel Nr. 18 (2006): 119. 2 Die Daten beruhen auf einer von der Autorin durchgeführten Titelstichwortsuche in den archivierten Onlineausgaben von FAZ und Welt der letzten zehn Jahre. 3 Im Jahr 2002 erschien ein Artikel, im Jahr 2000 wurden zwei Artikel publiziert und in den anderen Jahren fand keine Berichterstattung statt.