Die literarische Einordnung von Petrons Satyrica

Nonfiction, Reference & Language, Foreign Languages, Latin
Cover of the book Die literarische Einordnung von Petrons Satyrica by Andreas Gohmann, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Andreas Gohmann ISBN: 9783638137966
Publisher: GRIN Verlag Publication: August 12, 2002
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Andreas Gohmann
ISBN: 9783638137966
Publisher: GRIN Verlag
Publication: August 12, 2002
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Klassische Philologie - Latinistik - Literatur, Note: sehr gut, Universität Osnabrück (Literatur- und Sprachwissenschaften - Latein), Veranstaltung: Petron, Sprache: Deutsch, Abstract: Petrons Satyrica haben in der Forschung immer wieder die Frage aufgeworfen, zu welcher literarischen Gattung dieses Werk gehört. Schwierigkeiten der Einordnung ergeben sich aus dem Fehlen eines genau entsprechenden Werkes, der Tatsache, dass verschiedene literarische Gattungen in Frage kommen, und aus dem fragmentarischen Zustand der Satyrica. Einen ersten Ansatz zur literarischen Einordnung lieferte E. Rohde:1 Er nahm die dichterischen Einlagen zur Grundlage und versuchte daraus den literarischen Charakter des Werkes zu erklären. Er sah in Petrons Werk aufgrund der Vermengung von Prosa und Versen eine menippeische Satire. Rohde betrachtete Petrons Satyrica als spezifisch lateinisches Literaturprodukt, unabhängig von der Entwicklung des griechischen Romans. Einen entgegengesetzten Ansatz unternahm R. Heinze:2 Er nahm an, dass ein ernsthafter griechischer Liebesroman bereits vor Petron existierte (Rohde hingegen datierte die frühesten griechischen Romane in das 2. Jh. n. Chr.). Heinze nahm zugleich an, dass auch ein parodistisches Gegenstück zum griechischen Liebesroman bereits vor Petron vorlag. Diese Parodie hätte Petron aufgegriffen und in die Form der menippeischen Satire gebracht. Für Heinzes Theorie sprechen Papyrusfunde (Fragmente des Ninos- und Charitonromans), die die Aussage bekräftigen, dass der griechische Roman Petron vorausgeht. Ob auch bereits eine Romanparodie vor Petron anzusetzen ist, ist zu fragen. Mit diesen beiden Forschungsansätzen sind die wesentlichen Erklärungslinien für den literarischen Charakter der Satyrica benannt: Die erste erklärt Petrons Werk aus der lateinischen Literatur (Satire), die zweite aus der griechischen Literatur (Roman). Zwischen den Parametern Roman, (menippeischer) Satire und Parodie wird sich die Argumentation bezüglich der literarischen Einordnung bewegen, die mit Hilfe von Einordnungskriterien systematisiert wird. Desweiteren sollen Beziehungen der Satyrica zu anderen literarischen Gattungen und Traditionen gesucht werden (komischer Roman, Epos, griechische Novelle, Mimus, Symposion-Literatur). Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Erschließung und Interpretation des Iolaos-Papyrus. Ausgehend von diesem Papyrus soll die Frage erörtert werden, ob die Satyrica in einer bis dahin nicht zu beweisenden Tradition des Schelmenromans stehen. [...]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Klassische Philologie - Latinistik - Literatur, Note: sehr gut, Universität Osnabrück (Literatur- und Sprachwissenschaften - Latein), Veranstaltung: Petron, Sprache: Deutsch, Abstract: Petrons Satyrica haben in der Forschung immer wieder die Frage aufgeworfen, zu welcher literarischen Gattung dieses Werk gehört. Schwierigkeiten der Einordnung ergeben sich aus dem Fehlen eines genau entsprechenden Werkes, der Tatsache, dass verschiedene literarische Gattungen in Frage kommen, und aus dem fragmentarischen Zustand der Satyrica. Einen ersten Ansatz zur literarischen Einordnung lieferte E. Rohde:1 Er nahm die dichterischen Einlagen zur Grundlage und versuchte daraus den literarischen Charakter des Werkes zu erklären. Er sah in Petrons Werk aufgrund der Vermengung von Prosa und Versen eine menippeische Satire. Rohde betrachtete Petrons Satyrica als spezifisch lateinisches Literaturprodukt, unabhängig von der Entwicklung des griechischen Romans. Einen entgegengesetzten Ansatz unternahm R. Heinze:2 Er nahm an, dass ein ernsthafter griechischer Liebesroman bereits vor Petron existierte (Rohde hingegen datierte die frühesten griechischen Romane in das 2. Jh. n. Chr.). Heinze nahm zugleich an, dass auch ein parodistisches Gegenstück zum griechischen Liebesroman bereits vor Petron vorlag. Diese Parodie hätte Petron aufgegriffen und in die Form der menippeischen Satire gebracht. Für Heinzes Theorie sprechen Papyrusfunde (Fragmente des Ninos- und Charitonromans), die die Aussage bekräftigen, dass der griechische Roman Petron vorausgeht. Ob auch bereits eine Romanparodie vor Petron anzusetzen ist, ist zu fragen. Mit diesen beiden Forschungsansätzen sind die wesentlichen Erklärungslinien für den literarischen Charakter der Satyrica benannt: Die erste erklärt Petrons Werk aus der lateinischen Literatur (Satire), die zweite aus der griechischen Literatur (Roman). Zwischen den Parametern Roman, (menippeischer) Satire und Parodie wird sich die Argumentation bezüglich der literarischen Einordnung bewegen, die mit Hilfe von Einordnungskriterien systematisiert wird. Desweiteren sollen Beziehungen der Satyrica zu anderen literarischen Gattungen und Traditionen gesucht werden (komischer Roman, Epos, griechische Novelle, Mimus, Symposion-Literatur). Dabei liegt ein Schwerpunkt auf der Erschließung und Interpretation des Iolaos-Papyrus. Ausgehend von diesem Papyrus soll die Frage erörtert werden, ob die Satyrica in einer bis dahin nicht zu beweisenden Tradition des Schelmenromans stehen. [...]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Das Schaffen Björk Viks in den 70er Jahren by Andreas Gohmann
Cover of the book Methodisch-didaktische Einheit zum Thema 'Abwaschen' by Andreas Gohmann
Cover of the book Architektonische Utopien by Andreas Gohmann
Cover of the book Berufserfahrung als Einflussfaktor der beruflichen Leistung unter Berücksichtigung der Arbeitskomplexität - Ein Literaturüberblick by Andreas Gohmann
Cover of the book Planung einer Kurseinheit Bauch- Beine- Po by Andreas Gohmann
Cover of the book Systembeschreibung eines Invertierten Pendels LIP100 unter Verwendung von MatLAB by Andreas Gohmann
Cover of the book Periodische Presse und Aufklärung - Die Entwicklung von Zeitung, Zeitschrift und Intelligenzblatt im 18. Jahrhundert by Andreas Gohmann
Cover of the book Satire im Deutschunterricht anhand Kurt Tucholskys 'Die Kunst, falsch zu reisen' by Andreas Gohmann
Cover of the book 'Rom gegen Wales' im 1. Jahrhundert n. Chr. Die Insel Anglesey by Andreas Gohmann
Cover of the book Achtsamkeit als Managementleitmotiv in Non-Profit-Organisationen by Andreas Gohmann
Cover of the book Die buddhistische Ethik - Eine Untersuchung über Stellenwert, Verständnis und Darstellung von Ethik im tibetischen Buddhismus by Andreas Gohmann
Cover of the book Albanien von Diktatur zur Demokratie by Andreas Gohmann
Cover of the book Monetäre Makroökonomik by Andreas Gohmann
Cover of the book Sozialrecht: Gegenüberstellung der §§ 22 SGB II und 41 SGB VIII by Andreas Gohmann
Cover of the book Der trügerische Schein von Freiheit - Briefwechsel Rahel Varnhagen - Pauline Wiesel by Andreas Gohmann
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy