'Alle Revolutionen fressen ihre eigenen Kinder'

Der Untergang der SA und ihres Konzentrationslagers

Nonfiction, History, Germany
Cover of the book 'Alle Revolutionen fressen ihre eigenen Kinder' by Svenja Gerbendorf, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Svenja Gerbendorf ISBN: 9783640832255
Publisher: GRIN Verlag Publication: February 16, 2011
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Svenja Gerbendorf
ISBN: 9783640832255
Publisher: GRIN Verlag
Publication: February 16, 2011
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Universität Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: Proseminar: Die Verfolgung von Gegnern des NS-Regimes 1933 im Spiegel von Zeitzeugenberichten über ihre KZ-Haft im KZ Oranienburg aus den Jahren 1934 und 1935, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Anschluss an die verlorenen Reichstagswahlen 1932 wurden die Differenzen zwischen NSDAP und SA immer größer. Trotzdem war es möglich, dass sie nach dem Sieg der Wahlen von 1933 erfolgreich zusammenarbeiteten. Nach diesem Erfolg ging es jedoch bergab: Die SA fühlte sich benachteiligt und arbeitete nicht mehr im Sinne der Partei. Außerdem wollte Hitler die Reichswehr als gut ausgebildete Armee behalten, während Röhm die Bildung einer Volksmiliz vorschwebte - das Verhältnis verschlechterte sich zusehends. Die 'Marburger Rede' des Vizekanzlers von Papen, in der er die Missstände des Regimes anprangerte, führte Hitler schließlich zu der Schlussfolgerung, das so schnell wie möglich etwas geschehen müsse. So plante er die Beseitigung der Führungsspitze der bei Volk, Konservativen und inzwischen auch NSDAP verhassten SA. Dazu konstruierte er eine angebliche Verschwörung Röhms und seiner Mannen. Es folgte die Liquidierung und Inhaftierung aller ehemaligen und gegenwärtigen Feinde Hitlers, wie auch der SA-Spitze. Dadurch wurde ihm der Weg zu seiner Führerdiktatur vollends geebnet. Von diesem extremen Machtverlust der SA waren unter anderem auch die Konzentrationslager betroffen, die unter ihrer Führung standen. So auch das KZ Oranienburg. Dieses Lager lag mitten in der Stadt, zwischen einem touristischen Anziehungspunkt und einer Wohnsiedlung, und das Gelände war von drei Seiten einsehbar. Die Stadt Oranienburg arbeitete mit dem KZ zusammen, gab ihm einen günstigen Kredit und konnte auf die billige Arbeitskraft der Inhaftierten vertrauen. Es wurde Lagergeld eingeführt und Häftlingskarteien wurden angefertigt. Mit körperlicher und psychologischer Folter wurde in der Vernehmungsabteilung gearbeitet. Ende des Jahres 1933 wurde das KZ als staatliches Konzentrationslager anerkannt. Wachmannschaften und Häftlinge setzten sich zum Großteil aus der selben Personengruppe zusammen: Zwischen 20 und 40 Jahren alt und zur Arbeiterschaft gehörend, wobei auffällig ist, dass im Wachpersonal, wie gehäuft in der SA, gescheiterte Existenzen zu finden waren. Da außerdem alle, ob Personal oder Inhaftierte, zum großen Teil aus Oranienburg oder der näheren Umgebung stammten, kannten sich viele untereinander und nicht selten wurden persönliche Rechnungen beglichen. Am 6. Juli 1934 wurde das Lager Oranienburg von der SS übernommen, die Häftlinge wurden entlassen oder in andere Kzs gebracht und am 14. Juli schloss das Lager.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Universität Potsdam (Historisches Institut), Veranstaltung: Proseminar: Die Verfolgung von Gegnern des NS-Regimes 1933 im Spiegel von Zeitzeugenberichten über ihre KZ-Haft im KZ Oranienburg aus den Jahren 1934 und 1935, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Anschluss an die verlorenen Reichstagswahlen 1932 wurden die Differenzen zwischen NSDAP und SA immer größer. Trotzdem war es möglich, dass sie nach dem Sieg der Wahlen von 1933 erfolgreich zusammenarbeiteten. Nach diesem Erfolg ging es jedoch bergab: Die SA fühlte sich benachteiligt und arbeitete nicht mehr im Sinne der Partei. Außerdem wollte Hitler die Reichswehr als gut ausgebildete Armee behalten, während Röhm die Bildung einer Volksmiliz vorschwebte - das Verhältnis verschlechterte sich zusehends. Die 'Marburger Rede' des Vizekanzlers von Papen, in der er die Missstände des Regimes anprangerte, führte Hitler schließlich zu der Schlussfolgerung, das so schnell wie möglich etwas geschehen müsse. So plante er die Beseitigung der Führungsspitze der bei Volk, Konservativen und inzwischen auch NSDAP verhassten SA. Dazu konstruierte er eine angebliche Verschwörung Röhms und seiner Mannen. Es folgte die Liquidierung und Inhaftierung aller ehemaligen und gegenwärtigen Feinde Hitlers, wie auch der SA-Spitze. Dadurch wurde ihm der Weg zu seiner Führerdiktatur vollends geebnet. Von diesem extremen Machtverlust der SA waren unter anderem auch die Konzentrationslager betroffen, die unter ihrer Führung standen. So auch das KZ Oranienburg. Dieses Lager lag mitten in der Stadt, zwischen einem touristischen Anziehungspunkt und einer Wohnsiedlung, und das Gelände war von drei Seiten einsehbar. Die Stadt Oranienburg arbeitete mit dem KZ zusammen, gab ihm einen günstigen Kredit und konnte auf die billige Arbeitskraft der Inhaftierten vertrauen. Es wurde Lagergeld eingeführt und Häftlingskarteien wurden angefertigt. Mit körperlicher und psychologischer Folter wurde in der Vernehmungsabteilung gearbeitet. Ende des Jahres 1933 wurde das KZ als staatliches Konzentrationslager anerkannt. Wachmannschaften und Häftlinge setzten sich zum Großteil aus der selben Personengruppe zusammen: Zwischen 20 und 40 Jahren alt und zur Arbeiterschaft gehörend, wobei auffällig ist, dass im Wachpersonal, wie gehäuft in der SA, gescheiterte Existenzen zu finden waren. Da außerdem alle, ob Personal oder Inhaftierte, zum großen Teil aus Oranienburg oder der näheren Umgebung stammten, kannten sich viele untereinander und nicht selten wurden persönliche Rechnungen beglichen. Am 6. Juli 1934 wurde das Lager Oranienburg von der SS übernommen, die Häftlinge wurden entlassen oder in andere Kzs gebracht und am 14. Juli schloss das Lager.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die strategische Rolle des Informationsmanagement in Versicherungsunternehmen by Svenja Gerbendorf
Cover of the book Aufbauorganisation in einer Marketing- und Vertriebsabteilung by Svenja Gerbendorf
Cover of the book Hygiene bei Beatmungspatienten in der Intensivstation by Svenja Gerbendorf
Cover of the book Die Bedeutung der Wissenschaft für Science Fiction an den Beispielen 'Solaris' von Stanislav Lem, 'Solarstation' von Andreas Eschbach und 'Die Gelehrtenrepublik' von Arno Schmidt by Svenja Gerbendorf
Cover of the book Rochester and Bertha in 'Jane Eyre' and 'Wide Sargasso Sea': An Impossible Match by Svenja Gerbendorf
Cover of the book Das Altern als gesellschaftliche und persönliche Herausforderung. Fragestellungen zum demographischen Wandel by Svenja Gerbendorf
Cover of the book Konfliktanalyse nach Giesecke. Theoretische Grundlagen und Beispiel by Svenja Gerbendorf
Cover of the book Der schwarze Tod in der Literatur am Beispiel Albert Camus' 'Die Pest' by Svenja Gerbendorf
Cover of the book Führt das Begehren nach Anerkennung zu Beziehungs- und Bindungsunfähigkeit? by Svenja Gerbendorf
Cover of the book Organic Agriculture in Poland: Chances and Challenges by Svenja Gerbendorf
Cover of the book Kants Kritik der reinen Vernunft by Svenja Gerbendorf
Cover of the book Drogenmissbrauch und Suchtprävention by Svenja Gerbendorf
Cover of the book Inwieweit gelang es J. H. Wichern die sozialen Fragen seiner Zeit zu erkennen und den Problemen entgegenzuwirken? by Svenja Gerbendorf
Cover of the book 'Venus und Mars' in Ovids Metamorphosen und Jacopo Tintorettos 'Vulkan überrascht Venus und Mars' by Svenja Gerbendorf
Cover of the book Die Shinui-Partei und Tommy Lapid by Svenja Gerbendorf
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy