Die außerordentliche Kündigung von Arbeitnehmern bei geringwertigen Vermögensdelikten gegen den Arbeitgeber

Wann ist der Vertrauensvorrat des Arbeitnehmers aufgebraucht?

Nonfiction, Reference & Language, Law, Labour & Employment
Cover of the book Die außerordentliche Kündigung von Arbeitnehmern bei geringwertigen Vermögensdelikten gegen den Arbeitgeber by Guido Zech, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Guido Zech ISBN: 9783656223214
Publisher: GRIN Verlag Publication: June 21, 2012
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Guido Zech
ISBN: 9783656223214
Publisher: GRIN Verlag
Publication: June 21, 2012
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Jura - Zivilrecht / Arbeitsrecht, Note: 1,7, Fachhochschule Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Die sog. 'Bienenstich'- Rechtsprechung aus dem Jahr 1984 hatte die Rechtslage bei Vermögensdelikten von Arbeitnehmern gegen ihren Arbeit-geber klar gestellt: 'Wer klaut, der fliegt!'. Eine Abmahnung ist in diesen Fällen entbehrlich, da derartige Delikte das Vertrauen des Arbeitgebers in den Arbeitnehmer nachhaltig und unwiederbringlich erschüttern und somit einen 'wichtigen Grund' i.S.d. § 626 Abs. 1 BGB darstellen, der eine Weiterbeschäftigung unzumutbar macht. Die Geringwertigkeit des Schadens und die Umstände der Tat sind in der Folge nicht nur im Rahmen der Rechtsprechung thematisiert worden, sondern auch in der Literatur. Eine breite Diskussion über die Einführung einer Erheblichkeitsgrenze (Bagatellgrenze) für außerordentliche Kündigungen entfachte sich in Form einer Gerechtigkeitsdebatte im Zusammenhang mit der Rechtspraxis im Strafrecht bei Bagatelldelikten und mit dem Umgang mit Managerfehlleistungen. Die neue Rechtsprechung im sog. 'Emmely'- Fall hat den beinahe Absolutheitsanspruch des eine Abmahnung entbehrlich machenden Kündigungsgrundes bei Vermögensdelikten nunmehr aufgeweicht, wenn nicht sogar aufgelöst. Bei der Interessenabwägung ist nunmehr der beanstandungsfreien Betriebszugehörigkeit als vertrauensbildendem Element eine größere Bedeutung beizumessen. Pointiert ausgedrückt, hat sich der Grundsatz 'Wer klaut, der fliegt!' in den Grundsatz 'Wer sein Vertrauen aufgebraucht hat, der fliegt!' gewandelt. Durch die 'Emmely'- Rechtsprechung ergeben sich darüber hinaus offene Fragen, wie z.B. das Vertrauensverhältnis entsteht und zu bemessen ist und wie der Arbeitgeber im Streitfall nachweisen kann, im Zeitpunkt der Kündigung nur ein geringes oder kein verbliebenes Vertrauen zum betroffenen Ar-beitnehmer gehabt zu haben. Es ist mithin vonnöten, Kriterien für die Interessensabwägung nach § 626 Abs. 1 BGB zu entwickeln, die in entsprechenden Fällen eine sachgerechte und verhältnismäßige Reaktion des Arbeitgebers bestimmen sollten. Die nachfolgende Arbeit unternimmt den Versuch, in An-wendung des § 626 Abs. 1 BGB Antworten zu den aufgeworfenen Fragen zu finden.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Jura - Zivilrecht / Arbeitsrecht, Note: 1,7, Fachhochschule Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Die sog. 'Bienenstich'- Rechtsprechung aus dem Jahr 1984 hatte die Rechtslage bei Vermögensdelikten von Arbeitnehmern gegen ihren Arbeit-geber klar gestellt: 'Wer klaut, der fliegt!'. Eine Abmahnung ist in diesen Fällen entbehrlich, da derartige Delikte das Vertrauen des Arbeitgebers in den Arbeitnehmer nachhaltig und unwiederbringlich erschüttern und somit einen 'wichtigen Grund' i.S.d. § 626 Abs. 1 BGB darstellen, der eine Weiterbeschäftigung unzumutbar macht. Die Geringwertigkeit des Schadens und die Umstände der Tat sind in der Folge nicht nur im Rahmen der Rechtsprechung thematisiert worden, sondern auch in der Literatur. Eine breite Diskussion über die Einführung einer Erheblichkeitsgrenze (Bagatellgrenze) für außerordentliche Kündigungen entfachte sich in Form einer Gerechtigkeitsdebatte im Zusammenhang mit der Rechtspraxis im Strafrecht bei Bagatelldelikten und mit dem Umgang mit Managerfehlleistungen. Die neue Rechtsprechung im sog. 'Emmely'- Fall hat den beinahe Absolutheitsanspruch des eine Abmahnung entbehrlich machenden Kündigungsgrundes bei Vermögensdelikten nunmehr aufgeweicht, wenn nicht sogar aufgelöst. Bei der Interessenabwägung ist nunmehr der beanstandungsfreien Betriebszugehörigkeit als vertrauensbildendem Element eine größere Bedeutung beizumessen. Pointiert ausgedrückt, hat sich der Grundsatz 'Wer klaut, der fliegt!' in den Grundsatz 'Wer sein Vertrauen aufgebraucht hat, der fliegt!' gewandelt. Durch die 'Emmely'- Rechtsprechung ergeben sich darüber hinaus offene Fragen, wie z.B. das Vertrauensverhältnis entsteht und zu bemessen ist und wie der Arbeitgeber im Streitfall nachweisen kann, im Zeitpunkt der Kündigung nur ein geringes oder kein verbliebenes Vertrauen zum betroffenen Ar-beitnehmer gehabt zu haben. Es ist mithin vonnöten, Kriterien für die Interessensabwägung nach § 626 Abs. 1 BGB zu entwickeln, die in entsprechenden Fällen eine sachgerechte und verhältnismäßige Reaktion des Arbeitgebers bestimmen sollten. Die nachfolgende Arbeit unternimmt den Versuch, in An-wendung des § 626 Abs. 1 BGB Antworten zu den aufgeworfenen Fragen zu finden.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die EWWU - ein optimaler Währungsraum? by Guido Zech
Cover of the book Vertrauensarbeitszeit. Das Arbeitszeitmodell für jede Arbeitssituation? by Guido Zech
Cover of the book Transzendente Dimension und psychische Hygiene. Die Bedeutung der Gottesbeziehung in einem ganzheitlichen Gesundheitssystem by Guido Zech
Cover of the book Los Partidos Políticos y la Gobernabilidad en el Perú con vistas al proceso electoral del 2011 by Guido Zech
Cover of the book Polen in Preußen - Zur preußischen Polenpolitik im 19. Jahrhundert by Guido Zech
Cover of the book Rügen - Deutschlands größte Insel tourismuspolitisch analysiert by Guido Zech
Cover of the book Deutsche Forschungen zur Nutzung der Kernenergie 1939- 1945 by Guido Zech
Cover of the book Alternative Jugendkultur in der DDR? by Guido Zech
Cover of the book Posttraumatische Belastungsstörung. Eine Wunde der Seele? by Guido Zech
Cover of the book Die Sozialisationstheorie Talcott Parsons im Unterrricht der Jahrgangsstufe 12 by Guido Zech
Cover of the book Freizeit im Dritten Reich by Guido Zech
Cover of the book Die Rezeption und Hermeneutik des Zweiten Vatikanums als beständige Herausforderung nachkonziliarer Theologie by Guido Zech
Cover of the book Steuerliche Aspekte der familieninternen Unternehmensnachfolge bei der GmbH by Guido Zech
Cover of the book Lehrerinnen und Lehrer by Guido Zech
Cover of the book Unterrichtsstunde: Koordinationsschulung mit dem Rollbrett - Wie lenke ich meinen Partner am sichersten auf dem Rollbrett durch den Parcours? (3. Klasse) by Guido Zech
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy