Die unterschiedlichen theoretischen Konzepte zur Analyse der frühneuzeitlichen Epoche

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Die unterschiedlichen theoretischen Konzepte zur Analyse der frühneuzeitlichen Epoche by Christine Numrich, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Christine Numrich ISBN: 9783640541140
Publisher: GRIN Verlag Publication: February 18, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Christine Numrich
ISBN: 9783640541140
Publisher: GRIN Verlag
Publication: February 18, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 2.3, Freie Universität Berlin, Veranstaltung: Herrschaft in der Frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: 1) Einleitung Herrschaft in der Frühen Neuzeit lässt sich nicht auf ein einziges Zentrum festlegen, vielmehr ist sie gekennzeichnet von Partikularität der diversen Machtfaktoren, von Wandel von personaler hin zu institutioneller Herrschaft, welche sich auf verschiedenen Ebenen und für die einzelnen Beziehungsgeflechte unterschiedlich vollzog, von nebeneinander existierenden Herrschaftsräumen wie Stadt und Land, kurz: von außerordentlicher Dynamik und Vielschichtigkeit. Dieses komplexe Netz der frühneuzeitlichen Herrschaftsverhältnisse kann man auf verschiedene Art und Weise erklären, wie sich am Beispiel des etatistischen Modells auf der einen Seite und des gemeindlichen auf der anderen Seite erkennen lässt. Im Zentrum des etatistischen Modells stehen hierbei die Grundelemente der frühmodernen Staatlichkeit - Land, Steuern, Policey-Ordnung und Militär. Das Entstehen eines Steuerstaates, in dem die Untertanen direkt die Steuerlast tragen, die Auflösung der deutschen Territorialstaaten hin zu einem Flächenstaat und die damit verbundene Machtakkumulation in der Hand des Staates 1 machten eben diesen zu einem neuen Ordnungsfaktor der frühneuzeitlichen Gesellschaft. Die staatliche Regulierung drang immer mehr in den Bereich der ständischen Selbstregulierung vor und löste diese in vielen Fällen ab. Der Staat und seine Macht werden hier verstanden als die eine aktive Größe, der sich alles unterordnet. Das gemeindliche Erklärungsmodell hingegen rückt den gesteigerten Konfliktlösungsbedarf in den Mittelpunkt, der sich etwa seit dem 16. Jahrhundert aus der wachsenden Komplexität der gesellschaftlichen Entwicklung ergab und unter dessen Druck die Erhaltung der 'guten Ordnung' zum zentralen Punkt der staatlichen Verwaltung wurde. Der Ausbau von obrigkeitlicher Normgebung hat hier seinen Ursprung nicht in einem bewussten Plan des Landesfürstentums zum Zweck des gezielten Machtausbaus. Hier wird Obrigkeit als passiver Ordnungsfaktor interpretiert, dem im Laufe der Zeit aufgrund wachsender Interessenskonflikte sowohl innerhalb der Gessellschaft, als auch zwischen Gesellschaft und Territorialherrschaft immer mehr die Aufgabe zukam, vermittelnd und regulierend einzugreifen. Die Gemeinde ist hier nicht 'Untertan', sondern wird integriert in den Staat als lokale administrative Instanz.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 2.3, Freie Universität Berlin, Veranstaltung: Herrschaft in der Frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: 1) Einleitung Herrschaft in der Frühen Neuzeit lässt sich nicht auf ein einziges Zentrum festlegen, vielmehr ist sie gekennzeichnet von Partikularität der diversen Machtfaktoren, von Wandel von personaler hin zu institutioneller Herrschaft, welche sich auf verschiedenen Ebenen und für die einzelnen Beziehungsgeflechte unterschiedlich vollzog, von nebeneinander existierenden Herrschaftsräumen wie Stadt und Land, kurz: von außerordentlicher Dynamik und Vielschichtigkeit. Dieses komplexe Netz der frühneuzeitlichen Herrschaftsverhältnisse kann man auf verschiedene Art und Weise erklären, wie sich am Beispiel des etatistischen Modells auf der einen Seite und des gemeindlichen auf der anderen Seite erkennen lässt. Im Zentrum des etatistischen Modells stehen hierbei die Grundelemente der frühmodernen Staatlichkeit - Land, Steuern, Policey-Ordnung und Militär. Das Entstehen eines Steuerstaates, in dem die Untertanen direkt die Steuerlast tragen, die Auflösung der deutschen Territorialstaaten hin zu einem Flächenstaat und die damit verbundene Machtakkumulation in der Hand des Staates 1 machten eben diesen zu einem neuen Ordnungsfaktor der frühneuzeitlichen Gesellschaft. Die staatliche Regulierung drang immer mehr in den Bereich der ständischen Selbstregulierung vor und löste diese in vielen Fällen ab. Der Staat und seine Macht werden hier verstanden als die eine aktive Größe, der sich alles unterordnet. Das gemeindliche Erklärungsmodell hingegen rückt den gesteigerten Konfliktlösungsbedarf in den Mittelpunkt, der sich etwa seit dem 16. Jahrhundert aus der wachsenden Komplexität der gesellschaftlichen Entwicklung ergab und unter dessen Druck die Erhaltung der 'guten Ordnung' zum zentralen Punkt der staatlichen Verwaltung wurde. Der Ausbau von obrigkeitlicher Normgebung hat hier seinen Ursprung nicht in einem bewussten Plan des Landesfürstentums zum Zweck des gezielten Machtausbaus. Hier wird Obrigkeit als passiver Ordnungsfaktor interpretiert, dem im Laufe der Zeit aufgrund wachsender Interessenskonflikte sowohl innerhalb der Gessellschaft, als auch zwischen Gesellschaft und Territorialherrschaft immer mehr die Aufgabe zukam, vermittelnd und regulierend einzugreifen. Die Gemeinde ist hier nicht 'Untertan', sondern wird integriert in den Staat als lokale administrative Instanz.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Was heißt IT-Service-Management nach ITIL V3? by Christine Numrich
Cover of the book Zur Rolle der audiovisuellen Medien in Jean Echenoz' 'Les grandes blondes' by Christine Numrich
Cover of the book Soziale Aspekte des ritterlichen Turniers by Christine Numrich
Cover of the book Darstellung und Kritik der Waldorfschule by Christine Numrich
Cover of the book Bildungsungleichheit. Dringende Notwendigkeiten einer Reform by Christine Numrich
Cover of the book Ausgewählte Aspekte des Profifußballs by Christine Numrich
Cover of the book Gesetzliche Vertretung bei der Heilbehandlung im ungarischen Recht by Christine Numrich
Cover of the book Berufung. Selbstverwirklichung oder Gottesbegegnung? by Christine Numrich
Cover of the book Reaktionen auf das 'Weißbuch Sport' by Christine Numrich
Cover of the book Körper-Kultur-Krankheit: Zum Begriff der Alternativmedizin by Christine Numrich
Cover of the book Die Favelas in Brasilien. Entstehung, Entwicklung und Struktur by Christine Numrich
Cover of the book Freedom House als Messmethode - zuverlässig oder Näherung? by Christine Numrich
Cover of the book Die Emanzipation des Tyrannen - Machiavelli's einzig historische Leistung? by Christine Numrich
Cover of the book Methods at work. Conscious application of design methods for successful product development by Christine Numrich
Cover of the book Die EuGH-Rechtsprechung zur Sitzverlegung by Christine Numrich
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy