Das Prinzip der Chancengleichheit im deutschen Bildungssystem am Beispiel der sozialen Herkunft

Nonfiction, Reference & Language, Education & Teaching, Administration
Cover of the book Das Prinzip der Chancengleichheit im deutschen Bildungssystem am Beispiel der sozialen Herkunft by Christoph Joschko, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Christoph Joschko ISBN: 9783656198314
Publisher: GRIN Verlag Publication: May 24, 2012
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Christoph Joschko
ISBN: 9783656198314
Publisher: GRIN Verlag
Publication: May 24, 2012
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 1,7, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: In einer demokratischen Gesellschaft wie in der Bundesrepublik Deutschland ist das Prinzip der Chancengleichheit eine wesentliche Grundlage. So legt der Artikel 3 im Grundgesetz fest, dass 'niemand wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden (darf).' Dieses Prinzip verfolgt auch die Bildungspolitik. Im Artikel 10 der Verfassung von Nordrhein-Westfalen steht beispielweise, dass 'für die Aufnahme in eine Schule Anlage und Neigung des Kindes maßgebend (sind), nicht die wirtschaftliche Lage und die gesellschaftliche Stellung der Eltern.' Das deutsche Bildungssystem spielt daher eine wesentliche Rolle in der heutigen Gesellschaft. So wurden in der Bundesrepublik im Jahr 2011 etwa 106 Milliarden Euro für das Bildungswesen ausgegeben. Im Schuljahr 2010/11 besuchten ca. 11,5 Millionen Schüler die allgemein bildenden sowie die berufsbildenden Schulen in Deutschland. Diese Schüler werden von rund 800.000 Lehrern unterrichtet. In keiner Institution verbringen Kinder und Jugendliche mehr Zeit als in der Schule: bis zum Mittleren Bildungsabschluss sind es durchschnittlich 10.000 Stunden. Das Bildungssystem dient in unserer heutigen Gesellschaft vor allem zur sogenannten Allokation, d.h. zur Zuordnung einer begrenzten Anzahl von Arbeitsplätzen. Durch das Prinzip der Chancengleichheit soll jeder Schüler die Möglichkeit bekommen, aufgrund seiner Anlagen und Leistungen einen der knappen Plätze auf dem Arbeitsmarkt zu erhalten. Denn die Berufswahl sichert später nicht nur den Lebensunterhalt, sondern der Beruf teilt gleichzeitig die Menschen in soziale Klassen in der Leistungsgesellschaft ein. Die schulische Ausbildung entscheidet daher wesentlich über die weitere soziale und berufliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Das Prinzip der Chancengleichheit in der Bildungspolitik wurde insbesondere durch die PISA-Studien, aber auch durch andere wissenschaftliche Studien grundlegend in Frage gestellt. Die Studien belegen unter anderem, dass der Schulerfolg nicht nur von den Anlagen und Leistungen, sondern vielmehr von der sozialen Herkunft abhängt.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 1,7, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: In einer demokratischen Gesellschaft wie in der Bundesrepublik Deutschland ist das Prinzip der Chancengleichheit eine wesentliche Grundlage. So legt der Artikel 3 im Grundgesetz fest, dass 'niemand wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden (darf).' Dieses Prinzip verfolgt auch die Bildungspolitik. Im Artikel 10 der Verfassung von Nordrhein-Westfalen steht beispielweise, dass 'für die Aufnahme in eine Schule Anlage und Neigung des Kindes maßgebend (sind), nicht die wirtschaftliche Lage und die gesellschaftliche Stellung der Eltern.' Das deutsche Bildungssystem spielt daher eine wesentliche Rolle in der heutigen Gesellschaft. So wurden in der Bundesrepublik im Jahr 2011 etwa 106 Milliarden Euro für das Bildungswesen ausgegeben. Im Schuljahr 2010/11 besuchten ca. 11,5 Millionen Schüler die allgemein bildenden sowie die berufsbildenden Schulen in Deutschland. Diese Schüler werden von rund 800.000 Lehrern unterrichtet. In keiner Institution verbringen Kinder und Jugendliche mehr Zeit als in der Schule: bis zum Mittleren Bildungsabschluss sind es durchschnittlich 10.000 Stunden. Das Bildungssystem dient in unserer heutigen Gesellschaft vor allem zur sogenannten Allokation, d.h. zur Zuordnung einer begrenzten Anzahl von Arbeitsplätzen. Durch das Prinzip der Chancengleichheit soll jeder Schüler die Möglichkeit bekommen, aufgrund seiner Anlagen und Leistungen einen der knappen Plätze auf dem Arbeitsmarkt zu erhalten. Denn die Berufswahl sichert später nicht nur den Lebensunterhalt, sondern der Beruf teilt gleichzeitig die Menschen in soziale Klassen in der Leistungsgesellschaft ein. Die schulische Ausbildung entscheidet daher wesentlich über die weitere soziale und berufliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Das Prinzip der Chancengleichheit in der Bildungspolitik wurde insbesondere durch die PISA-Studien, aber auch durch andere wissenschaftliche Studien grundlegend in Frage gestellt. Die Studien belegen unter anderem, dass der Schulerfolg nicht nur von den Anlagen und Leistungen, sondern vielmehr von der sozialen Herkunft abhängt.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Phonologie der Dinkagesellschaft - eine der größten ethnischen Gruppen des Sudans by Christoph Joschko
Cover of the book Kennzahlensysteme zur benutzerfreundlichen Gestaltung von Patienteninformationssystemen: Ihr Weg zum passenden Krankenhaus by Christoph Joschko
Cover of the book Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) von 2006 als Diskriminierungsschutz im Arbeitsumfeld by Christoph Joschko
Cover of the book Zu: J. H. Pestalozzi - Die Erziehung zur Sittlichkeit by Christoph Joschko
Cover of the book Der Handlungsbegriff von Hannah Arendt im Kontext ihrer Totalitarismustheorie by Christoph Joschko
Cover of the book Don Bosco - Pionier der Sozialarbeit by Christoph Joschko
Cover of the book Der Fall Sverigedemokraterna by Christoph Joschko
Cover of the book The development of the European Central Bank, Transparency and Accountability by Christoph Joschko
Cover of the book Kündigungsmöglichkeit im befristeten Dienstverhältnis nach österreichischem Recht by Christoph Joschko
Cover of the book Zur existenzialen Konstitution des Da. Befindlichkeit, Verstehen und Rede in Heideggers 'Sein und Zeit' by Christoph Joschko
Cover of the book Form und Anti-Form bei Witold Gombrowicz am Beispiel 'Ferdydurke' by Christoph Joschko
Cover of the book Der Unterrichtseinstieg als Motivation für Schüler. Möglichkeiten und Grenzen by Christoph Joschko
Cover of the book Computereinsatz in Schulen für geistig Behinderte by Christoph Joschko
Cover of the book Leistungsbewertung in der Grundschule in den Fächern Deutsch, gestaltendes Werken und katholische Religion by Christoph Joschko
Cover of the book Partisanenbewegung im zweisprachigen Kärnten. Die Familientragödie Perschmann/Per?man: Ein verhängnisvoller Racheakt der Tito-Partisanen? by Christoph Joschko
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy