Die Relevanz des Theodizee-Problems in dem Gedicht 'El male rachamim' von Yehuda Amichai

Nonfiction, Religion & Spirituality, Judaism
Cover of the book Die Relevanz des Theodizee-Problems in dem Gedicht 'El male rachamim' von Yehuda Amichai by Margarete Roewer, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Margarete Roewer ISBN: 9783638882330
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 28, 2007
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Margarete Roewer
ISBN: 9783638882330
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 28, 2007
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Judaistik, Note: 2,0, Freie Universität Berlin (Institut für Judaistik), Veranstaltung: Proseminar, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein großer Teil jüdischer Theodizee-Entwürfe nach Auschwitz knüpft an traditionelle Denkmuster und bibelgeschichtliche Sinnmodelle an, deutet das Leiden als Prüfung auf Liebe, Gerechtigkeit oder Gehorsam, wie in der Geschichte Hiobs oder des Sohnesopfers des Abraham. Eine sehr radikale und entgegen gesetzte Antwort auf die Theodizee-Frage nach Auschwitz ist, dass es unmöglich erscheint, von einem gnädigen Gott der Bibel zu sprechen. Gott, der vollkommen, allmächtig und barmherzig sein soll, fügt seinem angeblich 'auserwählten Volk' dennoch die Schoah zu. Dementsprechend spricht der Rabbiner Richard L. Rubenstein von einer jüdischen Tod-Gottes-Theologie. Eine totale Absage an den jüdischen Gott angesichts der Katastrophe von Auschwitz. Er geht sogar so weit, zu sagen, dass Gott Adolf Hitler gesendet hat, um das europäische Judentum auszurotten. Es cheint deshalb geradezu anstößig, von einem liebenden Gott zu sprechen. Für ihn gab es folglich nur zwei Möglichkeiten: Entweder es existiert ein 'sadistischer und launischer Gott', oder aber Gott existiert nicht, denn ein allmächtiger und gerechter Gott ließe so etwas nicht zu. Doch ginge man davon aus, dass es Gott nicht gibt, wäre ausschließlich der Mensch Täter! In der vorliegenden Arbeit soll die Relevanz des Theodizee-Problems in dem Gedicht el male rachamim von Yehuda Amichai untersucht werden. Der Autor hat viel Elend gesehen und den Judenhass am eigenen Leib zu spüren bekommen. Er erlebte viele Kriege und sah viele Menschen sterben. Es liegt nahe und ist verständlich, dass Amichai seinen Glauben an Gott hinterfragt und das, was er glaubt zu reflektieren versucht. Wie kann er noch an einen gütigen und gnädigen Gott glauben? Wenn Gott Leid zulässt und es nicht verhindert, dann kann er nicht allmächtig und gut sein. Dies würde dem Vollkommenheitsbegriff, den man von Gott hat, widersprechen. Anhand Amichais Gedichts werde ich aufzeigen, dass Amichai sich mit dem Theodizeeproblem beschäftigt. Ist das Gedicht eine radikale Absage Amichais an den Gott der jüdischen Glaubnestradition angesichts der Leiden in der Welt? Oder ist es gar so, dass der Autor dennoch an die Gnade Gottes glaubt?

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Judaistik, Note: 2,0, Freie Universität Berlin (Institut für Judaistik), Veranstaltung: Proseminar, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein großer Teil jüdischer Theodizee-Entwürfe nach Auschwitz knüpft an traditionelle Denkmuster und bibelgeschichtliche Sinnmodelle an, deutet das Leiden als Prüfung auf Liebe, Gerechtigkeit oder Gehorsam, wie in der Geschichte Hiobs oder des Sohnesopfers des Abraham. Eine sehr radikale und entgegen gesetzte Antwort auf die Theodizee-Frage nach Auschwitz ist, dass es unmöglich erscheint, von einem gnädigen Gott der Bibel zu sprechen. Gott, der vollkommen, allmächtig und barmherzig sein soll, fügt seinem angeblich 'auserwählten Volk' dennoch die Schoah zu. Dementsprechend spricht der Rabbiner Richard L. Rubenstein von einer jüdischen Tod-Gottes-Theologie. Eine totale Absage an den jüdischen Gott angesichts der Katastrophe von Auschwitz. Er geht sogar so weit, zu sagen, dass Gott Adolf Hitler gesendet hat, um das europäische Judentum auszurotten. Es cheint deshalb geradezu anstößig, von einem liebenden Gott zu sprechen. Für ihn gab es folglich nur zwei Möglichkeiten: Entweder es existiert ein 'sadistischer und launischer Gott', oder aber Gott existiert nicht, denn ein allmächtiger und gerechter Gott ließe so etwas nicht zu. Doch ginge man davon aus, dass es Gott nicht gibt, wäre ausschließlich der Mensch Täter! In der vorliegenden Arbeit soll die Relevanz des Theodizee-Problems in dem Gedicht el male rachamim von Yehuda Amichai untersucht werden. Der Autor hat viel Elend gesehen und den Judenhass am eigenen Leib zu spüren bekommen. Er erlebte viele Kriege und sah viele Menschen sterben. Es liegt nahe und ist verständlich, dass Amichai seinen Glauben an Gott hinterfragt und das, was er glaubt zu reflektieren versucht. Wie kann er noch an einen gütigen und gnädigen Gott glauben? Wenn Gott Leid zulässt und es nicht verhindert, dann kann er nicht allmächtig und gut sein. Dies würde dem Vollkommenheitsbegriff, den man von Gott hat, widersprechen. Anhand Amichais Gedichts werde ich aufzeigen, dass Amichai sich mit dem Theodizeeproblem beschäftigt. Ist das Gedicht eine radikale Absage Amichais an den Gott der jüdischen Glaubnestradition angesichts der Leiden in der Welt? Oder ist es gar so, dass der Autor dennoch an die Gnade Gottes glaubt?

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Konstruktion von Männlichkeit nach Bourdieu und Connell by Margarete Roewer
Cover of the book Die Ursachen und Voraussetzungen zum Entstehen der griechischen Biographie by Margarete Roewer
Cover of the book Interpunktionsmöglichkeiten innerhalb der direkten Rede - Planung einer Unterrichtseinheit by Margarete Roewer
Cover of the book Wertorientiertes Vertriebscontrolling - Verursachungsgerechte Steuerung im Vertrieb by Margarete Roewer
Cover of the book Wissensgesellschaft - Trendwort oder Realität? by Margarete Roewer
Cover of the book Studie von AdTrend zur Werbewirkung bei Viel- und Wenigsehern by Margarete Roewer
Cover of the book Die Bedeutung des Einstiegs im Erdkundeunterricht by Margarete Roewer
Cover of the book Kragbrücken bauen by Margarete Roewer
Cover of the book Der Luftkissenzug von Jean Bertin. Die Technologie des AÈROTRAIN by Margarete Roewer
Cover of the book Immer die gleiche Arbeit? - Vor- und Nachteile der Arbeitsteilung am Beispiel der Stecknadelproduktion von Adam Smith by Margarete Roewer
Cover of the book Frauen im 18. Jahrhundert by Margarete Roewer
Cover of the book Lernstandserfassung und Fördermöglichkeiten im Mathematikunterricht. Hilfen zum Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe an der Schule zur individuellen Lernförderung by Margarete Roewer
Cover of the book Das Beginentum by Margarete Roewer
Cover of the book Die Cote d'Azur - Das Fürstentum Monaco und andere Plätze für ein Stelldichein der High Society an der blauen Küste Frankreichs by Margarete Roewer
Cover of the book Finstere Gestalten und rasende Irre. Zwei 'Hexensabbat'-Vertonungen im Vergleich (Musik, 6. Klasse) by Margarete Roewer
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy