Der islamische Menschenrechtsdiskurs im Zentrum und an der Peripherie im Vergleich

Die arabische Welt und Südafrika

Nonfiction, Religion & Spirituality, Middle East Religions, Islam
Cover of the book Der islamische Menschenrechtsdiskurs im Zentrum und an der Peripherie im Vergleich by Jannina Wielke, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Jannina Wielke ISBN: 9783656174004
Publisher: GRIN Verlag Publication: April 19, 2012
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Jannina Wielke
ISBN: 9783656174004
Publisher: GRIN Verlag
Publication: April 19, 2012
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: 1,7, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In der islamischen Welt wird die grundsätzliche Idee von Menschenrechten mittlerweile nicht ernsthaft in Frage gestellt. In den 1980er und 1990er Jahren wurden verschiedene internationale Menschenrechtskonventionen durch islamische Länder anerkannt. Inzwischen haben über die Hälfte der arabischen Staaten die Pakte über politische und bürgerliche Rechte, sowie wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte ratifiziert. In der Frage der Anerkennung von Menschenrechten liegt nicht das Problem. Vielmehr erscheint der Islam, als Religion aber auch als Kultur, manchen als unvereinbar mit zentralen Aspekten der universellen Menschenrechte. Indem der Islam als unvereinbar mit Prinzipien 'der' Moderne erklärt wird, schließt man auch die Möglichkeit einer Teilhabe der islamischen Welt an eben dieser Moderne aus. Somit könne es für muslimische Gesellschaften nur ein Mittel zur Lösung ihrer vielfältigen Probleme geben, die z.T. stark simplifiziert auf 'den' Islam zurückgeführt werden. Der Rechtswissenschaftler Celallettin Kartal formuliert dies sehr deutlich, wenn er schreibt, dass die 'Ethik der kulturellen Moderne (...) reklamiert, eingeführt zu werden'. Auf diese Forderung reagieren islamische Staaten mit dem Argument, dass jede Kultur und jede Gesellschaft Menschenrechte für sich selber formulieren müsse. Wenn Menschenrechten universelle Gültigkeit zuerkannt werden soll, dann müssten diese Menschenrechte auch kulturübergreifend definiert werden, da die betroffenen Gesellschaften ansonsten ihre eigene Kultur zugunsten westlicher Werte verlieren würden. Proteste westlicher Wissenschaftler, dieser Ansatz sei kulturrelativistisch und würde die Idee der Universalität konterkarieren, führen bloß zu einer Verlagerung des Problems. Schließlich übersehen sie dabei, dass die von ihnen propagierten Interpretationen der Menschenrechte auf westlichen Werten beruhen, somit selber kulturrelativistisch sind. Das Konzept von Menschenrechten wird auch in der islamischen Welt grundsätzlich anerkannt. Gleichwohl gibt es Differenzen wenn es um die Bestimmung des Inhalts und der Reichweite solcher Rechte geht. Hier fordern Muslime verständlicherweise die Bestimmung eines inhaltlichen Kerns, der ihnen nicht von außen aufgezwungen wird und mit dem sie sich identifizieren können. Doch wie könnte dieser Kern aussehen? Welches sind die zentralen Argumente und Überlegungen dieses islamischen Diskurses?

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: 1,7, Universität Hamburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In der islamischen Welt wird die grundsätzliche Idee von Menschenrechten mittlerweile nicht ernsthaft in Frage gestellt. In den 1980er und 1990er Jahren wurden verschiedene internationale Menschenrechtskonventionen durch islamische Länder anerkannt. Inzwischen haben über die Hälfte der arabischen Staaten die Pakte über politische und bürgerliche Rechte, sowie wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte ratifiziert. In der Frage der Anerkennung von Menschenrechten liegt nicht das Problem. Vielmehr erscheint der Islam, als Religion aber auch als Kultur, manchen als unvereinbar mit zentralen Aspekten der universellen Menschenrechte. Indem der Islam als unvereinbar mit Prinzipien 'der' Moderne erklärt wird, schließt man auch die Möglichkeit einer Teilhabe der islamischen Welt an eben dieser Moderne aus. Somit könne es für muslimische Gesellschaften nur ein Mittel zur Lösung ihrer vielfältigen Probleme geben, die z.T. stark simplifiziert auf 'den' Islam zurückgeführt werden. Der Rechtswissenschaftler Celallettin Kartal formuliert dies sehr deutlich, wenn er schreibt, dass die 'Ethik der kulturellen Moderne (...) reklamiert, eingeführt zu werden'. Auf diese Forderung reagieren islamische Staaten mit dem Argument, dass jede Kultur und jede Gesellschaft Menschenrechte für sich selber formulieren müsse. Wenn Menschenrechten universelle Gültigkeit zuerkannt werden soll, dann müssten diese Menschenrechte auch kulturübergreifend definiert werden, da die betroffenen Gesellschaften ansonsten ihre eigene Kultur zugunsten westlicher Werte verlieren würden. Proteste westlicher Wissenschaftler, dieser Ansatz sei kulturrelativistisch und würde die Idee der Universalität konterkarieren, führen bloß zu einer Verlagerung des Problems. Schließlich übersehen sie dabei, dass die von ihnen propagierten Interpretationen der Menschenrechte auf westlichen Werten beruhen, somit selber kulturrelativistisch sind. Das Konzept von Menschenrechten wird auch in der islamischen Welt grundsätzlich anerkannt. Gleichwohl gibt es Differenzen wenn es um die Bestimmung des Inhalts und der Reichweite solcher Rechte geht. Hier fordern Muslime verständlicherweise die Bestimmung eines inhaltlichen Kerns, der ihnen nicht von außen aufgezwungen wird und mit dem sie sich identifizieren können. Doch wie könnte dieser Kern aussehen? Welches sind die zentralen Argumente und Überlegungen dieses islamischen Diskurses?

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Integration der Gestalttherapie in ein transpersonal erweitertes Weltbild by Jannina Wielke
Cover of the book Die Einführung von Frauenquoten in den Aufsichtsräten deutscher und europäischer Aktiengesellschaften. Ein geeignetes Mittel zur Steigerung der Chancengleichheit? by Jannina Wielke
Cover of the book Das Internet als neue Möglichkeit der beruflichen Integration von Menschen mit Behinderung by Jannina Wielke
Cover of the book Antihelden der Musikszene und ihre Bedeutung für jugendliche Fans by Jannina Wielke
Cover of the book Gründe für eine Suchtmittelabhängigkeit junger Frauen by Jannina Wielke
Cover of the book Europäische Entwicklungspolitik und ihre Auswirkungen. Entwicklungshilfemaßnahmen aus historischer und aktueller Sicht by Jannina Wielke
Cover of the book Verfassungsmäßigkeit des Gentechnikgesetzes (GenTG) by Jannina Wielke
Cover of the book Deiktische Bezüge im geschriebenen und gesprochenen Englisch by Jannina Wielke
Cover of the book Der Emissionshandel im Spiegel des Kyoto-Protokolls by Jannina Wielke
Cover of the book Eine kurze Analyse des Werks 'Das politische System Deutschlands' von Manfred G. Schmidt by Jannina Wielke
Cover of the book Der zentrale Begriff der Komposition in der Kunst und der Musik im Bezug zum Maler Johannes Itten und seiner Farbenlehre by Jannina Wielke
Cover of the book Marketing Campaign for Budweiser by Jannina Wielke
Cover of the book Die Entstehung des Deutschen Beamtengesetzes im III. Reich by Jannina Wielke
Cover of the book Wahrheit und Lüge in Budgetprozessen by Jannina Wielke
Cover of the book Postsowjetisches Russisch by Jannina Wielke
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy