Lukians Rede 'de domo' und der Agon zwischen den Künsten

Nonfiction, Reference & Language, Language Arts, Public Speaking, Rhetoric
Cover of the book Lukians Rede 'de domo' und der Agon zwischen den Künsten by Sarah Trede, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Sarah Trede ISBN: 9783638324878
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 15, 2004
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Sarah Trede
ISBN: 9783638324878
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 15, 2004
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Rhetorik / Phonetik / Sprechwissenschaft, Note: 2, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, 7 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In seiner Rede 'De Domo' (=Der Saal) beschreibt Lukian von Samosata in erster Linie die Beschaffenheit eines schönen Saales und der Malereien, mit denen dessen Wände verziert sind. Es wird davon ausgegangen, daß Lukian vom Eigentümer dieses Saals zum Vortrag einiger seiner Werke eingeladen wurde und daher, um seine Dankbarkeit auszudrücken, ein Lob auf die Schönheit der Umgebung quasi als Prolog seiner Reden verwendet. Wegen dieses einleitenden Charakters und der Kürze der Rede wird 'De Domo' meistens zur Redegattung der Prolalien gezählt, darüber hinaus muß sie aber als Lobrede (enkomion) gesehen werden und so in den Bereich der epideiktischen Beredsamkeit eingeordnet werden. Unter einer Epideixis versteht man eine 'Rede, die nicht untersucht, erörtert und argumentiert, sondern etwas im voraus Feststehendes und Unstrittiges darstellt' , die Vorzüge des Saals stehen also im Vordergrund und werden in keinem Teil der Rede in Frage gestellt. Lukian beschreibt diese Vorzüge aber nicht durch bloßes Aufzählen, sondern stellt die Prächtigkeit des Raumes durch zwei verschiedene Redner dar, die über das Thema, ob die Schönheit der Umgebung für den Redner zum Nutzen oder zum Nachteil sei, in Streit geraten und sich dadurch in ihren beiden Reden gegenseitig im Lob des Saales zu übertrumpfen versuchen. Hier zeigt sich eine weitere Eigenschaft der epideiktischen Rede: da der Zuschauer von nichts überzeugt werden muß und die Rede dadurch auf kein bestimmtes, zu erreichendes, Ziel ausgerichtet ist, wird dem Redner die Möglichkeit gegeben seinen Vortrag nach seinem Belieben auszuschmücken und stilistisch zu gestalten, um so sich selbst und seine rhetorischen Fähigkeiten möglichst vorteilhaft zu präsentieren. Aufgrund dessen läßt sich in epideiktischen Reden meist eine Vielzahl rhetorischer Mittel finden und eine relativ klare Struktur erkennen; wie Lukian diese Rede genau aufbaut und welche Stilmittel er, bzw. die beiden Redner, verwenden, möchte ich daher im folgenden untersuchen. Außerdem soll den Fragen nachgegangen werden, ob Lukian selbst eine der beiden Rednerpositionen vertritt, bzw. welche von ihnen und wie in dieser Rede das Verhältnis von Rhetorik und Architektur bzw. Malerei gesehen wird, wobei auch Lukians Biographie miteinbezogen werden soll. Die Textgrundlage bildet, soweit nicht anders angegeben, die Übersetzung von August Pauly.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Rhetorik / Phonetik / Sprechwissenschaft, Note: 2, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, 7 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In seiner Rede 'De Domo' (=Der Saal) beschreibt Lukian von Samosata in erster Linie die Beschaffenheit eines schönen Saales und der Malereien, mit denen dessen Wände verziert sind. Es wird davon ausgegangen, daß Lukian vom Eigentümer dieses Saals zum Vortrag einiger seiner Werke eingeladen wurde und daher, um seine Dankbarkeit auszudrücken, ein Lob auf die Schönheit der Umgebung quasi als Prolog seiner Reden verwendet. Wegen dieses einleitenden Charakters und der Kürze der Rede wird 'De Domo' meistens zur Redegattung der Prolalien gezählt, darüber hinaus muß sie aber als Lobrede (enkomion) gesehen werden und so in den Bereich der epideiktischen Beredsamkeit eingeordnet werden. Unter einer Epideixis versteht man eine 'Rede, die nicht untersucht, erörtert und argumentiert, sondern etwas im voraus Feststehendes und Unstrittiges darstellt' , die Vorzüge des Saals stehen also im Vordergrund und werden in keinem Teil der Rede in Frage gestellt. Lukian beschreibt diese Vorzüge aber nicht durch bloßes Aufzählen, sondern stellt die Prächtigkeit des Raumes durch zwei verschiedene Redner dar, die über das Thema, ob die Schönheit der Umgebung für den Redner zum Nutzen oder zum Nachteil sei, in Streit geraten und sich dadurch in ihren beiden Reden gegenseitig im Lob des Saales zu übertrumpfen versuchen. Hier zeigt sich eine weitere Eigenschaft der epideiktischen Rede: da der Zuschauer von nichts überzeugt werden muß und die Rede dadurch auf kein bestimmtes, zu erreichendes, Ziel ausgerichtet ist, wird dem Redner die Möglichkeit gegeben seinen Vortrag nach seinem Belieben auszuschmücken und stilistisch zu gestalten, um so sich selbst und seine rhetorischen Fähigkeiten möglichst vorteilhaft zu präsentieren. Aufgrund dessen läßt sich in epideiktischen Reden meist eine Vielzahl rhetorischer Mittel finden und eine relativ klare Struktur erkennen; wie Lukian diese Rede genau aufbaut und welche Stilmittel er, bzw. die beiden Redner, verwenden, möchte ich daher im folgenden untersuchen. Außerdem soll den Fragen nachgegangen werden, ob Lukian selbst eine der beiden Rednerpositionen vertritt, bzw. welche von ihnen und wie in dieser Rede das Verhältnis von Rhetorik und Architektur bzw. Malerei gesehen wird, wobei auch Lukians Biographie miteinbezogen werden soll. Die Textgrundlage bildet, soweit nicht anders angegeben, die Übersetzung von August Pauly.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Einführung Neuer Technologien in Unternehmen: Mitarbeiterpartizipation als eine Strategie zur Stressvermeidung by Sarah Trede
Cover of the book Interkulturelles Lernen mit Hilfe von Literatur by Sarah Trede
Cover of the book The presentation of the Iranian woman. A critical reflection of Azar Nafisi's novel 'Reading Lolita in Tehran' (2004) and Azadeh Moaveni's 'Lipstick Jihad' (2005) by Sarah Trede
Cover of the book Kritische Würdigung des BFH-Urteils IV R 46/09 vom 14.04.2011 zur Abschreibung von Windparks by Sarah Trede
Cover of the book Die historische Entwicklung der Religionsfreiheit by Sarah Trede
Cover of the book Die Darstellung von Afroamerikanern in der US-amerikanischen Medienlandschaft by Sarah Trede
Cover of the book The role of international law in Article 42(1) of the Washington Convention on the Settlement of Investment Disputes by Sarah Trede
Cover of the book Das Papstwahldekret von 1059 by Sarah Trede
Cover of the book Märchenworkshop by Sarah Trede
Cover of the book Untertitel im Film by Sarah Trede
Cover of the book Reibung und Verschleiß - eine kurze werkstoffkundliche Einführung by Sarah Trede
Cover of the book Die verschärfte Missbrauchsaufsicht im Energiesektor: Erste praktische Erfahrungen mit § 29 GWB by Sarah Trede
Cover of the book Die Theologie des Paulus am Beispiel des Galaterbriefes by Sarah Trede
Cover of the book Inflation Targeting by Sarah Trede
Cover of the book Johannes der Täufer und die Taufe Jesu Christi by Sarah Trede
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy