'Ein Klaps auf den Hintern hat noch keinem geschadet' - Gewalt in der Erziehung

Nonfiction, Reference & Language, Education & Teaching, Educational Theory, Educational Psychology
Cover of the book 'Ein Klaps auf den Hintern hat noch keinem geschadet' - Gewalt in der Erziehung by Maximilian Stangier, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Maximilian Stangier ISBN: 9783640763658
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 29, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Maximilian Stangier
ISBN: 9783640763658
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 29, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 1,7, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig' (Artikel 1631, Absatz 2, Bürgerliches Gesetzbuches) 1. Einleitung Dieses Gesetz scheint zunächst selbstverständlich. So wie die Würde des Menschen ohne Frage als unantastbar gilt, geht man davon aus, dass dieses Recht auch einem kleinen Menschen, einem Kind zusteht (vgl. Grundgesetz, §1, Abs. 1). Tatsächlich aber haben speziell Kinder, wie es im Artikel 1631, Absatz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuches zu finden ist, erst seit dem Jahr 2000 das gesonderte Recht auf eine gewaltfreie Erziehung (vgl. Conen 2000, S.7). Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Eltern vorher für ihre durch physische oder psychische Gewalt gekennzeichnete Erziehung zumindest nicht direkt dafür verantwortlich gemacht werden konnten. Nun bedeutet dies wohl nicht, dass ein Mangel erkannt wurde, welcher umgehend per Gesetz bekämpft werden musste, denn Gewalt in der Erziehung, gerade in Form der körperlichen Bestrafung, ist schon lange geächtet. Trotzdem kennzeichnet die Gesetzgebung hier einen Paradigmenwechsel, der Eltern stärker in die Verantwortung nimmt ihren Erziehungsstil zu reflektieren. Geht man nach dem, durch die Öffentlichkeit propagierten Bild, dann prägen antiautoritäre oder autoritative Erziehung und Empathie die moderne und anerkannte Kinderbetreuung. Fragt man aber einmal genauer nach, so hört man immer wieder: 'Ein Klaps auf den Hintern hat noch keinem geschadet.' Diese Aussage wird häufig von Kopfnicken und verklärtem Lächeln begleitet und dokumentiert die Aktualität der Diskussion um körperliche Strafe in der Erziehung. Viele haben milde Formen der Gewalt in ihrer Kindheit selbst erlebt und es ist kaum jemand zu finden, der nicht irgendwelche Erfahrungen zu diesem Thema gemacht hätte. Sei es in der eigenen Familie oder im Umfeld. Gewalt in der Erziehung ist nach wie vor aktuell, ob nun in der eigenen Familie, in der Gesellschaft als soziales Phänomen oder als Problem von 'anderen Familien', denn die eigene scheint, von dem 'harmlosen Klaps auf den Hintern' einmal abgesehen, nie betroffen. Es soll nun in dieser Ausarbeitung gerade um die milderen Formen der Gewalt gehen. Weniger soll es um schwere Formen von körperlicher, seelischer und sexueller Misshandlung, sondern vielmehr um die Praxis eines Klapses auf den Hintern oder beispielsweise der klassischen Ohrfeige, der 'ausgerutschten Hand', gehen [...]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 1,7, Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig' (Artikel 1631, Absatz 2, Bürgerliches Gesetzbuches) 1. Einleitung Dieses Gesetz scheint zunächst selbstverständlich. So wie die Würde des Menschen ohne Frage als unantastbar gilt, geht man davon aus, dass dieses Recht auch einem kleinen Menschen, einem Kind zusteht (vgl. Grundgesetz, §1, Abs. 1). Tatsächlich aber haben speziell Kinder, wie es im Artikel 1631, Absatz 2 des Bürgerlichen Gesetzbuches zu finden ist, erst seit dem Jahr 2000 das gesonderte Recht auf eine gewaltfreie Erziehung (vgl. Conen 2000, S.7). Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Eltern vorher für ihre durch physische oder psychische Gewalt gekennzeichnete Erziehung zumindest nicht direkt dafür verantwortlich gemacht werden konnten. Nun bedeutet dies wohl nicht, dass ein Mangel erkannt wurde, welcher umgehend per Gesetz bekämpft werden musste, denn Gewalt in der Erziehung, gerade in Form der körperlichen Bestrafung, ist schon lange geächtet. Trotzdem kennzeichnet die Gesetzgebung hier einen Paradigmenwechsel, der Eltern stärker in die Verantwortung nimmt ihren Erziehungsstil zu reflektieren. Geht man nach dem, durch die Öffentlichkeit propagierten Bild, dann prägen antiautoritäre oder autoritative Erziehung und Empathie die moderne und anerkannte Kinderbetreuung. Fragt man aber einmal genauer nach, so hört man immer wieder: 'Ein Klaps auf den Hintern hat noch keinem geschadet.' Diese Aussage wird häufig von Kopfnicken und verklärtem Lächeln begleitet und dokumentiert die Aktualität der Diskussion um körperliche Strafe in der Erziehung. Viele haben milde Formen der Gewalt in ihrer Kindheit selbst erlebt und es ist kaum jemand zu finden, der nicht irgendwelche Erfahrungen zu diesem Thema gemacht hätte. Sei es in der eigenen Familie oder im Umfeld. Gewalt in der Erziehung ist nach wie vor aktuell, ob nun in der eigenen Familie, in der Gesellschaft als soziales Phänomen oder als Problem von 'anderen Familien', denn die eigene scheint, von dem 'harmlosen Klaps auf den Hintern' einmal abgesehen, nie betroffen. Es soll nun in dieser Ausarbeitung gerade um die milderen Formen der Gewalt gehen. Weniger soll es um schwere Formen von körperlicher, seelischer und sexueller Misshandlung, sondern vielmehr um die Praxis eines Klapses auf den Hintern oder beispielsweise der klassischen Ohrfeige, der 'ausgerutschten Hand', gehen [...]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Gender roles and sexual morality in James Joyce's 'Dubliners' by Maximilian Stangier
Cover of the book Missbrauch marktbeherrschender Stellungen im Sinne des Art. 82 EGV by Maximilian Stangier
Cover of the book Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts oder Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse: Welche Rolle kommt den Trieben innerhalb des Argumentationsganges der Einleitung zu? by Maximilian Stangier
Cover of the book Eingangsrechnung sachlich rechnerisch prüfen (Unterweisung Bürokaufmann / -kauffrau) by Maximilian Stangier
Cover of the book Theologische Gespräche im Religionsunterricht by Maximilian Stangier
Cover of the book Gott spricht Kastilisch - Nation und Religion im Spanien des Siglo de Oro by Maximilian Stangier
Cover of the book Der Architektenvertrag unter besonderer Berücksichtigung der Preisvorschriften by Maximilian Stangier
Cover of the book Frauen in der Revolution von 1848/49 by Maximilian Stangier
Cover of the book Elternarbeit in der Schule by Maximilian Stangier
Cover of the book Effiziente Architekturen und Technologien zur Realisierung von Smart Metering im Bereich der Nahkommunikation by Maximilian Stangier
Cover of the book Wilhelm Lehmbruck und Egon Schiele. Die Rekonstruktion der Ausstellung im Hagener Folkwang Museum 1912 und weiterführende Überlegungen by Maximilian Stangier
Cover of the book If not civilizational paradigm, then what? by Maximilian Stangier
Cover of the book Die 'Reaktion zwischen Säuren und Laugen - Neutralisation' als Thema einer Chemiestunde in der 9. Klassenstufe by Maximilian Stangier
Cover of the book Der sowjetische Einmarsch in Afghanistan unter besonderer Berücksichtigung der 'Carter-Doktrin' by Maximilian Stangier
Cover of the book Analysis of the Internationalisation Strategies of German Car Companies in China by Maximilian Stangier
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy