Islamische Identität und anti-westlicher Diskurs im Iran des 20. Jahrhunderts

Nonfiction, Religion & Spirituality, Middle East Religions, Islam
Cover of the book Islamische Identität und anti-westlicher Diskurs im Iran des 20. Jahrhunderts by Thorsten Reuter, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Thorsten Reuter ISBN: 9783638906449
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 30, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Thorsten Reuter
ISBN: 9783638906449
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 30, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: 1,8, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Institut für Relgigionswissenschaft), 68 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte Irans im zwanzigsten Jahrhundert war geprägt von Abgrenzungs- und Eigenständigkeitsbestrebungen. Der hegemoniale Einfluss des Westens schuf das Paradigma einer allmählichen Verwestlichung weiter Teile der iranischen Gesellschaft. Erst das Wissen um das tatsächliche Ausmaß der wirtschaftlichen und kulturellen Penetration des Westens lässt die Eindeutigkeit und - wie man anhand der derzeitigen Debatte feststellen kann - vor allem die Nachhaltigkeit der iranischen Positionen verständlich werden. Eine kulturwissenschaftlich geprägte Religionswissenschaft ist in der Lage, die spezifisch als 'religiös' verhandelten Identitätskomponenten des iranischen Diskurses in den Blick zu nehmen und in ihrer Entwicklung zu beleuchten. Die gesellschaftlichen Veränderungsprozesse, die vor allem in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts unter der Führung Mohammad Reza Schahs in ihrer Wirkungsmacht alle Teile der iranischen Gesellschaft erreichten, führten zu einer Gegenreaktion, die den Absichten des Schah-Regimes diametral entgegenlief und in Gestalt des Islam ein ebenso starkes wie identitätsstiftendes Gegenparadigma hervorbrachte. Dem Islam, genauer gesagt, der schiitischen Ausprägung des Islam, wurde die Rolle eines Bewahrers und Beschützers einer eigenen schiitisch-iranischen Identität zugeschrieben. Wie zu sehen sein wird, veränderten sich dabei nicht nur grundsätzliche Lehrinhalte schiitisch-theologischer Apologie, sondern auch gewisse gesellschaftliche Funktionalitäten von 'Religion'. Der schiitische Islam, die Schia, erfuhr auf verschiedenen Ebenen von klassisch-konservativen Mustern abweichende, jedoch keinesfalls einheitliche Neuinterpretationen. Grundsätzlich jedoch sah man in ihm ein Instrument, die bestehenden und als ungerecht erachteten Gesellschaftsverhältnisse herauszufordern. Der Islam wurde somit Teil eines Diskursfeldes, auf dem ein inneriranischer Konflikt um Macht und Werte ausgetragen und um die ideale Art und Weise gesellschaftlichen Zusammenlebens gerungen wurde. Die vorliegende Arbeit versucht, die gegenwärtige Debatte um den Iran aus kulturwissenschaftlicher Perspektive zu differenzieren, indem sie vor allem die im religiösen Identitätsdiskurs beheimateten Hintergründe und Eigenlogiken für die iranischen Positionen in diesem Konflikt sichtbar werden lässt.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: 1,8, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Institut für Relgigionswissenschaft), 68 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte Irans im zwanzigsten Jahrhundert war geprägt von Abgrenzungs- und Eigenständigkeitsbestrebungen. Der hegemoniale Einfluss des Westens schuf das Paradigma einer allmählichen Verwestlichung weiter Teile der iranischen Gesellschaft. Erst das Wissen um das tatsächliche Ausmaß der wirtschaftlichen und kulturellen Penetration des Westens lässt die Eindeutigkeit und - wie man anhand der derzeitigen Debatte feststellen kann - vor allem die Nachhaltigkeit der iranischen Positionen verständlich werden. Eine kulturwissenschaftlich geprägte Religionswissenschaft ist in der Lage, die spezifisch als 'religiös' verhandelten Identitätskomponenten des iranischen Diskurses in den Blick zu nehmen und in ihrer Entwicklung zu beleuchten. Die gesellschaftlichen Veränderungsprozesse, die vor allem in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts unter der Führung Mohammad Reza Schahs in ihrer Wirkungsmacht alle Teile der iranischen Gesellschaft erreichten, führten zu einer Gegenreaktion, die den Absichten des Schah-Regimes diametral entgegenlief und in Gestalt des Islam ein ebenso starkes wie identitätsstiftendes Gegenparadigma hervorbrachte. Dem Islam, genauer gesagt, der schiitischen Ausprägung des Islam, wurde die Rolle eines Bewahrers und Beschützers einer eigenen schiitisch-iranischen Identität zugeschrieben. Wie zu sehen sein wird, veränderten sich dabei nicht nur grundsätzliche Lehrinhalte schiitisch-theologischer Apologie, sondern auch gewisse gesellschaftliche Funktionalitäten von 'Religion'. Der schiitische Islam, die Schia, erfuhr auf verschiedenen Ebenen von klassisch-konservativen Mustern abweichende, jedoch keinesfalls einheitliche Neuinterpretationen. Grundsätzlich jedoch sah man in ihm ein Instrument, die bestehenden und als ungerecht erachteten Gesellschaftsverhältnisse herauszufordern. Der Islam wurde somit Teil eines Diskursfeldes, auf dem ein inneriranischer Konflikt um Macht und Werte ausgetragen und um die ideale Art und Weise gesellschaftlichen Zusammenlebens gerungen wurde. Die vorliegende Arbeit versucht, die gegenwärtige Debatte um den Iran aus kulturwissenschaftlicher Perspektive zu differenzieren, indem sie vor allem die im religiösen Identitätsdiskurs beheimateten Hintergründe und Eigenlogiken für die iranischen Positionen in diesem Konflikt sichtbar werden lässt.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Förderung personaler Kompetenzen durch Jugendarbeit im Sportverein by Thorsten Reuter
Cover of the book Zusammenhänge der Hochbegabung by Thorsten Reuter
Cover of the book Sachunterricht Grundschule: Kennenlernen von Obstsorten und -arten (Klasse 2) by Thorsten Reuter
Cover of the book Wahrnehmungsphänomene in der Wirkungsforschung by Thorsten Reuter
Cover of the book Arbeitsrecht für Mediatoren by Thorsten Reuter
Cover of the book Was wird unter dem Shareholder Value verstanden und wie wird er gemessen? by Thorsten Reuter
Cover of the book Die Einstellung des Insolvenzverfahrens mit Zustimmung der Gläubiger nach § 213 InsO by Thorsten Reuter
Cover of the book British Airways: Foreign Exchange Exposure by Thorsten Reuter
Cover of the book Grammatik und Grammatikvermittlung by Thorsten Reuter
Cover of the book 'Wie man ein Kind lieben soll': Erste Annäherung an Janusz Korczak by Thorsten Reuter
Cover of the book Die Methodik der Maria Montessori und deren Rolle in der Behindertenpädagogik by Thorsten Reuter
Cover of the book Ziele und Techniken zur Ausbildung des Leseverstehens in der Fremdsprache by Thorsten Reuter
Cover of the book Der Ausbruch der parallelen Polis aus der gesellschaftlichen Isolation - Die Solidarnosc-Bewegung in Polen by Thorsten Reuter
Cover of the book Die ACCADEMIA DEI LINCEI Wissenschaft im Spannungsfeld kirchlicher und politischer Macht by Thorsten Reuter
Cover of the book Germanisch-gotische Einflüsse auf die Kunstgeschichte und ihre Rezeption in der Baugeschichtsschreibung by Thorsten Reuter
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy