Qualität und Quantität: Spätmittelalterliche Städte als Schmelztiegel unterschiedlicher sozialer, religiöser und ethnischer Gruppen

Nonfiction, Reference & Language, Law, Legal History
Cover of the book Qualität und Quantität: Spätmittelalterliche Städte als Schmelztiegel unterschiedlicher sozialer, religiöser und ethnischer Gruppen by Stephan Schulz, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Stephan Schulz ISBN: 9783638300377
Publisher: GRIN Verlag Publication: August 16, 2004
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Stephan Schulz
ISBN: 9783638300377
Publisher: GRIN Verlag
Publication: August 16, 2004
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: 14 Punkte, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Rechtswissenschaftliches Institut), Veranstaltung: Rechtsgeschichtliches Seminar: Gaukler - Huren - Henker: Zu Rechtsproblemen sozialer Randgruppen in der spätmittelalterlichen Gesellschaft und deren Wirkungen in die Moderne, Sprache: Deutsch, Abstract: In den Lexika der heutigen Zeit wird die Stadt als eine 'Siedlung mit meist nicht landwirtschaftlichen Funktionen, welche unter anderem gekennzeichnet ist, durch eine gewisse Größe, Geschlossenheit der Ortsform, eine hohe Bebauungsdichte und zentrale Funktionen in Handel, Kultur und Verwaltung' bezeichnet. Bei dem Gedanken an die Stadt des Mittelalters wird in uns die Erinnerung an eine mit Mauern und Türmen befestigte Ortschaft mit einem Gewirr von unregelmäßigen schmalen Gassen und gotischen spitzgiebeligen Häusern geweckt. Der Mauergürtel und die geschlossene Bau- weise gehören ebenso zum Wesen der Stadt wie die Stadtverfassung selbst, welche die Stadt in rechtlicher Beziehung aus dem umgebenden Land heraushebt.1 In wirtschaftlicher Hinsicht bestand die besondere Leistung der Stadt des Mittelalters im Auf- bau einer umfassenden Markt- und Verkehrswirtschaft mit dem Austausch von Luxus- und Massengütern über weite Entfernungen, in der Konzentration von Handel und Gewerbe, in einer planmäßigen Wirtschaftspolitik, in der wirtschaftlichen Beherrschung des Umlandes und in der Erschließung neuer Absatzräume. Die politische Bedeutung der Stadt lag vor allem in ihrem Festungscharakter und in ihrer überlegenen Finanzkraft. Der Begriff 'Stadt' stammt vom Mittelhochdeutschen 'stat', damit bezeichnete man schon sehr früh eine Wohnstätte oder eine Siedlung. Im 12.Jahrhundert stand er für den mittelalterlichen Rechtsbegriff. Der historische Stadtbegriff definiert die Stadt folgendermaßen: Städte sind Gemeinden, welchen bei speziellen Voraussetzungen der Stadttitel verliehen wurde, was die Zuerkennung bestimmter Stadtrechte miteinschloss, z.Bsp. das Marktrecht, das Recht auf Selbstverwaltung, die Freiheit der Stadtbürger ('Stadtluft macht frei'), das Recht auf Besteuerung, Gerichtsbarkeit, die Aufhebung der Leibeigenschaft, das Zollrecht und das Recht zur Einfriedung und Verteidigung. Durch das zuletzt erwähnte Stadtrecht wurde die scharfe Trennung zwischen Stadt und Umland verdeutlicht. Zur Einordnung einer Siedlung bezogen auf äußere Merkmale unter den Begriff 'Stadt' im historischen Sinne bedarf es der Erfüllung dreier Kriterien: 1. Es gibt eine Mauer um die Stadt, mit der die Ganzheit und der Zusammenhalt der Gemeinschaft, sowie deren Abwehr gegen äußere Einflüsse betont wird...

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: 14 Punkte, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Rechtswissenschaftliches Institut), Veranstaltung: Rechtsgeschichtliches Seminar: Gaukler - Huren - Henker: Zu Rechtsproblemen sozialer Randgruppen in der spätmittelalterlichen Gesellschaft und deren Wirkungen in die Moderne, Sprache: Deutsch, Abstract: In den Lexika der heutigen Zeit wird die Stadt als eine 'Siedlung mit meist nicht landwirtschaftlichen Funktionen, welche unter anderem gekennzeichnet ist, durch eine gewisse Größe, Geschlossenheit der Ortsform, eine hohe Bebauungsdichte und zentrale Funktionen in Handel, Kultur und Verwaltung' bezeichnet. Bei dem Gedanken an die Stadt des Mittelalters wird in uns die Erinnerung an eine mit Mauern und Türmen befestigte Ortschaft mit einem Gewirr von unregelmäßigen schmalen Gassen und gotischen spitzgiebeligen Häusern geweckt. Der Mauergürtel und die geschlossene Bau- weise gehören ebenso zum Wesen der Stadt wie die Stadtverfassung selbst, welche die Stadt in rechtlicher Beziehung aus dem umgebenden Land heraushebt.1 In wirtschaftlicher Hinsicht bestand die besondere Leistung der Stadt des Mittelalters im Auf- bau einer umfassenden Markt- und Verkehrswirtschaft mit dem Austausch von Luxus- und Massengütern über weite Entfernungen, in der Konzentration von Handel und Gewerbe, in einer planmäßigen Wirtschaftspolitik, in der wirtschaftlichen Beherrschung des Umlandes und in der Erschließung neuer Absatzräume. Die politische Bedeutung der Stadt lag vor allem in ihrem Festungscharakter und in ihrer überlegenen Finanzkraft. Der Begriff 'Stadt' stammt vom Mittelhochdeutschen 'stat', damit bezeichnete man schon sehr früh eine Wohnstätte oder eine Siedlung. Im 12.Jahrhundert stand er für den mittelalterlichen Rechtsbegriff. Der historische Stadtbegriff definiert die Stadt folgendermaßen: Städte sind Gemeinden, welchen bei speziellen Voraussetzungen der Stadttitel verliehen wurde, was die Zuerkennung bestimmter Stadtrechte miteinschloss, z.Bsp. das Marktrecht, das Recht auf Selbstverwaltung, die Freiheit der Stadtbürger ('Stadtluft macht frei'), das Recht auf Besteuerung, Gerichtsbarkeit, die Aufhebung der Leibeigenschaft, das Zollrecht und das Recht zur Einfriedung und Verteidigung. Durch das zuletzt erwähnte Stadtrecht wurde die scharfe Trennung zwischen Stadt und Umland verdeutlicht. Zur Einordnung einer Siedlung bezogen auf äußere Merkmale unter den Begriff 'Stadt' im historischen Sinne bedarf es der Erfüllung dreier Kriterien: 1. Es gibt eine Mauer um die Stadt, mit der die Ganzheit und der Zusammenhalt der Gemeinschaft, sowie deren Abwehr gegen äußere Einflüsse betont wird...

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Über die Einflüsse auf die Entwicklung der Tibetischen Medizin im 7. und 8. Jahrhundert n. Chr. by Stephan Schulz
Cover of the book Die Steuerklassenwahl bei Ehegatten nach dem Jahressteuergesetz 2009 by Stephan Schulz
Cover of the book Das Sakrament der Taufe by Stephan Schulz
Cover of the book Das 4C/ID Modell am Beispiel eines Bildungswissenschaftlers in der allgemeinen Erwachsenenbildung by Stephan Schulz
Cover of the book Reden schreiben by Stephan Schulz
Cover of the book Form und Inhalt in Italo Calvinos 'Il Barone Rampante' by Stephan Schulz
Cover of the book Zubereitung eines Obsttellers (Unterweisung Koch / Köchin) by Stephan Schulz
Cover of the book Die Charakterzüge und Motive in der Novela Picaresca. Analyse von Barbadillos 'La hija de celestina' by Stephan Schulz
Cover of the book Schule als Familienproblem by Stephan Schulz
Cover of the book Möglichkeiten des Gestaltenden Erschließens am Beispiel 'Willkommen und Abschied' von Johann Wolfgang Goethe by Stephan Schulz
Cover of the book Das Scheitern der WTO Millenniums-Runde by Stephan Schulz
Cover of the book EU-Krisenmanagement aus dem Blickwinkel der Europäischen Sicherheitsstrategie (ESS) by Stephan Schulz
Cover of the book Narrative Strategien in Harriet Beecher Stowes 'Uncle Tom´s Cabin' by Stephan Schulz
Cover of the book Vergleich und Erklärung von Organisationsstrukturen in Abhängigkeit von situativen Faktoren by Stephan Schulz
Cover of the book Führungspersönlichkeiten der Deutschen Bank und das Verhältnis zur NS-Führungselite by Stephan Schulz
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy