Author: | Inken Seinsche | ISBN: | 9783638162388 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | January 9, 2003 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Inken Seinsche |
ISBN: | 9783638162388 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | January 9, 2003 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Note: 1,3, Georg-August-Universität Göttingen (ZENS), Sprache: Deutsch, Abstract: Als am 4. Dezember 2001 die Ergebnisse des PISA - Berichtes veröffentlicht wurden, in dem deutsche Schülerleistungen im internationalen Vergleich weit unter dem OECD-Durchschnitt zu finden waren, war die deutsche Bildungskatastrophe in aller Munde. Der Spiegel titelte prompt: ,,Sind deutsche Schüler doof?'1, und auch bei Politikern aller Parteien gewann das Thema Bildung plötzlich an Priorität. Dennoch wird ein wichtiger Befund bei der Rezeption der PISA-Studie häufig außer Acht gelassen: es erschreckt nicht nur die geringe durchschnittliche Leistungskompetenz der Schüler in Deutschland, sondern auch deren besonders enger Zusammenhang mit der sozialen Herkunft eines Kindes. Doch welchen Einfluss hat die Herkunftsfamilie auf die Bildung des Kindes knapp 40 Jahre nach der Bildungsexpansion? Um dieser Frage nachzugehen, werde ich aufzeigen, wie sich die Reproduktion sozialer Ungleichheiten im Bildungssystem seit der Bildungsexpansion entwickelt hat. Denn gerade die Bildungsreformen der 60er und 70er Jahre hatten zum Ziel, den Zugang zur Bildung gerechter zu gestalten. Aus diesem Grund werde ich mich auf einige empirische Untersuchungen beziehen, die sich mit der Frage beschäftigen, was die Bildungsexpansion für benachteiligte soziale Schichten erreichen konnte. Während es in diesen Studien vor allem um die unterschiedliche Bildungsbeteiligung über mehrere Geburtskohorten geht, liegt der Schwerpunkt bei der PISA-Studie auf dem Vergleich von erworbenen Kompetenzen am Ende der Pflichtschulzeit im Jahr 2000. PISA 2000 ergänzt die wissenschaftliche Diskussion um wichtige Ergebnisse in Bezug auf den Zusammenhang von Kompetenzerwerb und sozialer Herkunft sowie den Einfluss des traditionellen dreigliedrigen Schulsystems in Deutschland auf die Leistungen der Schüler und Schülerinnen. Aufgrund der Aktualität und Brisanz der Studie wird ihr der größte Teil dieser Arbeit gewidmet, dennoch können aus Platzgründen nicht alle Befunde der Studie aufgezeigt werden. Im Folgenden werde ich deshalb lediglich den Bereich der Lesekompetenz herausgreifen, auf dem auch der Schwerpunkt der Studie liegt. Abschließend wird es um die Frage gehen: Wie lassen sich herkunftsspezifische Bildungsbenachteiligungen erklären? [...]
Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Note: 1,3, Georg-August-Universität Göttingen (ZENS), Sprache: Deutsch, Abstract: Als am 4. Dezember 2001 die Ergebnisse des PISA - Berichtes veröffentlicht wurden, in dem deutsche Schülerleistungen im internationalen Vergleich weit unter dem OECD-Durchschnitt zu finden waren, war die deutsche Bildungskatastrophe in aller Munde. Der Spiegel titelte prompt: ,,Sind deutsche Schüler doof?'1, und auch bei Politikern aller Parteien gewann das Thema Bildung plötzlich an Priorität. Dennoch wird ein wichtiger Befund bei der Rezeption der PISA-Studie häufig außer Acht gelassen: es erschreckt nicht nur die geringe durchschnittliche Leistungskompetenz der Schüler in Deutschland, sondern auch deren besonders enger Zusammenhang mit der sozialen Herkunft eines Kindes. Doch welchen Einfluss hat die Herkunftsfamilie auf die Bildung des Kindes knapp 40 Jahre nach der Bildungsexpansion? Um dieser Frage nachzugehen, werde ich aufzeigen, wie sich die Reproduktion sozialer Ungleichheiten im Bildungssystem seit der Bildungsexpansion entwickelt hat. Denn gerade die Bildungsreformen der 60er und 70er Jahre hatten zum Ziel, den Zugang zur Bildung gerechter zu gestalten. Aus diesem Grund werde ich mich auf einige empirische Untersuchungen beziehen, die sich mit der Frage beschäftigen, was die Bildungsexpansion für benachteiligte soziale Schichten erreichen konnte. Während es in diesen Studien vor allem um die unterschiedliche Bildungsbeteiligung über mehrere Geburtskohorten geht, liegt der Schwerpunkt bei der PISA-Studie auf dem Vergleich von erworbenen Kompetenzen am Ende der Pflichtschulzeit im Jahr 2000. PISA 2000 ergänzt die wissenschaftliche Diskussion um wichtige Ergebnisse in Bezug auf den Zusammenhang von Kompetenzerwerb und sozialer Herkunft sowie den Einfluss des traditionellen dreigliedrigen Schulsystems in Deutschland auf die Leistungen der Schüler und Schülerinnen. Aufgrund der Aktualität und Brisanz der Studie wird ihr der größte Teil dieser Arbeit gewidmet, dennoch können aus Platzgründen nicht alle Befunde der Studie aufgezeigt werden. Im Folgenden werde ich deshalb lediglich den Bereich der Lesekompetenz herausgreifen, auf dem auch der Schwerpunkt der Studie liegt. Abschließend wird es um die Frage gehen: Wie lassen sich herkunftsspezifische Bildungsbenachteiligungen erklären? [...]