Die Rolle der Vereinten Nationen als 'Friedensstifter' in einem anarchischen System internationaler Beziehungen

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science, International, International Relations
Cover of the book Die Rolle der Vereinten Nationen als 'Friedensstifter' in einem anarchischen System internationaler Beziehungen by Thomas Braun, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Thomas Braun ISBN: 9783638851626
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 6, 2007
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Thomas Braun
ISBN: 9783638851626
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 6, 2007
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Int. Organisationen u. Verbände, Note: 1,3, Universität Erfurt (Staatswissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: 'Ordnung' in den internationalen Beziehungen, 26 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das internationale System ist dadurch gekennzeichnet, dass kein allgemein anerkanntes, politisch legitimiertes Machtzentrum existiert. Einige theoretische Strömungen der Internationalen Beziehungen, wie vor allem der Realismus und Neorealismus, bezeichnen diesen Zustand, angelehnt an Thomas Hobbes Staatsphilosophie, als Anarchie. Hobbes wohl bekanntestes 1651 erschienenes Werk 'Leviathan' besagt, dass vor der Gründung von Staaten ein 'Naturzustand' (Anarchie) herrschte. In diesem Naturzustand ist jedes Individuum frei alles zu tun, was seiner Selbsterhaltung dient. Er ist folglich als Kriegs-zustand 'Aller gegen Alle' zu verstehen und endet im Chaos. Die einzigste Möglichkeit den Krieg zu verhindern, ist die individuelle Abgabe des Rechts auf Selbsterhaltung an einen 'Dritten', unter der Voraussetzung, dass der Nächste das auch tut. So wird aufgrund wechselseitiger Verträge der Leviathan bzw. ein künstlicher Staat erschaffen. Überträgt man Hobbes 'Naturzustand' auf das internationale System, zeigen sich einige Prallelen. Die Akteure sind nun nicht mehr die einzelnen Individuen, sondern souveräne Staaten. Zwar herrscht kein Krieg aller gegen alle, aber Konflikte, sowohl zwischenstaatlich als auch innerstaatlich, sind gegenwärtig keineswegs selten. Doch kann deshalb von 'Chaos' gesprochen werden? Das internationale Sicherheitssystem ist hauptsächlich durch gegenseitige Abschreckung bestimmt, wie es im Kalten Krieg deutlich wurde, aber dass die Situation nicht weiter eskaliert, ist sicher, neben (wirtschaftlichen) Abhängigkeiten von Staaten und transnationalen Akteuren, internationalen Organisationen zu verdanken, die durch einen völkerrechtlichen Vertrag entstanden sind. Allerdings besitzen sie zu wenig Souveränität, um sie als Leviathan des internationalen Systems betrachten zu können und wohl auch nicht die Absicht, zu einer Weltregierung zu werden. Die bekannteste internationale Organisation sind die Vereinten Nationen , die mit 191 Mitgliedsstaaten nahezu die ganze Welt 'vereint'. Aber angesichts der Gegenüberstellung gegenwärtiger Krisen und des primären Ziels der UNO, internationalen Frieden zu wahren, stellt sich die Frage, ob die UNO im Politikfeld Internationale Sicherheit versagt hat oder inwieweit es überhaupt möglich ist, dass ein solcher Zusammenschluss den Weltfrieden sichern kann?

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Int. Organisationen u. Verbände, Note: 1,3, Universität Erfurt (Staatswissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: 'Ordnung' in den internationalen Beziehungen, 26 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das internationale System ist dadurch gekennzeichnet, dass kein allgemein anerkanntes, politisch legitimiertes Machtzentrum existiert. Einige theoretische Strömungen der Internationalen Beziehungen, wie vor allem der Realismus und Neorealismus, bezeichnen diesen Zustand, angelehnt an Thomas Hobbes Staatsphilosophie, als Anarchie. Hobbes wohl bekanntestes 1651 erschienenes Werk 'Leviathan' besagt, dass vor der Gründung von Staaten ein 'Naturzustand' (Anarchie) herrschte. In diesem Naturzustand ist jedes Individuum frei alles zu tun, was seiner Selbsterhaltung dient. Er ist folglich als Kriegs-zustand 'Aller gegen Alle' zu verstehen und endet im Chaos. Die einzigste Möglichkeit den Krieg zu verhindern, ist die individuelle Abgabe des Rechts auf Selbsterhaltung an einen 'Dritten', unter der Voraussetzung, dass der Nächste das auch tut. So wird aufgrund wechselseitiger Verträge der Leviathan bzw. ein künstlicher Staat erschaffen. Überträgt man Hobbes 'Naturzustand' auf das internationale System, zeigen sich einige Prallelen. Die Akteure sind nun nicht mehr die einzelnen Individuen, sondern souveräne Staaten. Zwar herrscht kein Krieg aller gegen alle, aber Konflikte, sowohl zwischenstaatlich als auch innerstaatlich, sind gegenwärtig keineswegs selten. Doch kann deshalb von 'Chaos' gesprochen werden? Das internationale Sicherheitssystem ist hauptsächlich durch gegenseitige Abschreckung bestimmt, wie es im Kalten Krieg deutlich wurde, aber dass die Situation nicht weiter eskaliert, ist sicher, neben (wirtschaftlichen) Abhängigkeiten von Staaten und transnationalen Akteuren, internationalen Organisationen zu verdanken, die durch einen völkerrechtlichen Vertrag entstanden sind. Allerdings besitzen sie zu wenig Souveränität, um sie als Leviathan des internationalen Systems betrachten zu können und wohl auch nicht die Absicht, zu einer Weltregierung zu werden. Die bekannteste internationale Organisation sind die Vereinten Nationen , die mit 191 Mitgliedsstaaten nahezu die ganze Welt 'vereint'. Aber angesichts der Gegenüberstellung gegenwärtiger Krisen und des primären Ziels der UNO, internationalen Frieden zu wahren, stellt sich die Frage, ob die UNO im Politikfeld Internationale Sicherheit versagt hat oder inwieweit es überhaupt möglich ist, dass ein solcher Zusammenschluss den Weltfrieden sichern kann?

More books from GRIN Verlag

Cover of the book 'Meditationes de prima philosophia' von René Descartes. Die wichtigsten Überlegungsschritte und Argumente auf dem Weg zu Descartes' sicherer Gewissheit by Thomas Braun
Cover of the book Controlling im Profi-Fußball: Möglichkeiten und Grenzen für die Steuerbarkeit von sportlichem Erfolg by Thomas Braun
Cover of the book System Integration Unified Process - Eine Modifikation des Rational Unified Process für die System Integration by Thomas Braun
Cover of the book Ausfüllen eines Zahlungsauftrages im Rahmen der Tätigkeiten im Finanzteam (Unterweisung Betriebswirt / -in) by Thomas Braun
Cover of the book Unternehmenskäufe durch Private Equity Fonds und ihre Refinanzierung durch das gekaufte Unternehmen by Thomas Braun
Cover of the book Die Simpsons im Englischunterricht der 9. Klasse by Thomas Braun
Cover of the book Charlemagne: profile of a great medieval emperor by Thomas Braun
Cover of the book Das Buch Rut by Thomas Braun
Cover of the book Die Apokalyptik in Christentum und Judentum. Ende der Zeit oder eschatologische Hoffnung? by Thomas Braun
Cover of the book Von der Schwierigkeit, Religion zu definieren - der Ansatz von Hans G. Kippenberg by Thomas Braun
Cover of the book Large-scale sport events in Fascist Italy and Nazi-Germany by Thomas Braun
Cover of the book Möglichkeiten und Grenzen der Bestimmung eines Operational Value at Risk bei Banken by Thomas Braun
Cover of the book Die politischen Auswirkungen der Wahlrechtsreform in Neuseeland von 1993 by Thomas Braun
Cover of the book Toleranz im Hinblick auf das Neue Testament by Thomas Braun
Cover of the book Microlearning im Kontext digitaler Lernformen by Thomas Braun
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy