Postkoloniale Tendenzen in Deutschland

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Sociology
Cover of the book Postkoloniale Tendenzen in Deutschland by Sarah Gulich, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Sarah Gulich ISBN: 9783640757411
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 22, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Sarah Gulich
ISBN: 9783640757411
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 22, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 2,0, Technische Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Seminarabschlussarbeit beschäftigt sich mit der postkolonialen Theoriediskussion, dem Eurozentrismus, die Umreißung des kolonisations-geschichtlichen Hintergrundes und die Darstellung einiger Beispiele kolonialer Verflechtungen nach Deutschland. In Deutschland sind die postcolonial studies eine noch relativ junge wissenschaftliche Richtung. Im Allgemeinen werden sie jedoch bereits von einer weiten Bandbreite verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen rezipiert, dazu zählen die Geschichts-, Literatur-, Politikwissenschaften und die Soziologie. Im Mittelpunkt der Untersuchungsansätze stehen zum einen die Kultur und zum anderen der Versuch, ethnische wie nationale Identität dekonstruktivistisch aufzulösen. Symptomatisch geprägt wurde die Bezeichnung von dem Literaturwissenschaftler Edward Said durch sein Buch Orientalism (1978). In diesem beschäftigt er sich besonders mit den vorausgegangenen Gedanken der Philosophen Michel Foucault und Antonio Gramsci . Auch Autoren wie Mahatma Gandhi , Aimé Césaire oder Frantz Fanon zählen zu den Vorläufern des postkolonialen Denkens. Die Erfahrung des Kolonialismus betraf und betrifft einen Großteil der Menschheit, als Kolonisierte genauso wie als Kolonisierende. Das 'Post' des Postkolonialismus steht nicht nur als Epochenbegriff , impliziert ist das Ziel, den Kolonialismus zu überwinden. Die Konnotation des Begriffs suggeriert sehr leicht ein vollkommenes Ende alles Kolonialen. Berücksichtigen sollte man aber, dass das formale Ende der europäischen Kolonialherrschaft in einzelnen Erdteilen um Jahrhunderte auseinander liegt und man von keinem genau definierten Ende sprechen kann. In den 1980er Jahren steigerte sich das Interesse im angloamerikanischen Raum an postkolonialen Gedanken, seit den 1990er Jahren auch in Deutschland. Zusätzlich zu den Debatten um den Postkolonialismus sollte man die Diskussion der Globalisierung berücksichtigen. Globalisierung wird häufig für Entwicklungen der jüngsten Vergangenheit reserviert, rückt aus historischer Perspektive dennoch der Kolonialismus zumindest als Vorgeschichte der aktuellen Prozesse in das Zentrum der Aufmerksamkeit. Im Kern der postkolonialen Theoriediskussionen und auch Bestandteil dieser Arbeit ist die Freilegung häufig unbewusster Strukturen der Dominanz Europas territorial und gesellschaftlich bis in die Gegenwart...

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 2,0, Technische Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Seminarabschlussarbeit beschäftigt sich mit der postkolonialen Theoriediskussion, dem Eurozentrismus, die Umreißung des kolonisations-geschichtlichen Hintergrundes und die Darstellung einiger Beispiele kolonialer Verflechtungen nach Deutschland. In Deutschland sind die postcolonial studies eine noch relativ junge wissenschaftliche Richtung. Im Allgemeinen werden sie jedoch bereits von einer weiten Bandbreite verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen rezipiert, dazu zählen die Geschichts-, Literatur-, Politikwissenschaften und die Soziologie. Im Mittelpunkt der Untersuchungsansätze stehen zum einen die Kultur und zum anderen der Versuch, ethnische wie nationale Identität dekonstruktivistisch aufzulösen. Symptomatisch geprägt wurde die Bezeichnung von dem Literaturwissenschaftler Edward Said durch sein Buch Orientalism (1978). In diesem beschäftigt er sich besonders mit den vorausgegangenen Gedanken der Philosophen Michel Foucault und Antonio Gramsci . Auch Autoren wie Mahatma Gandhi , Aimé Césaire oder Frantz Fanon zählen zu den Vorläufern des postkolonialen Denkens. Die Erfahrung des Kolonialismus betraf und betrifft einen Großteil der Menschheit, als Kolonisierte genauso wie als Kolonisierende. Das 'Post' des Postkolonialismus steht nicht nur als Epochenbegriff , impliziert ist das Ziel, den Kolonialismus zu überwinden. Die Konnotation des Begriffs suggeriert sehr leicht ein vollkommenes Ende alles Kolonialen. Berücksichtigen sollte man aber, dass das formale Ende der europäischen Kolonialherrschaft in einzelnen Erdteilen um Jahrhunderte auseinander liegt und man von keinem genau definierten Ende sprechen kann. In den 1980er Jahren steigerte sich das Interesse im angloamerikanischen Raum an postkolonialen Gedanken, seit den 1990er Jahren auch in Deutschland. Zusätzlich zu den Debatten um den Postkolonialismus sollte man die Diskussion der Globalisierung berücksichtigen. Globalisierung wird häufig für Entwicklungen der jüngsten Vergangenheit reserviert, rückt aus historischer Perspektive dennoch der Kolonialismus zumindest als Vorgeschichte der aktuellen Prozesse in das Zentrum der Aufmerksamkeit. Im Kern der postkolonialen Theoriediskussionen und auch Bestandteil dieser Arbeit ist die Freilegung häufig unbewusster Strukturen der Dominanz Europas territorial und gesellschaftlich bis in die Gegenwart...

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Kulturelle, rechtliche und soziale Besonderheiten der Aus- oder Übersiedler seit Ende des 2. Weltkriegs by Sarah Gulich
Cover of the book The Link Between Video Games and Violence by Sarah Gulich
Cover of the book Qualitätsmanagement in der Erwachsenenbildung - Überlegungen zur Affinität von Mechanismen des Qualitätsmanagements in beruflicher und allgemeiner Erwachsenenbildung by Sarah Gulich
Cover of the book Das Haar-Motiv bei Paul Celan by Sarah Gulich
Cover of the book Können internationale Umweltregime globale Umweltprobleme lösen? Eine Analyse am Beispiel des Klimaschutzregimes by Sarah Gulich
Cover of the book Defining Surrealism: Relations between Nadja, Photography and the Surrealist Movement by Sarah Gulich
Cover of the book Die Unverwechselbarkeit von Sexarbeiterinnen und Zwangsprostituierten und ihr Status in der Gesellschaft by Sarah Gulich
Cover of the book Just health care - Ethik der Gesundheitsversorgung von Norman Daniels: Ein Überblick by Sarah Gulich
Cover of the book Alleinerziehend - Aspekte der Beratung für Ein-Eltern-Familien by Sarah Gulich
Cover of the book Die Sinne schärfen. Maria Montessori und die Differenzierung der Wahrnehmung by Sarah Gulich
Cover of the book Familie im Wandel. Helikoptereltern und mögliche Folgen der Überbehütung by Sarah Gulich
Cover of the book Das Verhältnis von Motivation, Information & Verarbeitung by Sarah Gulich
Cover of the book Quality Management in Environment, Workplace Culture and Management by Sarah Gulich
Cover of the book Kinder- und Jugendkulturförderung in Deutschland by Sarah Gulich
Cover of the book Biologie der Blattschneiderameisen by Sarah Gulich
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy